Böse Nachricht zum Wochenende: Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat per heute 17 Uhr die kritische Grenze von 100 in der 7-Tage-Inzidenz überschritten. Konkret hat das Landesamt für Gesundheit und Soziales einen Wert von 101,5 gemeldet.
Unter dem Wert von 100 sind damit in MV nur noch der Landkreis Rostock, Vorpommern-Rügen und die Stadt Rostock, Tendenz aber auch da steigend. Mecklenburg-Vorpommern als Bundesland hat aktuell eine 7-Tage-Inzidenz von 100,4 erreicht. Damit steht die “Notbremse” an.
Steigt die 7-Tage-Inzidenz in einem Bundesland oder einer Region an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf über 100, treten die strengeren Kontaktbeschränkungen in Kraft, die bis zum 7. März galten. Damit müssen sich private Kontakte wieder auf eine Person außerhalb des eigenen Hausstandes beschränken, allerdings werden Kinder bis 14 Jahre nicht mitgezählt. Auch Öffnungen des Einzelhandels, von Museen, Zoos oder Sportanlagen müssen wieder rückgängig gemacht werden.
Gründer und Geschäftsführer Benjamin Fredrich. Foto: Katapult/Julius Gabele
Benjamin Fredrichs, Greifswalder Journalist und Verleger, sagt dem Nordkurier den Kampf an. Der 33-Jährige, der bereits mit seinem Magazin “Katapult” erfolgreich ist, lässt dem die Gründung einer digitalen Lokalzeitung “Katapult MV” folgen, wie der Deutsche Journalistenverband Mecklenburg-Vorpommern berichtet.
“Wir wollen die Monopolstellung des Nordkurier brechen und die dringend notwendige journalistische Vielfalt in die Region zurückholen”, so Fredrichs. “Viele Menschen aus MV können nur diese eine Regionalzeitung lesen, weil es keine andere bei ihnen gibt. Das macht mich wahnsinnig”, so Frederichs zur Begündung, der schwere Vorwürfe gegen den Nordkurier erhebt.
Nach den Osterferien werden die Corona-Selbsttests für alle Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und alle weiteren Beschäftigten an den Schulen in MV zweimal in der Woche durchgeführt. Bereits in den vergangenen zwei Wochen war die Selbstteststrategie in den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns gestartet. Es war mit dem Bündnis für gute Schule vereinbart, dass die Erfahrungen aus den ersten zwei Testwochen gemeinsam ausgewertet werden.
„Aus den ersten beiden Testwochen wissen wir, dass die Selbsttests weitaus einfacher durchzuführen sind als zunächst von vielen befürchtet”, so Bildungsministerin Bettina Martin. Sie dankte allen, die sich mit großem und außergewöhnlichem Engagement in sehr kurzer Zeit für die Umsetzung der Teststrategie in den Schulen eingesetzt haben.
Alle Schulen haben mittlerweile Selbsttests erhalten. In der kommenden Woche sind weitere Lieferungen angekündigt. Neben den Abstands- und Hygieneregeln, den laufenden Impfungen, die zunächst für Grundschul- und Förderschullehrkräfte vorgesehen sind, bildet die Selbstteststrategie zukünftig einen zentralen Eckpfeiler bei der Bekämpfung der Pandemie. Auch nach den Osterferien bleibt es bei der bisherigen Praxis: Die Selbsttests erfolgen in allen Jahrgangsstufen in der Regel in der Schule. Getestet wird im Klassen- oder Kursverband zu Beginn eines Schultages im Klassenraum.
Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sind mittlerweile 21.179 Menschen geimpft worden, das sind gut acht Prozent der Bevölkerung. 10.957 der genannten Bürger haben auch die Zweitimpfung erhalten. „Das war nur möglich, weil wir große Hilfe von den Hilfsorganisationen in unserem Landkreis und von vielen Freiwilligen erhalten“, sagte der 1. Stellvertretende Landrat Kai Seiferth. „Dafür sind wir sehr dankbar.“
Wie die Landesregierung mitgeteilt hat, wird es in den kommenden Wochen mehr Impfstoff geben, so dass auch weiterhin Impftermine in verschiedenen Orten des Landkreises angeboten werden können.
„Parallel zu den Impfaktionen, konzentrieren wir uns jetzt auf den Ausbau der Test-Möglichkeiten in unserem Landkreis“, so Seiferth. Er hoffe sehr, dass sich in den nächsten Tagen noch weitere Apotheken im Landkreis melden, die testen werden. Außerdem werden mit Unterstützung der Städte und Ämter weitere Orte gefunden, an denen Schnelltests vorgenommen werden können. Es sei das Ziel, dass die Bürgerinnen und Bürger mehrere Möglichkeiten haben, in der Nähe ihres Wohnortes einen Schnelltest zu bekommen.
Die Liste der Orte, an denen Schnelltests durchgeführt werden, wird laufend auf der Internetseite des Landkreises www.lk-mecklenburgische-seenplatte.de/corona aktualisiert und ergänzt.
Der Geflügelpestausbruch in einem Betrieb in Blankensee (Strelitzius berichtete) gilt als erloschen. Der Sperrbezirk um den Ausbruchsort kann somit aufgehoben werden. Für das Gebiet des ehemaligen Sperrbezirks gelten ab sofort die Maßregeln des Beobachtungsgebietes, welche die Aufstallung sowie weitere strikte Hygienemaßnahmen umfassen.
Die entsprechende Allgemeinverfügung ist auf der Internetseite des Landkreises bekannt gemacht worden. Im Geodatenportal sind auf einer interaktiven Landkarte die aktuellen Sperrgebiete und weitere Informationen zu Seuchen abrufbar. Zum Geoportal gelangen die Nutzer über den Link https://geoport-lk-mse.de/mp/portale/tierseuchen_mse.
Übergabe des Förderbescheides an die MVVG: Thomas Müller, Dirk Rautmann und Torsten Grahn (von rechts).
Für eine deutliche Investitionsverbesserung im ÖPNV, vor allem für den Buslinien-Verkehr, erhält der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Verlauf von fünf Jahren Zuwendungen aus dem Finanzausgleichsgesetz Mecklenburg-Vorpommern. In jedem Jahr handelt es sich um 1,9 Millionen Euro, beginnend 2020 (Strelitzius berichtete). Die Mittel für das vergangenen Jahr sind ausgereicht. Der Stellvertretende Landrat Thomas Müller hat gestern an den Geschäftsführer der MVVG, Torsten Grahn, den ersten Zuwendungsbescheid aus dem Fördervolumen 2021 in Höhe von 176.000 Euro übergeben. Mit diesem Teilbescheid wird die Anschaffung von sechs Kleinbussen gefördert.
In diesem Zusammenhang wurde das „On-Demand-Konzept“ vorgestellt, welches durch das kreiseigene Unternehmen MVVG umgesetzt wird. „Das flexible Rufbussystem, welches zukünftig im ganzen Landkreis angeboten werden soll, erfüllt die Forderung der Bevölkerung nach bedarfsgerechter Mobilität“, erläuterte Thomas Müller. Im Verkehrsraum Demmin, Demminer Land, Dargun sowie im Raum Friedland wird die erste Stufe ab dem 1. August 2021 wirksam.
Zwei Neubauten sollen das Wesenberger Stadtbild in absehbarer Zeit bereichern. Wie mir Bürgermeister Steffen Rißmann nach der gestrigen Stadtvertretersitzung sagte, werden die Genehmigungsverfahren für ein Sanitär- und Umkleidegebäude am Großen Weißen See anstelle des maroden jetzigen Baus und für ein Sozialgebäude der Kinder- und Jugendfeuerwehr hinter dem neuen Gerätehaus Am Pump vorangetrieben. Für beide Vorhaben sind noch Fördermittel einzuwerben, wobei es bei Letzterem bereits positive Signale vom Landkreis gibt, so der Bürgermeister.
Hier ist noch Platz für das Gebäude der Kinder- und Jugendfeuerwehr.
Was Termine angeht, so ist das Stadtoberhaupt noch vorsichtig. “Die Zahl der Kinder und Jugendlichen in unserer Feuerwehr ist in den letzten Jahren deutlich angewachsen. Wir werden alles daran setzen, das mit der Ausbildungsstätte für den Nachwuchs noch in diesem Jahr hinzubekommen.” Was Abriss und Neubau am Weißen See angehe, so ist das nächste Jahr anvisiert. Nach der Saison noch in diesem Jahr soll hingegen ein Neubau der dortigen Steganlage erfolgen.
Auch In den Wällen wird das Stadtbild verschönert. Der Stahnsdorfer Graffiti-Künstler Mario Winkler wird zeitnah an der Palisadenwand vor der DRK-Kita “Spatzenhus” ein kindgerechtes und naturnahes Monumentalbild von 50 Metern Länge und bis zu 1,55 Metern Höhe aufbringen. Zum Motiv ist noch mitzuteilen, dass viele Tiere zu sehen sein werden. Mehr wird nicht verraten. Die Arbeit Winklers wird von der e.dis gesponsert.
Angelika Groh sieht bei der Stadt in Sachen Schulen dringenden Handlungsbedarf.
Beim Neustrelitzer Ausschuss für Bildung und Soziales in dieser Woche war die Situation an den Schulen in unserer Stadt nach einem Jahr Corona das beherrschende Thema. “Die Schulleiterinnen der Grundschule Daniel Sanders Strelitz Alt, der Europaschule Kiefernheide, der Nehru-Schule und der IGS sprachen sehr engagiert über die gegenwärtig sehr angespannte Zeit. Sie machten deutlich, was unsere Lehrer z.Z. leisten müssen: Neben den vielen verschiedenen Unterrichtsformen, der Wandel zu einer deutlich digitalen Schule, nun auch noch das Thema Testen”, berichtet Bürgermeisterkandidatin Angelika Groh, die bei der Sitzung dabei war.
Umso wichtiger sei es, den dringenden Bitten der vier anwesenden Schulleiterinnen aus Alt Strelitz, Kiefernheide und der Innenstadt zu entsprechen. Die Personaldecke sei eindeutig zu dünn. Das spüre man bei allen Themen. Teilweise würden im nächsten Jahr schon fünf bis neun neue Lehrkräfte pro Schule benötigt. Ein Schwerpunkt zur Abfederung der Corona-Folgen in der Stadt müsse auch der Nachholbedarf an Schulsozialarbeitern sein. Selbst im Sekretariat brauche es Unterstützung. Wenn z.B. bei 400 Grundschülern die einzige Sekretärin mit drei Grundschulkindern zu Hause logischerweise mal ausfalle, gebe es keinen Ersatz. Tagelang sei dann die Erreichbarkeit der Lehrer und Kinder nicht abgesichert. Hier sei sofort Hilfe nötig. Erschwerend kämen teilweise veraltete Telefonanlagen hinzu und kein oder schlechtes WLAN.
Es fehle neben dem Personal auch schlicht an Raum, sei zu erfahren gewesen. Aufgrund des bei Corona geforderten Mindestabstandes mehr denn je. Moderne Lernformen seien raumtechnisch fast überall ausgeschlossen. Offene Lernlandschaften, ein Campus, das seien alles Themen, bei denen dringend in Neustrelitz agiert werden müsse. Hier sei die Stadt als Träger in der Pflicht und müsse umgehend reagieren. Erschwerend komme bei der Situation die Aufgabe der Inklusion hinzu.
Erheblicher Investitionsstau
“Es gibt teilweise einen erheblichen Investitionsstau, auch baulich. Das aktuelle Förderprogramm des Landes MV zur Unterstützung der Schulen kann hier massiv helfen. Abgabefristen sind der April und Juni. Einige Schulen haben bereits ihre Förderanträge fertig und an die Stadtverwaltung weitergeleitet. Es wurde in der Ausschusssitzung nicht klar, ob die Anträge bereits beim Land MV gestellt wurden”, so die Bürgermeisterkandidatin weiter.