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Festspiele, Freizeit, Mecklenburg-Strelitz, Neustrelitz, Operette

Den Machern war die Vorfreude auf die diesjährigen Festspiele im Schlossgarten Neustrelitz deutlich anzumerken. Bei der heutigen Pressekonferenz zur Inszenierung der Operette “Viktoria und ihr Husar” von Paul Abraham (1892 bis 1960) sprach Sven Müller, Intendant der Theater und Orchester GmbH, von einem “tollen, facettenreichen Stück voller Schlager, das schon Anfang der 30-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ein Riesenerfolg war”. Es werde in der Residenzstadt “in großer Version” aufgeführt, sprich, mit den Solisten des Musiktheaters, dem Opern- und dem Extrachor sowie der Deutschen Tanzkompanie und der Neubrandenburger Philharmonie.
Premiere auf dem Schlossberg wird am 7. Juli sein, geplant sind bis zum 29. Juli 13 Vorstellungen. Rund 5.000 Tickets sind bereits verkauft, etwas mehr Karten, als zu diesem Zeitpunkt des Vorjahres. Damals stand Bizets Oper “Carmen” auf dem Festspielplan.
Zwischen Zerrissenheit und Lebensfreude
Die Inszenierung der Meisteroperette, mit der es dem ungarisch-deutschen jüdischen Komponisten Abraham gelang, die Gattung neu zu beleben, besorgt Birgit Kronshage. Freunde des Musiktheaters werden sich noch an ihre gefeierte Regiearbeit an Lortzings Oper “Zar und Zimmermann” 2016 in Neustrelitz erinnern. “Viktoria und ihr Husar” sei eine “besonders gute Operette mit Tiefgang”, die das Publikum mitnehme auf eine musikalische Weltreise. “Die Figuren im Stück bewegen sich zwischen Zerrissenheit und sprühender Lebensfreude auf einer emotionalen Basis, wie man sie bei einer Operette selten findet.”
Für die üppige Ausstattung zeichnet Marcel Keller verantwortlich. Er stellte im Rangfoyer des Landestheaters Neustrelitz den Journalisten ein durch bewegliche Elemente wandelbares Bühnenbild vor, dass er ebenso wie die vielen Kostüme durchaus als “Herausforderung” bezeichnete. Immerhin führt die nach dem 1. Weltkrieg angesiedelte Handlung nach Russland, Japan und Ungarn. “Und wir haben uns entschlossen, bei allem Aufwand die damals brandaktuelle Operette in ihrer Zeit zu belassen”, so Keller.
Das Loblied über “Viktoria und ihr Husar” komplettierte Daniel Klein, der die musikalische Leitung bei der Inszenierung übernommen hat und sich heute ans Klavier setzte. “Da ist für jeden etwas dabei. Abraham hat die unterschiedlichsten Musikstile hochvirtuos kombiniert.” Gesanglich umrahmt wurde der Pressetermin von Marina Medvedeva und Lisa Ziehm sowie Bernd Könnes.
Weitere attraktive Angebote im Festspielsommer
Zum Ausklang machte Intendant Sven Müller darauf aufmerksam, dass die Festspiele im Schlossgarten zum Festspielsommer weiterentwickelt werden und damit an längst vergangene Zeiten anknüpfen. “Shakespeare im Park” (2. bis 18. Juni), das Abschlusskonzert der Fète de la Musique am 21. Juni und das Kindermusical “Dogs” in einem Gastspiel des Jungen Staatstheaters Parchim am 11. und 12. Juli sowie das Konzert “The Magic of Queen” am 25. Juli, jeweils auf der Festivalbühne, sind weitere attraktive Angebote. Dem folgen noch das Familienkonzert “Drei kleine Schweinchen” mit der Neubrandenburger Philharmonie am 26. Juli im Tiergarten, der Auftritt der Tanzkompanie auf dem Schlossberg am 26. Juli und das Schauspielspektakel “Stolz und Vorurteil” nach Jane Austen ab 19. August auf dem Theatervorplatz.
Viktoria und ihr Husar _ Festspiele 2023 – Festspiele im Schlossgarten Neustrelitz 2023 (tog.de)
