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Angelika Groh sieht bei der Stadt in Sachen Schulen dringenden Handlungsbedarf.

Beim Neustrelitzer Ausschuss für Bildung und Soziales in dieser Woche war die Situation an den Schulen in unserer Stadt nach einem Jahr Corona das beherrschende Thema. „Die Schulleiterinnen der Grundschule Daniel Sanders Strelitz Alt, der Europaschule Kiefernheide, der Nehru-Schule und der IGS sprachen sehr engagiert über die gegenwärtig sehr angespannte Zeit. Sie machten deutlich, was unsere Lehrer z.Z. leisten müssen: Neben den vielen verschiedenen Unterrichtsformen, der Wandel zu einer deutlich digitalen Schule, nun auch noch das Thema Testen“, berichtet Bürgermeisterkandidatin Angelika Groh, die bei der Sitzung dabei war.

Umso wichtiger sei es, den dringenden Bitten der vier anwesenden Schulleiterinnen aus Alt Strelitz, Kiefernheide und der Innenstadt zu entsprechen. Die Personaldecke sei eindeutig zu dünn. Das spüre man bei allen Themen. Teilweise würden im nächsten Jahr schon fünf bis neun neue Lehrkräfte pro Schule benötigt. Ein Schwerpunkt zur Abfederung der Corona-Folgen in der Stadt müsse auch der Nachholbedarf an Schulsozialarbeitern sein. Selbst im Sekretariat brauche es Unterstützung. Wenn z.B. bei 400 Grundschülern die einzige Sekretärin mit drei Grundschulkindern zu Hause logischerweise mal ausfalle, gebe es keinen Ersatz. Tagelang sei dann die Erreichbarkeit der Lehrer und Kinder nicht abgesichert. Hier sei sofort Hilfe nötig. Erschwerend kämen teilweise veraltete Telefonanlagen hinzu und kein oder schlechtes WLAN.

Es fehle neben dem Personal auch schlicht an Raum, sei zu erfahren gewesen. Aufgrund des bei Corona geforderten Mindestabstandes mehr denn je. Moderne Lernformen seien raumtechnisch fast überall ausgeschlossen. Offene Lernlandschaften, ein Campus, das seien alles Themen, bei denen dringend in Neustrelitz agiert werden müsse. Hier sei die Stadt als Träger in der Pflicht und müsse umgehend reagieren. Erschwerend komme bei der Situation die Aufgabe der Inklusion hinzu.

Erheblicher Investitionsstau

„Es gibt teilweise einen erheblichen Investitionsstau, auch baulich. Das aktuelle Förderprogramm des Landes MV zur Unterstützung der Schulen kann hier massiv helfen. Abgabefristen sind der April und Juni. Einige Schulen haben bereits ihre Förderanträge fertig und an die Stadtverwaltung weitergeleitet. Es wurde in der Ausschusssitzung nicht klar, ob die Anträge bereits beim Land MV gestellt wurden“, so die Bürgermeisterkandidatin weiter.

Weiterer Wunsch der Schulleiterinnen seien sogenannte Parallel- „c-Klassen“. Dies sind kleine Gruppen mit jahrgangsübergreifendem Unterricht, temporäre Lerngruppen mit wenig Lehrerwechsel, in denen die Kinder in einer familiären Atmosphäre intensiv fehlenden Stoff aufarbeiten können. Ziel der c-Klassen soll das Nachrücken dieser Kinder in die nächste Klassenstufe sein.

Als Bürgermeisterin, so Angelika Groh, werde sie im Rahmen des Stadtmarketings umgehend eine Personalmarketingkampagne an den Universitäten in MV starten, um das Personalproblem zu reduzieren. Natürlich in Kooperation mit dem Schulamt des Landkreises. „Sehr ernst nehme ich auch den Appell der Schulleiterinnen an die Stadt: Sie soll die Vereine ansprechen, ob sie Nachhilfe und Sozialhilfe anbieten können. Ich schätze und achte die Leistungen unserer Lehrerinnen und Lehrer sehr und werde sie schnell und deutlich spürbar unterstützen.“