Erneut gibt es in Demmin einen Corona-Ausbruch in einem Senioren- und Pflegeheim. Zurzeit hat das Gesundheitsamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte mit der Recherche zu tun. Deshalb lässt sich heute noch nicht verbindlich sagen, wie viele Heimbewohner und Mitarbeiter des Hauses sich angesteckt haben. Die 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis betrug heute um 17 Uhr 150,0.
Die Landesregierung hat sich am vergangenen Freitag mit den Landkreisen, den kreisfreien Städten, der Wirtschaft, den Gewerkschaften und Sozialverbänden in Mecklenburg-Vorpommern darauf verständigt, mit stärkeren Schutzmaßnahmen die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. In Gebieten mit mehr als 150 Infektionsfällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gelten auch für die Schulen ab Montag, 25. Januar 2021, strengere Regeln. Bislang war das erst ab einer 7-Tage-Inzidenz von 200 Infektionsfällen pro 100.000 Einwohner der Fall.
In Landkreisen oder kreisfreien Städten mit einer 7-Tage-Inzidenz ab 150 ist Schülerinnen und Schülern der Besuch der Schulen weitestgehend untersagt. Auch die Grundschulen sind – bis auf eine Notbetreuung – geschlossen. Es gilt das Distanzlernen. Kinder in den Jahrgangsstufen 1 bis 6, deren Eltern in Bereichen mit wichtiger Bedeutung für das Gemeinwesen tätig sind, können eine Notbetreuung in Anspruch nehmen.
Eine Ausnahme bilden Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen. Sie erhalten unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften die Möglichkeit des Präsenzunterrichts zur Vorbereitung ihrer Prüfungen. Abschlussjahrgänge sind:
• Jahrgangsstufe 10 der Mittleren Reife an Regionalen Schulen und Gesamtschulen im Bildungsgang der Mittleren Reife, • Jahrgangsstufe 12 an den Gymnasien und den Gesamtschulen, • Jahrgangsstufe 13 an Abendgymnasien, • alle 10. Jahrgangsstufen der Mittleren Reife an den Überregionalen Förderzentren (ÜFZ), • Jahrgangsstufen 9 und 10 der Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen, • alle Abschlussklassen an beruflichen Schulen.
Für Schülerinnen und Schüler an beruflichen Schulen ist der Besuch der Schule für die Durchführung des fachpraktischen Unterrichts in den Ausbildungen der Gesundheitsfachberufe erlaubt, sofern dieser fachpraktische Unterricht nicht in geeigneten alternativen Unterrichtsformaten gestaltet werden kann.
Für den Landkreis Ludwigslust-Parchim gelten diese Regelungen schon ab Montag, 25. Januar 2021. Die Schulen und Eltern wurden bereits informiert. Für den Landkreis Vorpommern-Greifswald ab Mittwoch, 27. Januar 2021. Montag und Dienstag bilden sogenannte Übergangstage. Für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gelten diese Regelungen bereits und bleiben weiterhin bestehen. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und die Landkreise informieren auch über ihre Internetseiten.
Regelungen für die Notbetreuung
Wenn Erziehungsberechtigte die Notbetreuung in der Schule in Anspruch nehmen wollen, müssen sie eine Unabkömmlichkeitserklärung – einschließlich der Bestätigung vom Arbeitgeber – vorlegen sowie erklären, dass eine private Kinderbetreuung nicht anderweitig verantwortungsvoll organisiert werden kann. Selbstständige legen zur Unabkömmlichkeit eine entsprechende Eigenerklärung vor. Eltern müssen also zwei Formulare – die Selbsterklärung zur Notbetreuung und die Unabkömmlichkeitsbescheinigung – vorlegen Erziehungsberechtigte erhalten entsprechende Formulare über die Schule oder können sie auf der Internetseite des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur herunterladen.
Insgesamt stellt das Gesundheitsamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte für die 3. Kalenderwoche eine leichte Beruhigung der Corona-Infektionslage fest. Von einer Trendwende kann jedoch noch nicht die Rede sein, heißt es. Ansteckungen sind auf die gesamte Fläche verteilt, jedoch handelt es sich um Einzelfälle. Entsprechend ist die Zahl der Abstriche im Neubrandenburger Abstrichzentrum gesunken. Sie bleiben täglich deutlich unter 200. Die meisten Abstriche wurden am Donnerstag (162) genommen.
Wie der Leiter des Verwaltungstabs und Stellvertretende Landrat Thomas Müller sagte, geben die neuen Inzidenzen Hoffnung, Stand heute gegen 17 Uhr 165,8. „Es ist offenbar so, dass die strengen Vorsichtsmaßnahmen helfen. Abstand halten und sich selbst schützen, dürfte inzwischen für jeden von uns eine Selbstverständlichkeit sein.“ Er appellierte zugleich noch einmal an alle Arbeitgeber im Landkreis, bitte auch darauf zu drängen, dass der Mund-Nasen-Schutz getragen wird, wenn Mitarbeiter zusammenarbeiten müssen, der Abstand sich aber nicht zwangsläufig einhalten lässt.
Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz für die Region wurde heute um 17 Uhr mit 173,2 angegeben. Das ist nach Vorpommern-Greifswald (197,8) der zweithöchste Wert im Land. Erneut muss der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte viele neue Infektionen melden. Im Krankenhaus Neustrelitz sind Patienten und medizinisches Personal betroffen. Auch in einer Anlage für Betreutes Wohnen in Neustrelitz haben sich nachweislich 13 Bewohner und zwei Mitarbeiter des Hauses angesteckt. In Neubrandenburg ist ebenfalls ein weiteres Senioren- und Pflegeheim betroffen. 21 Bewohner und vier Mitarbeiter sind positiv getestet worden.
Wiederholt wird das Gesundheitsamt gefragt, welche Erklärung es dafür gibt, dass trotz strenger Regeln die Infektionen nicht abnehmen. In der Tat ist es so, dass sich der Virus vor allem aus dem privaten Bereich kommend, weiterverbreitet, sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Cornelia Ruhnau. „Die Einträge, die jetzt zum Ausbruch kommen, gehen weiterhin auf die vielfältigen Kontakte im familiären Umfeld während der Weihnachtsfeiertage und Silvester zurück. Hinzu kommt eine gewisse Erschöpfung der Menschen, sich Tag für Tag an die Einschränkungen und den Mund-Nasen-Schutz halten zu müssen. Dennoch zeigen diese aktuellen Fälle wie notwendig es ist, im Schutz für sich und andere nicht nachzulassen“, so Dr. Ruhnau.
Am heutigen Dienstag hat in Waren das zweite Impfzentrum im Landkreis seinen Betrieb aufgenommen. In der Turnhalle des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums Müritz sind die ersten 24 Bürger geimpft worden. Auch für das Warener Impfzentrum gilt die bekannte Verfahrensweise: Einwohner, die über 80 Jahre alt sind, werden vom Land persönlich angeschrieben. Wenn sie sich impfen lassen möchten, dann rufen sie beim Call-Center an, um einen Termin in einem der Impfzentren zu erhalten. Die notwendige Telefonnummer ist in dem Schreiben genannt.
Aktuelle Inzidenz bei 191,0
Am Montag hat der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Impfstoff für weitere 975 Menschen erhalten. Nach wie vor sind die vier Impfteams im Landkreis unterwegs. Es wird in Senioren- und Pflegeheimen geimpft, in denen das bislang wegen der Infektionslage nicht möglich war. Das Gesundheitsamt registriert seit Ende der 3. Kalenderwoche eine leichte Entspannung des Infektionsgeschehens in den Heimen. Die 7-Tage-Inzidenz am Dienstag wurde um 17.45 Uhr vom Landesamt für Gesundheit und Soziales für die Mecklenburgische Seenplatte mit 191,0 angegeben.
Ich habe mich in den mehr als 40 Jahren als Journalist immer an die Stallorder gehalten, nicht gegen Kollegen zu ätzen. Auch wenn das zunehmend schwerer fällt, der Berufszweig verkommt im Auflagenkampf, mit Ausnahmen. Aber als Strelitzius muss ich doch mal eine kritische Anmerkung absondern, und das ganz unerschrocken gegen keine Geringeren als die Schreiber vom „Spiegel“. In dem von mir sehr geschätzten Magazin ist nämlich jüngst zu lesen, dass Corona-Schnelltests bislang nur von „medizinischem Fachpersonal“ durchgeführt werden durften. Nun könnten auch Apotheken und Zahnarztpraxen testen.
Mit Apothekern kenne ich mich nicht so aus. Bereits 1815 sind aber die ersten Zahnärzte vor der Medizinalexaminationskommission in Neustrelitz geprüft und dem medizinischen Personal zuerkannt worden, wie ich auf Anfrage erfuhr. Nun galt das zwar damals nur für Mecklenburg-Strelitz, dürfte aber inzwischen auch über die Grenzen des Großherzogtums hinaus anerkannt sein. Bei Risiken und Nebenwirkungen kann man sich also getrost auch an seinen Zahnarzt wenden, an seinen Apotheker ja ohnehin, wie uns von der Werbung eingebläut ist. Ich habe mal ohne Not bei meinem Dentisten angefragt: Corona-Test, kein Problem.
Mit einer wieder etwas gesunkenen 7-Tage-Inzidenz von 201, 9 geht die Mecklenburgische Seenplatte ins Corona-Wochenende. Mit den Impfungen ist es im Landkreis zügig weitergegangen. In dieser zu Ende gehenden Woche haben 1.565 Menschen die Schutzimpfung erhalten. In Senioren- und Pflegeeinrichtungen, in Krankenhäusern, in Einrichtungen des Rettungsdienstes und im Impfzentrum. In der 3. Kalenderwoche erwartet der Landkreis erneut Impfstoff für etwa 1.760 Menschen.
Seit dem 13. Januar 2021 gilt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte die Notfallbetreuung in Kindertageseinrichtungen und bei Kindertagespflegepersonen. Die Notfallbetreuung erhalten derzeit im gesamten Landkreis 5.770 Kinder der Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen. Das entspricht rund 33 Prozent der sonst zu betreuenden Kinder.
Berg-und Tal-Fahrt bei der 7-Tage-Inzidenz in der Seenplatte: Nachdem sich gestern eine leichte Entspannung abgezeichnet hatte, ist der Wert in den vergangenen 24 Stunden wieder auf 223,6 angestiegen. In den Senioren- und Pflegeheimen, die Ende des Jahres mit hohen Infektionszahlen zu kämpfen hatten, ist ein Abklingen zu verzeichnen. Dafür sind nun in zwei Senioren- und Pflegeheimen in Neubrandenburg Infektionen festgestellt worden.
In einer der Einrichtungen sind ein Bewohner und ein Mitarbeiter und in der anderen drei Bewohner und zwei Pflegekräfte positiv getestet worden. Die entsprechenden Hygienemaßnahmen und Regelungen sind eingeleitet worden. Im Gesundheitsamt gehen die Amtsärzte davon aus, dass in den nächsten Tagen dort weitere Ansteckungen festgestellt werden.
Die 7-Tage-Inzidenzrate in der Mecklenburgischen Seenplatte befindet sich momentan im Abwärtstrend. Heute Abend gegen 17 Uhr meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales einen Wert von „nur noch“ 206,5.
Am gestrigen Dienstag ist im Impfzentrum Trollenhagen der erste Tag gut gelaufen. Die ersten 40 Senioren haben dort ihre Schutzimpfung bekommen, teilt die Kreisverwaltung mit. Die Patienten hatten zuvor beim Call-Center angerufen und einen Termin erhalten. Die Vergabe der Termine verläuft dank entsprechender Technik in laufender Abstimmung zwischen dem Call-Center und dem Landkreis.