Der Ortsverband Neustrelitz von Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat eine hier im Blog per Anzeige geschaltete Wahlwerbung des CDU-Landrats Heiko Kärger scharf kritisiert. Unmittelbar nach Bekanntwerden rechtlicher Bedenken wurde die Anzeige von mir aus dem Netz genommen. „Wir finden es äußerst fragwürdig, dass ein amtierender Landrat seine Stellung für Wahlwerbung ausnutzt“, erklärt Ortsverbandssprecherin Friederike Fiß. In der Anzeige hieß es: „CDU-Landrat Kärger: Zukunft braucht Erfahrung – ich unterstütze Andreas Grund“.
„Insbesondere im nahen Vorfeld der Wahlen gebiete sich Zurückhaltung. Wir sehen dies als Verletzung der Neutralitätspflicht im Rahmen der aktuell geltenden Rechtssprechung an“, so Fiß weiter. Der Ortsverband verweist auf die schnelle Reaktion der GRÜNEN Kreistagsfraktion, die bereits eine Anfrage mit der Bitte um Klärung an den Landrat gestellt hat. „Etwaige Verfehlungen könnten die Gültigkeit der Wahlen gefährden“, so Friederike Fiß abschließend. Im Anhang die Anfrage an Heiko Kärger.
„Ich freue mich, dass es nun im zweiten Anlauf für die Feldberger Seenlandschaft mit der finanziellen Unterstützung von 20.000 Euro für den Spielplatz auf dem Amtswerder geklappt hat und die Planungen beginnen können. Auch andere Gemeinden der Region werden in den kommenden Wochen Mittel aus dem Spielplatzfonds MV erhalten, um ihre Spielplätze zu erneuern“, teilt der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Butzki mit. Die Feldberger Seenlandschaft gehört zu seinem Wahlkreis.
Innerhalb des Strategiefonds MV wurde unter anderem ein Fonds eingerichtet, um neue Spielplätze in den ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns zu errichten bzw. die bestehenden zu sanieren. Bei seinen Besuchen in der Feldberger Seenlandschaft war der Landtagsabgeordnete von der Bürgermeisterin Constance von Buchwaldt auf dieses für die Gemeinde drängende Problem hingewiesen worden.
Der Spielplatz auf dem Amtswerder ist der zentrale Spielplatz in der Gemeinde und wird sowohl von den Feldberger Kindern als auch von Tagestouristen und Urlaubern und deren Kindern genutzt. Die Spielgeräte sind sichtbar in die Jahre gekommen und entsprechen teilweise auch nicht mehr den Bedürfnissen und Wünschen der Kinder und Eltern. Und Spielgeräte sind sehr teuer, sie sollen ja nicht nur zum Spielen einladen, sondern auch allen Sicherheitsanforderungen entsprechen.
Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bleibt es beim hohen Niveau der Corona-Neuinfektionen. Zumindest hat sich die 7-Tage-Inzidenz derzeit stabilisiert. Heute wurde ein Wert von 159,6 notiert. Größere Ausbrüche sind nicht festzustellen, wie das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung mitteilt, jedoch gibt es nach wie vor kleinere Infektionsgeschehen in Familien und Unternehmen.
Die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz plant die Festspiele im Schlossgarten Neustrelitz 2021. Wegen derzeit geltender Auflagen für Proben, Aufführungen etc. wurde entschieden, die angekündigte Oper „Carmen“ von Bizet nicht zu spielen, sondern Offenbachs lustige musikalische Satire, die Operette “Pariser Leben”.
Vor der wunderbaren Kulisse der Schlosskirche wird die Geschichte zweier Pariser Lebemänner erzählt, die als Fremdenführer die lebenslustige Metropole an der Seine und ihre Klischees präsentieren. Unter freiem Himmel und mit großartigem Ensemble besetzt: mit Solisten des Musiktheaters, dem Opernchor des Landestheaters Neustrelitz, mit der Deutschen Tanzkompanie und der Neubrandenburger Philharmonie.
Das Festspielgelände ist bereits umzäunt und der Aufbau der Bühne auf dem Schossberg in dieser Woche gestartet. Die Werkstätten bauen das Bühnenbild, die Schneiderei hat mit der Arbeit an den Kostümen begonnen. Die szenischen Proben starten am 5. Mai und die Proben direkt auf der Bühne auf dem Schlossberg dann Ende Mai 2021. Die Premiere soll am 18. Juni stattfinden, gespielt wird bis zum 10. Juli.
Strelitzius geht gern immer mal wieder andere Wege. Deswegen habe ich einem Gastbeitrag von Katja Thiede hier im Blog erfreut zugestimmt. Der Rückkehrerin nach Neustrelitz liegt ihre alte neue Heimat sehr am Herzen und sie beobachtet, dass die Residenzstadt weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt. Im Vorfeld der Bürgermeister:in-Wahl am kommenden Wochenende war es der Autorin & Texterin ein Bedürfnis, ihre Gedanken dazu mitzuteilen.
Eine gute Zukunft braucht Mut zur Veränderung mit den Menschen im Blick
Rückblick mit Aussicht einer Rückkehrerin nach Neustrelitz
Kennt ihr Marktplatz-Elfen? Nein? Marktplatz-Elfen sind Jugendliche, die an einem Freitag- oder Samstagabend auf dem Marktplatz abhängen in der Hoffnung, dass jemand von den Glücklichen, die schon den Führerschein haben, zufällig mit dem Auto vorbeifährt und sie spontan mitnimmt zu irgendwas, was Spaß macht: Kino in Neubrandenburg, zur Not tut es auch der McDonald’s. Hauptsache raus und das Gefühl, etwas zu tun, was dem Wochenendgefühl angemessen erscheint.
Der Elfen-Begriff stammt von meinem damals 15-jährigen Ich und meinem besten Freund. Wir haben sie immer belächelt, die Elfen. “Die haben wohl nichts Besseres zu tun”, ätzten wir und radelten, vorbei am Marktplatz, zu einem von uns nach Hause. Chips und Fernsehen warteten, wie jeden Samstagabend. Insgeheim waren auch wir Marktplatz-Elfen. Auch wir wollten, dass jemand anhält und uns mitnimmt, raus aus der Eintönigkeit und rein ins echte Leben. Unbegrenzte Möglichkeiten und so. Oder wenigstens ein Big Mac. “Wenn ich den Abschluss in der Tasche habe, bin ich weg.” Ein Satz, den wir damals oft sagten. Und der sich bewahrheitete. Dass es auch in Berlin jede Menge Marktplatz-Elfen gibt, wurde mir erst viel später bewusst. Denn während ich mich vom (damals noch bezahlbaren) sanierten WG-Altbauzimmer aus unbeschwert durch mein Berlin-Mitte-Studileben feiern konnte, waren und sind zehn S-Bahn-Stationen bis Mitte eine unüberwindbare Hürde für viele junge Menschen aus Familien mit harten Biografien.
Gesellschaftliche Teilhabe, und auch das habe ich erst sehr viel später verstanden, hat vor allem mit Strukturen zu tun. Und: Teilhabe kennt kein Mindestalter. Auch die Kleinen und Kleinsten sind Teil dieser Gesellschaft und dürfen für sich beanspruchen, dass ihre Bedürfnisse mitgedacht und in entsprechenden Strukturen abgebildet werden. Gute Rahmenbedingungen und ein Umfeld, in dem Kinder und Jugendliche sich entfalten können, in dem sie wirken, mitgestalten oder einfach unbeschwert Spaß haben können, sind der wichtigste Treiber für eine gute Zukunft, egal ob sich 20.000 oder drei Millionen Menschen eine Stadt teilen. Dieses Umfeld zu schaffen, ist Aufgabe der Politik und darf nicht allein in die (finanzielle) Verantwortung von engagierten Bürger:innen und Ehrenamt übertragen werden.
Demonstration der Bürgerinitiative vor dem Unteren Schloss in Mirow.
Die Mirower Bürgerinitiative gegen Massentierhaltung (Strelitzius berichtete) hat in einem offenen Brief an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, die Abgeordneten des Bundestages und des Landtages sowie weitere Verantwortungsträger den Rücktritt von MV-Agrarminister Till Backhaus “aus Respekt vor der Schöpfung” gefordert. Unter seiner Führung als Ressortchef habe sich Mecklenburg-Vorpommern zum “Land der Megaställe” mit vielen negativen Folgen für Mensch und Umwelt entwickelt.
Zugleich verlangen die Unterzeichner ein konsequentes Umdenken in der Politik hin zu einer umweltverträglichen Landwirtschaft und artgerechten Tierhaltung, keine weitere Genehmigung des Neubaus von Anlagen für Massentierhaltung sowie die Förderung von nachhaltiger Landwirtschaft und die Abschaffung der industriellen Tierhaltung. Den kompletten Wortlaut des Briefes hänge ich hier an: