In dieser schwierigen Zeit erreicht unsereins viel Datenmüll. Die sozialen Netzwerke werden geradezu überschwemmt mit erheiterungswilligen Bildchen und Videos zum Thema Nummer 1. Es gibt Schlimmeres. Trotzdem findet sich in der Masse immer mal wieder eine Perle. Heute hat mich eine wunderbare Montage des International Opera Choir aus Rom erreicht, die ich am Ende dieses Wochenendes und an der Schwelle zur neuen Woche gern mit den Mitgliedern der Strelitzius-Gemeinde teile.
Verdis Gefangenenchor aus der Oper Nabucco von 1842, in dem die Kraft zum Leiden besungen wird, scheint wie komponiert für diese unsere Ausnahmesituation. Allen meinen Lesern wünsche ich von Herzen Gesundheit.
Das Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommern und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) informieren:
Insgesamt wurden bislang 356 Menschen in MV positiv auf das Virus getestet. 32 Personen mussten/müssen im Krankenhaus behandelt werden, sechs davon auf einer Intensivstation.
Die PSV-Wanderer wollen erstmalig das Kreiswandertreffen in Neustrelitz ausrichten. Nun müssen sie bis 2021 warten.
Das für den 23. Mai geplante Kreiswandertreffen in Neustrelitz wird auf den 15. Mai 2021 verschoben. „Leider bestimmt zur Zeit eine andere Dynamik unser tägliches Leben, die uns zwingt, Entscheidungen zu treffen, die den normalen und gewohnten Ablauf verändern“, heißt es in einer Stellungnahme der Vorstände des PSV Neustrelitz und des SV Feldberg 1990.
Allen Organisatoren, Unterstützern, Helfern und Sponsoren wird für die bisherige Zusammenarbeit gedankt. „Wir freuen uns, im nächsten Jahr mit Ihnen das Kreiswandertreffen 2021 vorzubereiten.“
Handel und Wandel treiben in Zeiten von Corona seltsame Blüten. Es war ja auch schon vor der Seuche nicht unüblich, Waren vor der Ladentür zu präsentieren, um den Kunden ins Innere zu locken. Dass ein derartiges Lockangebot aber eine Stiege mit Toilettenpapier sein könnte, habe zumindest ich mir nicht träumen lassen. So erlebt gestern vor einer Rossmann-Filiale im Ostseebad Kühlungsborn. Während sich das Ausland schon das Maul zerreißt über diese Deutschen, die in Krisenzeiten Klopapierrollen horten, reagiert nun offenbar auch die Drogeriekette.
Dreierlei Interpretation dürfte zulässig sein. Erstens ein „Seht her“, bei uns gibt es keinen Mangel, wir haben sogar Toilettenpapier! Zweitens waren es die Rossmann-Mitarbeiterinnen vielleicht einfach leid ständig gefragt zu werden, wo denn das für den Allerwertesten im Regallabyrinth stünde. Oder ging es drittens sogar um eine Minderung der Infektionsgefahr mittels Verkürzung des Kundenweges nach dem Prinzip Papier fassen, Kasse, Papier nach Hause tragen und einstapeln? Wozu den ganzen Markt verseuchen, wenn der Einkäufer ohnehin nur das eine fürs Gesäß will!
Die „Sofalebensretter“ haben soeben die neueste Version ihrer Liste mit Neustrelitzer Läden, Restaurants und sozialen Einrichtungen während der Corona-Krise veröffentlicht, die ich hier anhänge. Besonders wird auf das neu eingerichtete Hilfetelefon des Familienzentrums hingewiesen (Strelitzius berichtete).
„Wir arbeiten gerade eng mit vielen anderen Neustrelitzern zusammen an weiteren wichtigen Videobotschaften und einem Hilfsprojekt zu Verlangsamung der weiteren Ausbreitung des Virus“, schreibt mir Moritz König, einer der Initiatoren der „Sofalebensretter“ (Strelitzius berichtete). „Uns haben viele tolle Nachrichten erreicht in der vergangenen Woche und es ist wirklich zu merken, dass die Masse der Neustrelitzer mithilft, die Ausbreitung zu verhindern und Leben zu retten. Das ist wunderbar und so wichtig.“
Aber es müsse weiter Bewusstsein für die unsichtbare Bedrohung geschaffen werden. „Als wir gestern noch einmal die neuen Plakate aufhängen gefahren sind, haben wir auch noch Gruppen gesehen, die im Garten gegrillt oder sich getroffen haben. So gern wir das alle wollen, Freunde treffen, feiern und zusammen Spaß haben, wenn wir jetzt nicht Stärke, Solidarität und Nächstenliebe zeigen, dann werden vorerst die Verbote noch einschränkender und im schlimmsten Fall werden auch wir zu wenig Betten in den Krankenhäusern für unsere Liebsten haben“, so mein Blogpartner.
Die „Sofalebensretter“ rufen noch einmal dazu auf, der Pandemie keinen weiteren Nährboden zu geben. „Für unsere Eltern, Kinder, Partner, Freunde, Nachbarn und Bekannten.“
Mit Blick auf das bevorstehende Osterfest und die Zeiten von Corona hat die evangelische Kirche im Norden die Aktion „#hoffnunghamstern“ ins Leben gerufen. Daran beteiligen sich auch die Kirchengemeinden im Strelitzer Raum, wie mir Vertretungspastorin Katharina Rosenow aus Neustrelitz mitteilte.
Im Kern geht es um das Bemalen und öffentliche Auslegen von „Hoffnungssteinen“. „Gerade Steine sind untrennbar mit der Ostergeschichte verbunden: Als die Jünger zum Grab Jesu eilen, um seinen Leichnam zu salben, ist der Stein weggerollt und das Grab leer“, so die Pastorin. „Liebe ist stärker als der Tod, als die Angst – Auferstehung! Der weggerollte Stein ist nicht nur ein Zeichen für das Leben, sondern auch ein Symbol für Zuversicht und Hoffnung.“
Im Anhang eine Anleitung zum Mitmachen. Mehr als 80 Gemeinden der Nordkirche haben den Stein bereits ins Rollen gebracht.