Erstmals hat das Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz eine Übersicht über alle monatlich stattfindenden Veranstaltungen, Führungen und sonstigen Angebote in Form eines Leporellos erstellt. Heute wird das Veranstaltungsprogramm in Läden und Einrichtungen in Neustrelitz verteilt.
Strelitzius unterstützt das Kulturquartier und richtet für das Haus in der Schlossstraße auf seiner linken Außenspalte eine feste Rubrik ein. Geplant ist, weitere Kultureinrichtungen unserer Residenzstadt mit ihren monatlichen Veranstaltungsübersichten hierhin folgen zu lassen.
Also, ich bin ja weiß Gott kein Spielverderber. Schon gar nicht, wenn es um Oper und Orgelmusik geht. Aber manchmal stoße ich an meine Grenzen. Wobei mich das Vertrauen in meine Person natürlich ehrt. Aber Aneta und Josef werden ohne meine Hilfe auskommen müssen. Dabei sehen die beiden wirklich toll aus, und talentiert sind sie auch noch. Immerhin hat Zbynek alles versucht, oder, um bei der Orgel zu bleiben, alle Register gezogen.
Der ist nämlich der Manager der jungen tschechischen Künstler und hat mich – garantiert nicht ganz ohne Hintergedanken – herzlich dazu eingeladen, doch mal auf der Webseite seiner Zukunftsträger vorbeizuschauen. Herzlich gern geschehen, aber nein, ich vermittle bei allen guten Kontakten zur Strelitzer Kulturszene keine Musiker, da muss wohl ein Irrtum vorliegen. Sollte allerdings aus ihr heraus Bedarf angemeldet werden, die Kontaktdaten sind gebunkert.
In dieser schwierigen Zeit erreicht unsereins viel Datenmüll. Die sozialen Netzwerke werden geradezu überschwemmt mit erheiterungswilligen Bildchen und Videos zum Thema Nummer 1. Es gibt Schlimmeres. Trotzdem findet sich in der Masse immer mal wieder eine Perle. Heute hat mich eine wunderbare Montage des International Opera Choir aus Rom erreicht, die ich am Ende dieses Wochenendes und an der Schwelle zur neuen Woche gern mit den Mitgliedern der Strelitzius-Gemeinde teile.
Verdis Gefangenenchor aus der Oper Nabucco von 1842, in dem die Kraft zum Leiden besungen wird, scheint wie komponiert für diese unsere Ausnahmesituation. Allen meinen Lesern wünsche ich von Herzen Gesundheit.
Handel und Wandel treiben in Zeiten von Corona seltsame Blüten. Es war ja auch schon vor der Seuche nicht unüblich, Waren vor der Ladentür zu präsentieren, um den Kunden ins Innere zu locken. Dass ein derartiges Lockangebot aber eine Stiege mit Toilettenpapier sein könnte, habe zumindest ich mir nicht träumen lassen. So erlebt gestern vor einer Rossmann-Filiale im Ostseebad Kühlungsborn. Während sich das Ausland schon das Maul zerreißt über diese Deutschen, die in Krisenzeiten Klopapierrollen horten, reagiert nun offenbar auch die Drogeriekette.
Dreierlei Interpretation dürfte zulässig sein. Erstens ein „Seht her“, bei uns gibt es keinen Mangel, wir haben sogar Toilettenpapier! Zweitens waren es die Rossmann-Mitarbeiterinnen vielleicht einfach leid ständig gefragt zu werden, wo denn das für den Allerwertesten im Regallabyrinth stünde. Oder ging es drittens sogar um eine Minderung der Infektionsgefahr mittels Verkürzung des Kundenweges nach dem Prinzip Papier fassen, Kasse, Papier nach Hause tragen und einstapeln? Wozu den ganzen Markt verseuchen, wenn der Einkäufer ohnehin nur das eine fürs Gesäß will!
In dieser schweren Zeit für uns alle suchen wir verlässliche Antworten und konkrete Informationen, wie wir uns schützen und anderen helfen können. Strelitzius hat sich deshalb entschlossen, seinen Blog mit dem Bundesministerium für Gesundheit zu verlinken.
Auf der Außenspalte links ganz oben unter der Überschrift „Zusammen gegen Corona“, auf dem Handy unter den aktuellen Nachrichten, gelangen meine Leser ab sofort direkt auf die Seiten der Experten für das Virus. Selbstverständlich wird das dort zur Verfügung gestellte Material laufend aktualisiert.
Das „rätselhafte Verkehrszeichen“ bei Neuhof, das ich vor Wochenfrist in meinen Blog gestellt habe, hat gehalten, was es versprach. Einerseits hat es die Spaßvögel auf den Plan gerufen. Wie Prieperts Bürgermeister Manfred Giesenberg, der auf 40 Apfelsinen tippte, die auf einem Floß transportiert werden. Olaf Bechert setzte noch eins drauf und vermutete, dass es sich um ein 40-faches Überraschungsei handele, in dem unter anderem die Kanzlerkandidaten versteckt sind. Günter J. Stolz mutmaßte nicht ganz ernst gemeint, dass Fahrzeuge, die in Ufernähe orangene Eier transportieren, nur 40 Stundenkilometer fahren dürfen. „Ganz einfach“, meint Til Meyer: „Aquaplaninggefahr für orangene Lastkraftwagen ab 40 Tonnen.“
Ein paar ganz Schlaue behaupteten andererseits, dass man auch dieses Verkehrszeichen kenne, wenn man in der Fahrschule aufgepasst habe. Noch andere wieder schrieben, sie wüssten gar nicht, was an dem Zeichen rätselhaft sei. Die Erklärung wurde allerdings in allen diesen Fällen nicht geliefert.
Rödlins Fischerin Sabine Reimer Meißner quasi als Anliegerin hat sich das immer so gedacht: „Alle mit Flüssigkeiten beladenen Anhänger können bei dieser Steigung und zu schneller Fahrweise dem Drang der Flüssigkeit gegen das Tal, die Brücke, das Wasser schlecht bzw. gar nichts entgegen setzen. Also langsam den Berg hochfahren und die Flüssigkeit schön im Behälter lassen und das Fahrzeug auf der Straße. War schon immer ’ne gefährliche Ecke bei uns.“ Wir kommen der Sache näher.
Hobbybrauer Tino Griebsch aus Warbende meint, dass das Schild nur für Gefahrguttransporte die Geschwindigkeit begrenze. „Wahrscheinlich sind auch nur flüssige gemeint. Die Strecke führt durch ein Wasserschutzgebiet, und hier soll unser Brauwasser vor Kontamination bewahrt werden.“
MeckPommi teilt mit: „Das untere Verkehrszeichen müsste auf ein Wasserschutzgebiet hinweisen. Das obere Verkehrsschild begrenzt die zulässige Geschwindigkeit auf 40km/h, da beides auf dem selben Mast hängt, müsste es bedeuten das Fahrzeuge mit wassergefährdenden Stoffen hier nur 40 km/h fahren dürfen.“
Ich gebe es freimütig zu, dass ich über viele Jahre hinweg ein seltenes Verkehrszeichen ignoriert habe. Es ist ja nicht so meine Art, aber irgendwie hat es bei meiner Ausbildung zum Fahrzeugführer keine wirkliche Rolle gespielt. Ewig und drei Tage bin ich in Diensten meines früheren Arbeitgebers zwischen Blumenhagen und Neuhof der rätselhaften Botschaft teilhaftig geworden, ohne sie wirklich zu verstehen. Fast hatte ich sie im neuen, umgeleiteten Berufsleben schon vergessen, dann zog meine Tochter in die Ecke.
Und siehe da, auch das gute Kind hatte ob des Verkehrszeichens ein Fragezeichen im Kontor. Generationsübergreifender Test: Dieser Tage habe ich meine noch mobile Schwiegermutter aus Burg Stargard befragt, nachdem sie über Neuhof gefahren war. Fazit: Gleich drei Bewerber erheblich unterschiedlichen Alters fallen beim Test durch.
Nach dem überragenden und überraschenden Erfolg meiner Umfrage zur Ahrensberger Brücke stelle ich jetzt diese Knobelaufgabe in den Blog. Die Auflösung erfolgt wieder kommenden Sonntag. Natürlich findet sich irgendwo im Internet oder der Fachliteratur die Lösung. Viel interessanter sind für mich und sicherlich die ganze Lesergemeinde ehrliche Eingeständnisse, erst recht von Anliegern aus Neuhof, Wanzka und Blankensee. Also stellen wir uns noch mal alle vor, wir fahren fachlich unvorbereitet an obigem Verkehrszeichen vorbei… Jetzt sofort kommentieren!
Eine Woche Rätselraten um die Ahrensberger Hausbrücke ist vergangen, nun wie versprochen die Auflösung. Zur Erinnerung: Ich wollte von den Lesern wissen, welchem Zweck die Überdachung diente. Von vornherein ausgeschlossen war, dass hier die Fischer ihre Netze getrocknet haben. Auch wurden hier nicht Wilddiebe bei schlechtem Wetter im Trockenen gefilzt. Tatsächlich wurde Wildtieren, die die dunkle Brücke fürchteten, die Flucht aus dem Wildhof erschwert, eingeschlossen von Drewensee, Havel und Wangnitz. Die Überführung wirkte wie das Ende einer Sackgasse, wenn Wild auf den Trichter zugetrieben wurde.
Mein Leser Dr. Reinhard Wilhelmaus Oranienburg, der mich zu dem Ratespiel inspirierte, hat die Situation im Anhang mal auf der Karte weiter unten dargestellt. Im Anhang befindet sich das komplette Quiz der Wesenberger Union-Wasserwanderer, was eine Menge Heimatkunde beinhaltet.
Foto: Bernd Buhrow
Die richtige Antwort wusste natürlich Bernd Buhrow aus Ahrensberg: „Die Brücke wurde als Hausbrücke gebaut, weil man hoffte, dass das Wild vom angrenzenden Wildhof nicht über eine überdachte Brücke geht, da es vor dem eigenen Hufschlag scheut.“ Der Ahrensberger steuert auch noch nebenstehendes Foto von der Brücke kurz nach ihrem Bau 1928 bei.
Fotografenmeister Horst G. Jung aus Neustrelitz schreibt: „Die Hausbrücke hatte die Aufgabe, unkontrollierten Wildwechsel zu verhindern. Wildtiere gehen nicht freiwillig durch eine ‚Röhre‘.“
Kommunale Weitsicht rettet Bauwerk
Riesig gefreut habe ich mich über die Zuschrift von Martin Gohlke, der eine Fülle von Informationen beisteuerte. Mein Leser wusste ebenfalls, dass die Hausbrücke das „unerlaubte Entfernen“ des Jagdwildes im dahinterliegenden Wildhof verhinderte. Auf der Seite nach Düsterförde sei dieser durch einen Zaun abgesperrt gewesen. „Vergessen oder nicht bekannt ist aber der Umstand, dass die Stadt Wesenberg nach der Wende dieses sehr seltene Bauwerk (meines Wissens nur zwei Stück in ganz Deutschland) vor dem Verfall rettete. Es gab für alles und jeden Fördermittel, nur leider nicht dafür. Unser ‚großer Bruder‘, die russischen Truppen in Deutschland, sind aber erst 1994 komplett abgezogen. Bis dahin war die Straße durch den Wildhof nach der Aussage von ‚Kennern‘ Bestandteil der Militärstraßen der russischen Streitkräfte in Deutschland. Um nun ein eventuelles Zusammenbrechen zu verhindern hat die Stadt Wesenberg unter Stadtbaudirektor Gerhard Berner die beiden Doppel-T-Stahlträger) einziehen lassen. Dies sicherte die Brücke, bis es dann nach Jahren doch noch Geld zur Sanierung dieses Kleinods gab. Eine Weitsicht von kommunaler Seite, die heute selten zu finden ist, heute etwas riskieren, um es für morgen zu erhalten.“
Vor vielen Jahren, so mein Blogfreund, habe der Wesenberger Lehrer Klaus Ridder an geschichtsträchtigen Punkten Schilder mit kurzen Erklärungen angebracht, so auch an der Hausbrücke. „Dieses Schild haben wir vor der Sanierung der Brücke 2013 abgenommen. Leider ist nicht mehr viel darauf zu lesen aber es ist jetzt ein guter Anlass, dieses Schild zu erneuern und es wieder anzubringen.“
Witterungsschutz schon vor Jahrhunderten erkannt
Nicht von der Hand zu weisen ist natürlich, was Klaus-Detlef Bachmann schreibt: „Um die Haltbarkeit von Holzbrücken zu verlängern haben die Brückenbauer schon in alten Zeiten (vor 300 Jahren) diese mit einem Haus überbaut. So war die Holzbrücke von der Witterung geschützt, wurde nicht so schnell morsch und es verdoppelte sich nahezu die Lebensdauer.“ Mein Leser schickt mir schöne Bilder von der Hausbrücke, die oben und ganz unten zu sehen sind.
Das mit dem Schutz sieht auch Axel Zander so: „Ist eine einfache Holzbrücke Tag und Nacht den Kräften von Wind und Wetter ausgesetzt, was das Holz relativ schnell verrotten lässt, schützen Dach und Seitenwände einer Hausbrücke diese davor, und lassen deren Lebenszeit deutlich ansteigen.“ Bernd Buhrow hatte dieses Argument übrigens auch mit angeführt.
Claus D. Menschel verfolgt in Priepert meinen Blog. „Von der Hausbrücke über die Zschopau (Hennersdorf, unterhalb der Augustusburg – übrigens auch eine schöne Gegend) weiß ich, dass Hausbrücken gebaut wurden aus Gründen des Verwitterungsschutzes. Ein Holzdach ist einfacher reparierbar als eine ganze Brücke. Da früher viele Brücken mit Holz gebaut wurden, waren zumindest in Sachsen und Thüringen Hausbrücken früher weit verbreitet. Der Grund könnte durchaus auch für die Ahrensberger Brücke zutreffen.“ Beim Scannen alter Familienfotos ist ihm nebenstehendes Urlaubsbild aus dem Jahr 1982 in die Hände gefallen.
Susanne Gebühr aus Neustrelitz liegt ebenfalls nicht ganz falsch. „Auch in anderen Gegenden von Deutschland sind wir über derartige Hausbrücken gewandert. Meist dienen bzw. dienten sie dazu, durch Flüsse getrennte Stadtteile miteinander zu verbinden . Oft trennten bzw. trennen sie ehemalige Fürstentümer oder auch Bundesländer voneinander, früher wurde dort Zoll erhoben.“ Tatsächlich markiert die Ahrensberger Brücke die Grenze zwischen Mecklenburg-Strelitz und der zu Mecklenburg-Schwerin gehörenden Enklave Ahrensberg. Dr. Rajko Lippert aus Wesenberg dazu: „Und so wurde auch verhindert, dass das wertvolle Wild illegal die Grenze überquert.“ So richtig überwacht worden sei die Grenze allerdings nie. Sie habe erst an Bedeutung erlangt, als im 1. Weltkrieg die Schweriner Lebensmittelkarten zwar in Ahrensberg, aber nicht in Strelitz galten.
Heute hat mich nun auch noch ein Foto von Jürgen Ruhe erreicht, das zeigt, wie trefflich es sich unterhalb der Brücke beim Ahrensberger Fischer rasten lässt. Ich hatte dafür auch schon die Trommel gerührt.
Der Blick auf mein Blogbild Februar ganz oben, die Hausbrücke bei Ahrensberg (Strelitzius berichtete), bringt mir weitere unerwartete Post ins Haus. Mein Stammleser Dr. Reinhard Wilhelm aus Oranienburg erinnert sich an eine der seit 30 Jahren stattfindenden „Räucherfischfahrten“ der Wesenberger Union-Paddler mit auswärtigen Gästen, bei denen es am Vorabend traditionell ein Quiz gibt. Das findet immer großen Zuspruch, 1. Preis ist ein Räucheraal. Ich war vor etlicher Zeit auch schon mit von der Wassersport-Partie.
Vor einigen Jahren steuerte Kanute Ulli Hahn aus Leussow eine Frage zur Ahrensberger Brücke bei und gab drei Antworten vor, warum sie als Hausbrücke gebaut wurde. Zwei Antworten waren falsch: Es ging nicht darum, Wilddiebe auch bei schlechtem Wetter bis auf die Haut filzen zu können. Auch haben die Fischer hier nicht bei Regen ihre Netze getrocknet.
Ich bin heute schnell noch mal hinüber nach Ahrensberg gefahren, um euch mit frischen Bildern zu versorgen. Nun bin ich gespannt, welche Antworten auf die Frage zur Hausbrücke aus der Strelitzius-Gemeinde kommen. Einfach die Kommentarfunktion oben rechts benutzen oder mich anmailen unter andregross@t-online.de. Heute in einer Woche gibt es die Auflösung. Übrigens, ein Blick auf die Landkarte könnte hilfreich sein.
Gut, dass ich meine Leser habe. Es gibt doch nichts Schlimmeres, als wenn man als Schreiberling Wissen hat, was man bei anderen voraussetzt, dort aber nicht vorhanden ist. So habe ich heute eine Anfrage aus Neustrelitz erhalten, welches Objekt dort wohl als Monatsbild Februar meinen Blog ziert. Also, es handelt sich um die Hausbrücke bei Ahrensberg, einzig erhaltene Hausbrücke Norddeutschlands, hier oben mal von der Gegenseite. Die hat übrigens unbewacht die Grenze zwischen Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin markiert. Ahrensberg war eine Enklave (siehe unten) und gehörte den Schwerinern.
Ihr durchfahrt von Wesenberg, vor der Brücke aus Richtung Neustrelitz links abbiegen, das Dorf Ahrensberg und biegen etwa 300 Meter hinter dem Dorfausgang nach links zur Fischerei ab, wo es sich auch gut mit Blick auf die Brücke über die Obere Havel-Wasserstraße zwischen Drewensee und Finowsee rasten lässt. Geöffnet ist der Fischereihof wieder ab April. Übrigens auch für Wasserwanderer eine angesagte Adresse, daran vorbeigepaddelt bin ich nie.
Und wenn wieder jemand eines meiner Monats-Blogbilder nicht zuordnen kann, einfach fragen. Vielleicht baue ich auch noch einen verortenden Hinweis in die Bilder ein. Mal sehen…