Viele von Euch werden die sehr, sehr traurige Nachricht gehört haben, dass Niko Regolin Lüdtke, die Co-Chefin des Diemitzer “Regolin am See”, am 1. Februar nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben ist. Ohne Niko, die sich ja um das Kulturprogramm, den Service, die Mitarbeiter und vieles andere im Regolin kümmerte, kann auch ihr Mann, der Namensgeber des Regolin, nicht mehr weiter machen.
Das “Regolin am See” sucht daher dringend engagierte, neue Pächter, die vielleicht ein bisschen von der Stimmung retten können, die viele Diemitzer und Gäste in den letzten sechs Jahren hier genossen haben. Interessenten können gerne eine Email an cidermanufaktur@gmx.de schreiben.
Tolle Gastgeber: Chefin Antje Stoll mit ihren Mitstreitern Paul Schmidt, Anja Vogt und Kristin Bath (von rechts).
Gastrokritiker zeichnen sich nicht selten dadurch aus, dass sie das berühmte Haar in der Suppe finden. Das ist bei Strelitzius anders. Fischt er es heraus, taucht das Lokal erst gar nicht bei ihm im Blog auf. Insofern bin ich wohl mehr ein Gastrolaudator. Was nicht heißt, dass ich nicht sehr genau hinschaue. Wenn ich also jetzt die kleine Tiergartengaststätte Neustrelitz würdige, dann geschieht das, weil sie den Besuch der Holden und meiner Wenigkeit ohne Fehl und Tadel überstanden hat. Und das im Rahmen eines fünfstündigen Wiegenfestes meiner besseren Hälfte mit Familie und Freunden. Es gab also genug Gelegenheit für Chefin Antje Stoll und ihr Team, sich auch mal einen Minuspunkt einzuhandeln. Denkste, die Truppe des Rehazentrums Neustrelitz “IDA und Freunde” hat die Herausforderung von Anfang bis Ende souverän gemeistert.
Wir waren gut beraten: Das Kürbissüppchen, zwei Sorten ofenfrisches Brot an zwei Sorten Butter, die Tomate-Mozarella-Platte schon mal ein Einstieg nach Maß an liebevoll blumengeschmückter Tafel. Dann im Hauptgang Schweine- und Geflügelfilets, Ochsenbäckchen und Lachs an knackigem Gemüse und Champignons, so soll es sein. Das himbeergekrönte Mascarpone-Dessert, ein leckerer Hauch obendrauf. Zwei Stunden später drei selbstgebackene Torten, wobei das Streuselwerk das Rennen machte. Die gepflegten Getränke verdienen zumindest die Erwähnung, unser aller Altersdurchschnitt und Fahrdienste verhinderten tieferes Eindringen in das flüssige Angebot. Aber ich bin mir sicher, dass das Restaurant auch diesbezüglich bestens sortiert ist.
Und dann noch ins Affengehege…
Der Anfang fand lange vor dem Platznehmen statt. Schon in der Vorbesprechung zur Feier sowie bei den Präzisierungen zeigte sich, dass der Gast in der Tiergartengaststätte in den Genuss außergewöhnlicher Freundlichkeit und Dienstleistung kommt. Die reichte bis zum Verpacken und Einladen der Buffet-Reste in unser Gefährt. Nimmt man noch hinzu, dass wir zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken eine Runde durch den von den Stadtwerken getragenen Tiergarten gedreht haben und von Pflegerin Marion Krause charmant durch das Gehege der Berberaffen geführt wurden, so war das schon alles in allem ein Volltreffer. Noch mal zur Gaststätte: Die ganz wunderbar hergerichtete Lokalität ist gerade für Gesellschaften bis zu ungefähr 30 Personen wie geschaffen, natürlich auch für jeden anderen Besuch. Beide Daumen hoch, wir waren begeistert!
Der Gewinner ist… Nee, das wäre zu früh, ein bisschen Spannung muss schon sein. Also, die Holde und meine Wenigkeit haben sich 14 Tage Urlaub im polnischen Ustka an der Ostsee gegönnt. Hoteladresse war das “Armada” direkt im Hafen an der Kaikante, eine unserer Lieblingsherbergen, mit direktem Blick aus unserem Maisonette-Appartement auf die Mündung der Slupia ins Meer und Kutter vor der Rezeption des früheren Speichers.
Das Siegerlokal von innen.
In den 14 Tagen einer sehr schönen Freizeit haben wir in zehn Restaurants zu Abend gegessen. Wir hätten es auch mühelos auf 14 Lokale gebracht, aber die Leistungsdichte war so groß, dass wir unter den vier Besten noch ein Stechen veranstaltet haben. Und hier ist er nun, der Sieger: Gewonnen hat das Restaurant “Do Brzegu” (“Zum Ufer”) in der Uliza Czerwonych Kosynierow. Das hatte mich schon mit seinem Heringstatar und seinem Kotelett an Schmorkohl am Haken. Aber als dann im zweiten Anlauf die mit Fisch gefüllten Teigtaschen in saurer Sahne aufgetischt wurden, geriet ich regelrecht in Verzückung. Meine bessere Hälfte wurde mit zwei Salaten beglückt, wie sie ihr noch nicht begegnet waren. Und das will was heißen, wo sich die Zierde meines Heims fast immer bei Restaurantbesuchen auf die Salatkarte konzentriert.
Heringstatar im Restaurant “Do Brzegu”.
Im “Do Brzegu”, eben erst an den Start gegangen und in einer malerischen Nebenstraße rechts der Gaststätten- und Einkaufsmeile in Richtung Meer gelegen, stimmt einfach alles: Neben Speisen und Getränken verdienen sich auch Außenrevier, Innenausstattung und nicht zuletzt die Bedienung Höchstnoten. Noch scheint es von der breiten Masse nicht entdeckt, also ein Geheimtipp, den wir gern weitergeben.
Da Uwe heute nicht da war, bin ich ins Archiv getaucht und habe dieses Foto von 2017 gefunden.
Ein bisschen Wehmut gibt es auf beiden Seiten des Tresens. Der Biergarten am Wesenberger Hafen hat nach 16 Jahren unter den Pächtern Karin Krause und Uwe-Jens Bahrke heute zum letzten Mal geöffnet. Im kommenden Jahr soll es einen Nachfolger geben, nichts Genaues weiß man, und die Verpächter konnte ich zunächst telefonisch nicht erreichen.
Es gibt Mitarbeiter am Neustrelitzer Theater, die glauben zu wissen, dass der Neuzugang aus dem Ruhrgebiet kommt. Was geografisch einigermaßen schlampig ist. Aber, so blickt der Osten Richtung Westen, und umgekehrt ist es nicht besser. Also, Sebastian Köckler verlegt dieser Tage seinen Wohnsitz von Köln, das am Rhein, aber eben nicht im Pott liegt, in die Neustrelitzer Augustastraße. Der neue Pächter des Theaterkellers wird ab 7. September seine Gaststätte öffnen, mittwochs, donnerstags und sonntags von 17 bis 23 Uhr, am Freitag und Sonnabend sogar bis 1 Uhr in der Frühe. Und das unabhängig von Vorstellungen im Bühnenhaus. Die Theatergänger werden von Foyer bis Keller natürlich auch durch den Gastronomen versorgt.
Nach einem außerordentlich angenehmen Sonntagnachmittag in Granzin komme ich nicht umhin, den dortigen Havelkrug zu preisen. Dabei haben die Holde und meine Wenigkeit der Attraktion des Gasthofes, Pizza aus dem hauseigenen, holzbefeuerten Ofen, gar nicht unsere Reverenz erwiesen. Immerhin, was da an uns vorbeigetragen wurde, war mehr als ansehnlich und muss wohl auch oberlecker sein. Überall an den bepizzten Nachbartischen zeigten die Mundwinkel nach oben.
An der Neuruppiner Seepromenade liegen Licht und Schatten dicht beieinander. Dieser Tage gönnten wir uns wieder einmal einen Ausflug an die schönste Seite der Fontanestadt und wurden zunächst enttäuscht. Eigentlich wollten wir in die “Seewirtschaft” einkehren. Hier hatten wir vor Jahr und Tag ein leckeres Süppchen genossen, das samt Restaurant Appetit auf Wiederkehr und dann mehr Schnabulieren gemacht hatte. Leider standen wir vor einer Information nach Corona mit dem launigen Beginn, es komme erstens anders, und zweitens, als man denkt. Die Gaststätte bleibe weiter geschlossen. Genaueres war nicht zu erfahren. Auf jeden Fall ein beklagenswerter Verlust.
Am Sonntag werden an der Scheune die Eröffnungsgäste erwartet. Foto: Café WandelBar
“Altstrelitz attraktiver machen – wir sind dabei” haben Claudia Mannel und Thomas Speiser ihre Nachricht an Strelitzius überschrieben. Nach vierjährigen Sanierungsarbeiten an der alten Feldsteinscheune in der Carl-Meier-Straße 17 können meine Leser endlich professionell mit ihrem kleinen Café- und Bistrobetrieb an den Start gehen. Zuvor waren die Eheleute ja bereits mit ihrem mobilen Café bekannt und beliebt geworden (Strelitzius berichtete). Das nun endgültig heimisch gewordene Café WandelBar eröffnet am kommenden Sonntag, 22. Mai, um 15 Uhr, zunächst im Außenbereich, seine Pforte.
Die Gäste dürfen sich auf hausgemachten Kuchen und leckere Kaffeespezialitäten, herzhafte Kleinigkeiten, ausgesuchte Weine und sommerliche Cocktails freuen. Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, so die Geschäftsleute.
Nachdem das Strandrestaurant Weißer See sehr lange zum Verkauf stand, hat sich die Haveltourist GmbH & Co KG im Frühjahr dieses Jahres entschieden, die Gaststätte zu kaufen und zusammen mit dem Camping- und Wohnmobilpark am Weißen See selbst zu betreiben. Dr. Gunter Riechey und André Riechey, Geschäftsführende Gesellschafter bei Haveltourist, teilen Strelitzius mit: “Den Erhalt des Strandrestaurants halten wir nicht nur für wichtig, weil es zusammen mit dem Strandbad für Bürger und Feriengäste seit Jahrzehnten eines der schönsten Ausflugziele der Region darstellt. Auch für die Weiterentwicklung unseres Camping-und Wohnmobilparks am Weißen See spielt das Restaurant eine wichtige Rolle. Unser Gastro-Leiter Tino Schwenn, zuständig für das gerade komplett modernisierte Restaurant Havelberge und unsere diversen Imbisse, nimmt nun auch das Restaurant Weißer See koordinierend unter seine Fittiche.”
Man sollte seinem Instinkt folgen. Erst recht, wenn es um ein Lieblingsrestaurant in der Kleinseenplatte geht. “Ruf da mal lieber an, die machen wohl nur noch Imbiss”, wurde ich vorgestern nach Bekanntgabe meiner gastronomischen Wochenendplanung beschieden. Essen gehen, das stand nämlich im Kalender. Wir haben uns trotzdem für das Hinfahren entschieden, den Rückwärtsgang kann man immer einlegen, gute Entscheidung.
Richtig ist, dass das hier im Blog schon gewürdigte Kaminhaus “Diogenes” in Wustrow (Strelitzius berichtete) auf Außenbetrieb umgestellt hat. Küchenfee und Wirtin Christina Paksi hatte bei einem Familienausflug einen Unfall, an dessen Folgen sie noch laboriert, und Hausherr Guido Paksi hat nun aus der Not eine Tugend gemacht. Als wenn es die Wirtsleute geahnt hätten, was auf sie zukommt, wurde bereits vor dem Unglück ein geschäftserweiternder Imbisswagen in Auftrag gegeben, der nun in der Bedrängnis zu Ehren kommt.