Mit 400 Gramm braunen Champignons, einem Zucchino und drei Paprika (rot, gelb, grün)sowie einem Glas schwarze Oliven bin ich aus der Kaufhalle zurückgekehrt, um der Holden und meiner Wenigkeit mal wieder ein fernöstliches Wok-Gericht mit einem Hauch Griechenland zu gönnen. Drei kleine Zwiebeln, vier Knobi-Zehen und 200 Gramm Rohschinkenwürfel fanden sich daheim unter den gebunkerten Vorräten. Die polnischen Nachbarn rücken bei unseren Beutezügen übrigens immer Feta-Schafskäse in Lake heraus, muss man einfach auf Vorrat haben. 270 Gramm sind in einer Packung, passt zur geschmackvollen Party.
Tolle Gastgeber: Chefin Antje Stoll mit ihren Mitstreitern Paul Schmidt, Anja Vogt und Kristin Bath (von rechts).
Gastrokritiker zeichnen sich nicht selten dadurch aus, dass sie das berühmte Haar in der Suppe finden. Das ist bei Strelitzius anders. Fischt er es heraus, taucht das Lokal erst gar nicht bei ihm im Blog auf. Insofern bin ich wohl mehr ein Gastrolaudator. Was nicht heißt, dass ich nicht sehr genau hinschaue. Wenn ich also jetzt die kleine Tiergartengaststätte Neustrelitz würdige, dann geschieht das, weil sie den Besuch der Holden und meiner Wenigkeit ohne Fehl und Tadel überstanden hat. Und das im Rahmen eines fünfstündigen Wiegenfestes meiner besseren Hälfte mit Familie und Freunden. Es gab also genug Gelegenheit für Chefin Antje Stoll und ihr Team, sich auch mal einen Minuspunkt einzuhandeln. Denkste, die Truppe des Rehazentrums Neustrelitz “IDA und Freunde” hat die Herausforderung von Anfang bis Ende souverän gemeistert.
Wir waren gut beraten: Das Kürbissüppchen, zwei Sorten ofenfrisches Brot an zwei Sorten Butter, die Tomate-Mozarella-Platte schon mal ein Einstieg nach Maß an liebevoll blumengeschmückter Tafel. Dann im Hauptgang Schweine- und Geflügelfilets, Ochsenbäckchen und Lachs an knackigem Gemüse und Champignons, so soll es sein. Das himbeergekrönte Mascarpone-Dessert, ein leckerer Hauch obendrauf. Zwei Stunden später drei selbstgebackene Torten, wobei das Streuselwerk das Rennen machte. Die gepflegten Getränke verdienen zumindest die Erwähnung, unser aller Altersdurchschnitt und Fahrdienste verhinderten tieferes Eindringen in das flüssige Angebot. Aber ich bin mir sicher, dass das Restaurant auch diesbezüglich bestens sortiert ist.
Und dann noch ins Affengehege…
Der Anfang fand lange vor dem Platznehmen statt. Schon in der Vorbesprechung zur Feier sowie bei den Präzisierungen zeigte sich, dass der Gast in der Tiergartengaststätte in den Genuss außergewöhnlicher Freundlichkeit und Dienstleistung kommt. Die reichte bis zum Verpacken und Einladen der Buffet-Reste in unser Gefährt. Nimmt man noch hinzu, dass wir zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken eine Runde durch den von den Stadtwerken getragenen Tiergarten gedreht haben und von Pflegerin Marion Krause charmant durch das Gehege der Berberaffen geführt wurden, so war das schon alles in allem ein Volltreffer. Noch mal zur Gaststätte: Die ganz wunderbar hergerichtete Lokalität ist gerade für Gesellschaften bis zu ungefähr 30 Personen wie geschaffen, natürlich auch für jeden anderen Besuch. Beide Daumen hoch, wir waren begeistert!
Liebhaber deftiger Fleisch- und Wurstspezialitäten treffen sich am Sonnabend, den 25. Februar, zum Schlachtefest am Steinkaten im AGRONEUM Alt Schwerin. Die Tore öffnen sich ab 10 Uhr, der Eintritt ist frei.
Ronny Peters
Hausgemachte Wurst, Schinken, schlachtfrisches Fleisch und schmackhafte Spezialitäten aus Mecklenburg bietet der Neustrelitzer Fleischer Ronny Peters an, dem man bei seinem Handwerk auch über die Schulter schauen darf. Die Stammgäste und Kenner der Veranstaltung freuen sich alljährlich auf das Angebot an den Imbissständen vor Ort: Aus dampfenden Kesseln und Pfannen werden Eisbein, Grützwurst und Wellfleisch serviert. Aber auch für alle, die es nicht nur deftig mögen, hat das Team des AGRONEUMS Alt Schwerin viel Leckeres vorbereitet. Frisches Sauerteigbrot aus dem Steinbackofen, hausgemachten Blechkuchen und die große Vielfalt der Fruchtaufstriche aus der Museumsküche kann man an diesem Tag vor Ort genießen oder auch zum Mitnehmen einkaufen.
Für das, bei Einheimischen und Gästen der Region sehr beliebte Schlachtefest öffnen sich an diesem Tag trotz offizieller Winterpause im AGRONEUM Alt Schwerin die Tore am Steinkaten. Die Winterpause endet regulär am Sonntag, den 26. März, mit dem traditionellen Museumserwachen. Ab diesem Zeitpunkt ist das Freilichtmuseum dann wieder bis November täglich von 10 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet.
Das AGRONEUM Alt Schwerin feiert in 2023 sein mittlerweile 60-jähriges Bestehen und ist ein Freilichtmuseum der besonderen Art: Nicht auf der grünen Wiese erbaut, sondern seit 1963 gewachsen inmitten authentisch historischer Substanz. Neben einer umfangreichen Sammlung von Technik und Alltagsgegenständen finden Besucher auch Landarbeiterwohnungen aus den Jahren 1910, 1942 und den 1960er Jahren vor. Die Besucher erwandern sich das Museum durch das ganze Dorf. Von der Kirche mit der Basis aus dem 13. Jahrhundert, der Gutsanlage mit Herrenhaus, Verwalterwohnung, großen Speichern und Stallanlagen aus dem 19. Jahrhundert bis hin zum Einfamilienhaus eines LPG-Mitgliedes aus den 1970er Jahren. Die konzeptionelle Einbindung dieser “Trendobjekte” hat sich bewährt und wird von den Besuchern dankend angenommen. Das große Freigelände mit Dorfschmiede, Stellmacherei, Holländerwindmühle, Sägegatter, Seilerei und Feldbahn rundet das gesamte Museumsensemble ab und ist zudem für die, nahezu monatlich stattfindenden, Museumsfeste der zentrale Austragungsort, an dem Landwirtschaftsgeschichte lebendig präsentiert wird.
Veranstaltungsüberblick 2023
26.03. Museumserwachen
07.04. Osterallerlei
23.04. Pflanzen- & Töpfertag
20.05. Arbeitstag der Kaltblutpferde
21.05. Internationaler Museumstag
ab 26.06. Festwoche zum 60-jährigen Bestehen
30.06.-02.07. MV-Tag 2023 in Neubrandenburg
16.07. Hoffest
05.08. – 06.08. Internationales Dampftreffen
12.08. – 13.08. Oldtimer- & Traktorentreffen
24.09. Kartoffelfest
22.10. Kürbisfest
05.11. Saisonausklang
30.12. Lichterglanz
Weitere Informationen rund um das Museum und alle Veranstaltungen im Überblick sind stets aktuell auf der Webseite www.agroneum-altschwerin.de verfügbar.
Ich bekenne, ich habe gesündigt. Wobei sich der Verführer auch alle Mühe gegeben hat, mich vom rechten Pfad abkommen zu lassen. Statt sich seiner Muttersprache zu bedienen, hat sich der Versucher des Englischen bedient. Dessen ich mächtig bin, während ich im Spanischen nur über rudimentäre Kenntnisse verfüge. “Iss mich”, wurde ich willensschwaches Etwas in der Kaufhalle angemacht. Nicht genug damit, hauchte er auch noch ein “Ich bin lecker” hinterher. Da war es vorbei mit der Selbstdisziplin.
Bei uns kam lange vor der hiesigen Spargelzeit, die neben der Grünkohlzeit eigentlich kalendarisch fixiert ist, heute mexikanischer Spargel auf den Tisch. Eine Ausrede habe ich wenigstens. Grüner Spargel von Feldern der Region wird auch in der Saison nicht angeboten. Die Holde und meine Wenigkeit werden nie begreifen, was an dem geschmacksneutralen Edelgemüse in Weiß besser sein soll. Immerhin ist Deutschland viertgrößter Spargelproduzent der Welt. Ganz oben steht China, gefolgt von Peru und eben Mexiko. Nur mal zur Einführung.
Buletten hat es bei uns schon längere Zeit nicht gegeben. Wobei der Begriff Bulette fast schon eine Abwertung ist, denn mit Hackfleisch kann man so ziemlich alles anstellen. Ein Hoch auf die Vielseitigkeit des Durchgedrehten, bei uns generell nur vom Rind für alle Neuleser, die unsere Vorliebe noch nicht abgespeichert haben. Heute also, Tusch, die Karottenbulette!
500 Gramm Rinderhack mit zwei geraspelten Möhren und feingehackter Petersilie verkneten. Ich arbeite momentan meine im Sommer vom Hochbeet weg angelegten TK-Vorräte ab. Die Hände anfeuchten, die Fleischmischung ohne allzu große Zurückhaltung salzen und pfeffern. Flache Teile formen, gern unterschiedlicher Größe. Die Holde isst zum Beispiel eher drei kleine als eine große Bulette, das ist höhere Mathematik. Und an meinen Lieblingskochkritiker aus Neubrandenburg: Ja, man darf auch Hacksteak zu der platten Bulette sagen.
Bloggen kann immer wieder überraschend sein. Wie die Sache mit dem Rosenkohl. Den hatte ich vor Weihnachten auflaufen lassen, also käsebestreut in der Röhre. Dazu gab es den Verweis, dass ich das Rezept unter simpel verbuche und durchaus als Alternative zur feiertäglichen Fettlebe verbuche. Prompt flogen mir die Klicks um die Ohren, und ich will hier niemanden verkohlen, wenn ich von einem der erfolgreicheren Beiträge des Jahres 2022 schreibe. Näheres zu den am meisten gelesenen Artikeln ist im traditionellen Jahresrückblick von Strelitzius zum Jahreswechsel zu erfahren.
Vor der absehbaren feiertäglichen Fettlebe, sechs Tage bis zum Entenbraten, habe ich heute noch mal auf simpel gemacht. Irgendwie bin ich im Supermarkt am Rosenkohl nicht vorbeigekommen. Der hat mich geradezu angelacht. Für gewöhnlich gibt es dazu bei uns Buletten, aber so ein bisschen wollte ich bei aller Adventsbehaglichkeit dann doch gefordert sein. Tief in die heimische Rezeptesammlung getaucht und einen Auflauf herausgefischt.
Zunächst wurden ein Pfund Rinderhack mit drei gewürfelten kleinen Zwiebeln und zwei feingehackten Knobizehen in einer Pfanne in einem reichlichen Esslöffel Olivenöl bis hin zu einer krümeligen Struktur gebraten. Zielfarbe mittelbraun, ich hatte meinen genialen Holzspatel im Permanenteinsatz. Salz und Pfeffer darüber mahlen.
Anderthalb Kilo Rosenkohl habe ich großzügig geputzt, außerdem einen vergessenen Zucchino (Wir retten Lebensmittel) getiftelt und 250 Gramm Datteltomaten halbiert. Die Tomaten durften kurz zu dem Fleisch in die Pfanne.
Den Rosenkohl habe ich 15 Minuten lang mit Salz und Muskat in Wasser zugedeckt gegart, die letzten fünf Minuten waren auch die Zucchino-Stifte dabei. Das Gemüse abgießen und mit dem Fleisch in eine gefettete Auflaufform schichten. Majoran und Thymian sorgen für weitere Würze. 250 Milliliter Gemüsebrühe angießen und mit 120 Gramm gehobeltem Cheddar überstreuen.
Den Ofen auf 200 Grad oben und unten anheizen und die Auflaufform einschieben. Kohl und Fleisch geben jetzt alles. Nach 30 Minuten auftischen, ein paar Spritzer Worcestersauce sorgen für den letzten Pfiff. Lecker, garantiert, guten Hunger! Der Winter fängt ja gerade erst an. Und was wäre die kalte Jahreszeit ohne Kohlgerichte.
Es ist ja nicht die erste Lanze, die ich für den an jedem der vier Adventswochenenden geöffneten kleinen, feinen Weihnachtsmarkt an der Glasmanufaktur in Dalmsdorf breche. Die Verbindung von schönen Dingen im Haus, ohne Fundstück geht man da nicht raus, und Leckerem auf der Hofseite entbehrt eben nicht einer gewissen Genialität.
Dabei schreibe ich jetzt nicht vom Goldbrand, den man dort alternativ zu Amaretto in den Glühwein geschossen bekommen kann. Wobei die Wiederbegegnung mit dem zu DDR-Zeiten kreierten Schnaps zugegeben rührend war. Dass es ihn noch gibt! Kleine gedankliche Reise in die feuchtfröhliche Vergangenheit. Ich habe, meine Wurzeln verleugnend, trotzdem auf den italienischen Verstärker gesetzt. Man ist ja nun nicht mehr der Risikofreudigste. Die Holde gab sich in der ihr eigenen Zurückhaltung einem ungedopten Apfelpunsch hin, aber das nur der guten Vollständigkeit halber. Meine bessere Hälfte hat Zeit ihres bisherigen Lebens nicht zur Goldbrand-Gemeinde gehört und wird ihr auch künftig nicht beitreten.
Gefühlt so ziemlich alle in meinem Umfeld sind krank. Meine Wenigkeit nicht minder, ich habe für dieses Wochenende alle Außentermine abgesagt, und auch meine Schwiegermutter in Burg Stargard hat es erwischt. Dabei wollte ich die über 80-Jährige gerade heute von den Wonnen chinesischer Küche überzeugen, nachdem sie im Vorfeld gestanden hatte, diesbezüglich noch keinen ernstzunehmenden Kontakt gehabt zu haben. Mission impossible. Gute Besserung für unser Familienoberhaupt Rosi, das Essen holen wir nach.
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte und die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV) haben heute die Pokale und Urkunden an die Sieger im Wettbewerb um den „Produkt-Leuchtturm MV“ 2022 übergeben. Im Wettbewerb um den „Produkt-Leuchtturm MV“ hatten die Fachkunden der 2. Landesweiten Warenbörse „Regional + Bio aus MV“ im Oktober 2022 entschieden. Die Preise wurden zum zweiten Mal vergeben. Insgesamt wurden neun Siegerprodukte ermittelt, davon vier in Bio-Qualität. Für die Siegerprodukte ist vor allem ein hoher Anteil an heimischen Rohstoffen charakteristisch, u.a. Bio-Pute, Wild und Rind, aber auch Milch, Bier, Rote Bete und Kartoffeln.