
Premiere am gestrigen Sonnabend in der Strelitzius-Küche: Zum ersten Mal habe ich ein flämisches Gericht auf den Tisch gebracht. Niederländer und Belgier streiten wohl um den Waterzooi, was so in etwa und wenig einladend Wassersud heißt. Aber in und rund um Gent spricht man sogar vom Nationalgericht, also räume ich bei dem Fischtopf mal den Flamen die Urheberrechte ein.
Ich hoffe nicht, dass bei unseren südwestlichen Nachbarn die Nase über meine Adaption gerümpft wird. Die kreieren nämlich aus den Fischabfällen eine Brühe, während ich gleich mit handelsüblichen 400 Millilitern Fischfond ins Unternehmen Waterzooi eingestiegen bin. Dafür stammt das Produkt aus garantiert ökologischem Anbau und war das letzte seiner Art im großen Neustrelitzer Kaufland. Immerhin, so ist dem Etikett zu entnehmen, hat ein Lachs Kopf und Gräten beigesteuert. Also, mein Gewissen ist ruhig.
Es gibt nichts, was man nicht noch besser machen kann. In den Fischfond habe ich in einem Topf zwei geviertelte Zwiebeln, drei geputzte und zerteilte Petersilienwurzeln, zwei Lorbeerblätter und sechs Gewürzkörner sowie zehn Pefferkörner gegeben. Außerdem wurde ein Viertelliter trockener Weißwein aufgegossen. Unser Keller hatte Chardonnay im Angebot. In der Flasche bleibt noch genug Rebensaft, um sich ein, zwei Gläschen für das persönliche Wohlempfinden abzuzweigen. Den Sud bei schwacher Temperatur eine halbe Stunde ziehen lassen.
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