Eine ausgedehnte Ausfahrt hat uns gestern vor eine harte Probe gestellt. Am Ziegeleipark Mildenberg bei Zehdenick gibt es im Alten Hafen ein schickes Gasthaus direkt an der Havel mit extrem verführerischer Speisekarte. Wir haben ihr nur widerstanden, weil daheim in Wesenberg ein Bund grüner Spargel auf uns wartete. Und so haben wir das Restaurant erst einmal auf unsere Wiederkehrliste gesetzt. Über die Lokalität wird also hier im Blog noch zu lesen sein.
Nach Spaziergang und Galeriebesuch in Zehdenick sowie Zwischenstopp in Himmelpfort im Café Hasenheide wurde die Zeit langsam knapp, aber Spargel ist zum Glück auch auf die Schnelle zuzubereiten. Ich habe ihm halbiert zwölf Minuten lang den Dampfgarer gegönnt, das hat uns das Edelgemüse mit Bissfestigkeit gelohnt. Es gibt nichts Schlimmeres als labbrige Spargelstangen!
Karfreitag und Fisch, das gehört sicherlich nicht nur bei uns zusammen. Wobei wir hier in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte damit gesegnet sind, die Havelfischer vor der Haustür zu haben. Also mit einem schönen Spaziergang über den Jungfernsteig zwischen Siedlung und Altstadt die Feiertage eingeleitet und an Wesenbergs Wasserkante zwei ansehnliche Saiblinge erworben. Merke: Die sind in der Vitrine so weit in Eis eingegraben, dass sie kleiner wirken, als sie tatsächlich sind.
Übrigens war gut Betrieb im Laden, neben den Einheimischen wissen auch die von auswärts das Angebot zu schätzen. Schlange stehen am Tresen, Faustgruß getauscht mit Seenfischerei-Chef Martin Bork, der in der Küche mitwirbelt. Während im Gastraum die Tische alle besetzt waren, gab es im Außenrevier mit Woblitzblick noch ein paar freie Plätze. Ich habe einen halben Liter Gerstensaft vom Hahn ins Freie getragen, ihn dann aber über Gebühr schnell gekippt, damit mir die nicht so kälteresistente Holde im schneidigen Wind nicht erfriert. Trotzdem, hier lässt es sich bei besseren Wetterbedingungen unbedingt verweilen.
Womit die mit meinen Rezepten gemeinhin einhergehende einleitende Geschichte auch schon erzählt ist. Die beiden küchenfertigen Fische habe ich noch einmal in lauwarmem Wasser vom Schleim befreit und anschließend mit Küchenpapier trocken getupft. Dann wurden die Saiblinge außen und innen gepfeffert und gesalzen sowie mit fein gehacktem Knoblauch, Thymian- und Majoranblättchen vom Hochbeet gefüllt. Schließlich habe ich die Saiblinge in Alufolie gewickelt, die zuvor mit Olivenöl eingestrichen wurde. Die Fischpakete wurden im Ofen bei 160 Grad Ober- und Unterhitze eine halbe Stunde lang gegart.
Lenzgefühle in der Gemüseabteilung des Konsumtempels, ich bin davon nicht verschont geblieben. Eins, fix, drei hatte ich trotz März Mairübchen, grünen Importspargel und Frühlingszwiebeln im Einkaufswagen. Und bin die auch für mich schönste Jahreszeit mal scharf angegangen. Letztlich ist es ja nicht von der Hand zu weisen, sich in diesen Tagen vor Ostern innerlich zu reinigen. Das hat so was vom Rohr… Gute Entscheidung, sagte die Holde, und auch mein Enkel schien begeistert, wobei wir dem knapp Zweieinhalbjährigen natürlich eine deutlich abgemilderte Version unserer Kraftspende mit Weckfunktion aufgetischt haben.
Bei den 250 Gramm Spargel habe ich das minimale Holzende abgeschnitten, den Schaft im mundgerechte Stücke geteilt und die edlen Spitzen beiseite getan. Das Bund Frühlingszwiebeln wurde in Röllchen verwandelt, wobei ich das Grüne zur späteren Deko vom Weißen getrennt habe. Die drei Mairübchen wurden geputzt und in Scheibchen geschnitten. Dann habe ich noch eine Hand voll Pflaumentomaten halbiert.
An den Herd: Zunächst zwei Liter Wasser mit einem Teelöffel Salz zum Kochen bringen und die Spargelteile fünf, die Spitzen zwei Minuten garen. Das Gemüse in einem Sieb abgießen, das Wasser auffangen, und darin 300 Gramm kurze Nudeln (Penne, etc.) bissfest kochen. Die Pasta abgießen und abtropfen lassen.
Zwischendurch in einer großen Pfanne 60 Milliliter Olivenöl erhitzen und darin 125 Gramm Schinkenwürfel anbraten. Spargel, Rübchen und Nudeln dazugeben, bei hoher Hitze ordentlich durchschwenken. Am Ende die Tomatenhälften dazugeben. Das Essen auftischen und mit geriebenem Parmesan sowie den grünen Zwiebellauchröllchen krönen. Und erst jetzt mit der Pfeffermühle über dem Teller zwei, drei Mal kreisen. Den Frühling mit Durst begrüßen, geht gar nicht. Ich hatte ein Darguner „Märzen“, der „Maibock“ aus meiner Lieblingsbrauerei ohne Werbevertrag ist auch schon vorfristig zu haben und prompt gebunkert. Die Holde hat sich einen trockenen Weißwein schmecken lassen. Willkommen Frühling, und guten Appetit.
Eigentlich bin ich ja einer von der gütigen Sorte. „Du bist viel zu nett“, zischt mir die Holde oft genug zu, wenn ich mich mal wieder telefonisch mit einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin eines Kundencenters auseinandersetze. Vorausgesetzt, ich habe keine künstliche Intelligenz am Ohr. Tendenz zunehmend, ebenso wie die Anlässe, sich als Kunde kritisch zu artikulieren. Irgendwie ist vieles aus den Fugen, was gestern noch funktionierte
Am besten, ich fange noch mal von vorn an. Es gibt Ausnahmesituationen, die ich im fortgeschrittenen Alter nicht unbedingt schätze. Dieser Tage dachte ich, an der örtlichen Tanke das Wägelchen meiner Holden einer Grobreinigung zu unterziehen. In die Waschanlage darf es als stoffbedachte Bewegungshilfe nicht. Das hat meine bessere Hälfte so festgelegt, die schonende, ja geradezu liebevolle Handreinigung praktiziert. Wenn die Fahrerin denn da ist, was sie längere Zeit nicht war. Und da gibt es ja an der Tanke einen Kärcher, der zumindest kraftsparend die Illusion eines sauberen Wägelchens schaffen könnte. Von mir nie benutzt, meine robusteren Autos erhalten immer voll die Bürstung.
Jetzt kommt es: Prompt stand ich vor dem Kärcher, wie der berühmte Ochse vorm Tor. Weil nur zu mutmaßen war, ob der nahegelegene graue Kasten mit dem Schlitz darin mit dem Reinigungsgerät in Verbindung steht. Von der vermeintlichen Zahlungshöhe ganz zu schweigen. Also ich, die Freundlichkeit selbst, in die Tanke. Gleich zwei Zielpersonen. Ich mein Problem vorgetragen, und eine Mischung aus „Wie blöd ist der denn?“ und „Will der uns jetzt dumm kommen“ geerntet. Zumindest gab es leicht gereizte Auskünfte. Mit denen ich dann den Kärcher in Betrieb gesetzt habe, der überraschend Seifenlauge von sich gab. Solchermaßen eingeschäumt, bin ich nach Hause gerollt und habe mich redlich bemüht, das Ringe bildende Zeug mit Klarwasser und Schwamm eigenhändig wieder herunterzubekommen.
Was ich von sogenannten „Männerkochbüchern“ halte, habe ich ja bereits unlängst hier im Blog herausgelassen. Trotzdem habe ich mich am letzten Wochenende meines temporären Single-Daseins noch einmal von der „Schmähschrift“ inspirieren lassen. Übrigens fand ich den nun wirklich simplen Gemüse-Fisch-Auflauf unter „Höchster Schwierigkeitsgrad“. Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt! Jeden weiteren Kommentar verkneife ich mir jetzt.
Ich habe ein Pfund Seelachsfilet in mundgerechte Stücke, drei größere Tomaten in Spalten, zwei Zucchini in Stifte und zwei Zwiebeln in Ringe sowie 250 Gramm Mozzarella in Scheiben geschnitten. Thema Knoblauch, da sind die Fronten ja verhärtet: Ich gehöre zu den Hardlinern und habe fünf Zehen kleingehackt. Soll ja gut für den Kreislauf und die Immunabwehr sein. Im Tiefkühlschrank habe ich noch 400 Gramm Broccoli und 200 Gramm Erbsen sowie gefrosteten Dill vom hauseigenen Hochbeet gefunden.
In einem Liter Gemüsebrühe habe ich Zucchini, Zwiebeln, Erbsen und Broccoli fünf Minuten lang gekocht. Das Gemüse mit einem Schöpflöffel herausnehmen, abtropfen lassen und warmhalten. Jetzt in der Brühe die Fischstücke acht Minuten ziehen lassen. Herausnehmen und auch in ein Sieb geben.
Die Mecklenburgische Kleinseenplatte, in der wir leben, heißt vielleicht auch Kleinseenplatte, weil sie quasi eine kleine Welt ist. Will sagen, dass hier jeder jeden kennt, und trifft. Wie zum Beispiel meine Holde beim Friseur die Nette aus dem Netto. Die Kaufhalle ist nach Letzterer nicht benannt, verdient hätte sie es aber allemal. Also, die Nette. Das ist die, die vor rund 25 Jahren mal ein Auto gekauft hat, das zuvor meine Holde gelenkt hatte. Den Besitzerinnenwechsel hat der Händler bewerkstelligt, der da gleich gegenüber vom Netto seine Adresse hat. Wie gesagt, kleine Welt. Aber, das nur die Vorrede zur Groborientierung.
Wo waren wir stehen geblieben? Ach so, beim Friseur. Jedenfalls hat meine Holde da der Netten vom Netto zwischen Schnitt, Waschen und Fönen verraten, dass meine Wenigkeit temporär verlassen wird. Von der Holden, die sich auch mal ausschließlich um sich selbst kümmern muss. Und da wäre es doch nett von der Netten, wenn sie sich mal um mich kümmern würde. Also, bei Netto. Da hätte ich trotz sorgfältigster Einweisung seitens der Holden solistisch noch nie zu hundert Prozent bestanden. Was solle das erst werden, wenn ich nun unter gar keinen Fittichen mehr Lenkung fände, vom Auffinden von Bier mal abgesehen. Ich könnte Brötchen bei der Zahnpasta suchen, die Salate im Schnapsregal, oder gar mit der Nase in der Tiefkühlung der völligen Orientierungslosigkeit anheim fallen.
Die Nette vom Netto nimmt die ihr übertragene Aufgabe ernst und hat mich beim jüngsten Gang in die Kaufhalle mehr oder weniger offiziell als meine ganz persönliche Beraterin begrüßt. Allerdings tendierte mein Beratungsbedarf für dieses Mal gegen Null. Dass ich weder Chip noch Münze für einen Einkaufswagen hatte und meine auf den Armen getürmten, eigenständig gefundenen Einkäufe notgedrungen mit dem Kinn fixierte, was das Gespräch mit der Netten vom Netto erschwerte, fiel nun wirklich nicht in deren Aufgabenbereich.
Jedenfalls fühle ich mich einigermaßen geadelt. Wer hat schon eine ganz persönliche Nette bei Netto. Sie wollen jetzt wissen, ob „Roter Netto“ oder „Schwarzer Netto“? Das fällt unter Herrschaftswissen, und dieses wird bekanntlich nicht geteilt.
Ein Verstoß gegen den Gleichstellungsgrundsatz in deutschen Landen ist zu vermelden. Ich bin im Besitz zweier sogenannter „Kochbücher für Männer“. Ihre Ausnahme suggerierenden Titel „Heute koche ich“ und „Heute koche ich mal wieder“ sind Diskriminierung ohne Ende. Bei uns zum Beispiel stehe ausschließlich ich am Herd. Meine Holde kann das bezeugen. Damit nicht genug, sind die Rezeptsammlungen auch noch auffällig simpel gestrickt. Weil wir Männer, wenn wir uns schon an Topf und Pfanne trauen, zumindest zu doof für gehobene Küche sind. In meiner Bibliothek geben sich sechs Küchenmeister ein Stelldichein, aber nur eine Meisterin. Das nur nebenbei bemerkt.
Ich würde die „Kochbücher für Männer“ ja noch gelten lassen, wenn sie vor Steaks und Schnitzeln strotzen würden. Denkste, da werden zum Beispiel fleischlose „Kräuter-Nudeln“ offeriert. Dass die mir trotzdem, wenn auch mit Schinkenwürfeln aufgepeppt, auf den Tisch gekommen sind, ist nur dem Ausnahmezustand zu verdanken, in dem ich mich befinde. Ich bin nämlich auf Wochen Strohwitwer. Und sich selbst bekochen macht irgendwie keinen Spaß. Schon gar nicht mit Aufwand. Also, nennen wir das „Kochbuch für Männer“ mal „Rezeptesammlung für einsame Herzen“ oder so. Das kann ich aushalten.
Ich habe 300 Gramm Bandnudeln bissfest gegart. Zwei Zwiebeln wurden klein geschnitten und die Stücken in 150 Millilitern Fleischbrühe gedünstet. Dann habe ich fünf Knobizehen geschält, und ein Bund Petersilie, ein paar Stengel Majoran und Thymian gezupft. Die Kräuter habe ich mit der Brühe, den Zwiebelstücken und vier Esslöffeln Olivenöl püriert, mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit den Nudeln vermischt. Für die Fleischeslust habe ich 100 Gramm Schinkenwürfel in etwas Olivenöl angebraten und beigegeben. Dazu sind noch 200 Gramm halbierte Datteltomaten gekommen.
Dekoriert habe ich mit ein paar Blättchen Petersilie und ein paar Röllchen Knobikraut. Das schießt schon wieder im Hochbeet, Majoran und Thymian stehen dort ganzjährig. Zum Schluss das Essen mit gehobeltem Parmesan überstreuen. Blick zur Uhr: Hat keine halbe Stunde gedauert. Und schmecken tut das minimalistische Gericht auch noch. Grüße aus der Strelitzius-Küche an meine bessere Hälfte in der Ferne. Irgendwie überlebe ich.
Winter und Kohl, das passt hervorragend zusammen. Pünktlich haben Petrus und Frau Holle in Tateinheit für die passenden Rahmenbedingungen gesorgt. Von denen wir uns heute mit Spaziergängen durch Diemitz einschließlich einer Gedenkminute für das „Regolin“ und durch Peetsch überzeugt haben. Und so begann mein Kochjahr gemüsig, durchgefroren zurückgekehrt.
Was andere als Beilage auf den Teller bringen, ist in der Strelitzius-Küche der Hauptdarsteller. Während das Angebot in den Kaufhallen der Woblitzstadt zum Auftakt 2024 ansonsten eher lückenhaft war, hielt ein prächtiger Chinakohl erstaunlicherweise die Stellung. Bis er von mir in die heimischen vier Wände umgesetzt wurde. Eine wirklich gute Entscheidung, eigenhändiges Schulterklopfen!
Den auch Peking-, Japan- oder Selleriekohl Genannten habe ich halbiert, den Strunk sparsam herausgeschält und das Gemüse in Streifen geschnitten. Die wanderten in einen Topf von zwei Litern kochender Gemüsebrühe, wurden blanchiert und durften dann im Sieb abtropfen. Die Brühe zu zehn Prozent auffangen.
Das Glück beim Einkauf war mir übrigens gleich doppelt hold. Gut, dass Wesenberg zwei Lebensmitteltempel hat. So kam ich doch noch zu Knoblauch, den aus der preisintensiven Bio-Fraktion wollte wohl nicht jeder. Eine gute halbe Knolle habe ich für das Essen verwendet, die Zehen ebenfalls in Streifen geschnitten. Zwei mittlere Zwiebeln habe ich geschält und zerkleinert.
Jetzt wurden in einer großen Pfanne Flüssigpflanzenmargarine heiß gemacht und in dem Fett 150 Gramm Schinkenwürfel, Knobi und Zwiebelstückchen kurz angebraten. Den Kohl habe ich untergemischt, ihn zehn Minuten lang immer mal gewendet und zwischendurch mit Brühe mehrmals abgelöscht.
Meine Holde war mal wieder an der Reihe vorzugeben, was bei uns auf den Tisch kommt. Die hat ganz Hausmeisterin einen Blick in den Tiefkühlschrank geworfen und eine Schweinelende ans Tageslicht geholt. Da auch unser Wok Letzteres lange nicht gesehen hatte, fiel die Wahl in meiner ständig wachsenden Rezeptesammlung auf ein chinesisch angehauchtes Gericht: Sichuan-Schweinefleisch mit viel Gemüse. In diesen häufig trüben Tagen kommt Farbe auf den Teller, und der November-Blues kann zumindest vorübergehend Leine ziehen.
Die Lende habe ich ordentlich abgewaschen und in schmale Scheiben geschnitten. Das Fleisch habe ich dann mit zwei Esslöffeln Sojasauce und reichlich Chiliflocken in einer Schüssel zusammengebracht, die Zutaten ordentlich vermengt und zugedeckt zum Marinieren eine Stunde in den Kühlschrank verfrachtet. Nach der Hälfte der Zeit noch mal durchmengen.
Jetzt geht es ans Gemüseschnipseln. Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: diese Phase schätze ich beim Kochen besonders, sie verläuft entspannt, man kann dabei trefflich seinen Gedanken nachhängen oder auch schwatzen, Musik hören und ein Schlückchen oder auch zwei nehmen. Ich habe zwei Lauchstangen in Ringe geschnitten, drei rote Paprika in Streifen, einen Zucchino und eine Karotte in Stifte und eine Packung braune Champignons in Viertel. Fallen die Pilze kleiner aus, reicht das Halbieren, wir wollen sie ja wiederfinden.
Immer schön pfannenrühren!
Im Wok habe ich zwei Esslöffel Olivenöl erhitzt und die Fleischscheibchen unter emsigem Pfannenrühren mit dem Holzspatel fünf Minuten gebraten. Fleisch herausnehmen, zwei Esslöffel Öl nachfüllen und zunächst Poree und Paprika einfliegen. Immer schön rühren! Nach drei Minuten kommen Zucchino- und Möhrenteilchen sowie die Pilzviertel dazu, und noch mal drei Minuten rühren! Salz- und Pfeffermühle ziehen über dem Wok ein paar Kreise, auch ein paar Chiliflocken dürfen es noch sein.
Zieleinlauf: 250 Milliliter Wasser, drei Esslöffel Speisestärke, einen Esslöffel Branntweinessig und vier Esslöffel Sojasauce verquirlen und über das Gericht geben. Noch ein paar Minuten rühren, bis die Flüssigkeit andickt. Mit Reis servieren, ich schätze da eine Mischung aus Langkörnigem und Wildem. Qǐng xiǎngyòng!
Dieser Tage habe ich schweren Herzens am Elektroschrott-Container zu Neustrelitz Abschied genommen von meinem Laubsauger. Der auch ein Laubbläser vor dem Herrn war. Viele Jahre hatte er mir Herbst für Herbst im Außenrevier beigestanden, wenn auch nicht unbedingt ohne Beanstandungen. Die Dezibel seiner Arbeitsfreude hätten auch in Rostock-Laage bei der Luftwaffe gemessen werden können, was ihn nicht unbedingt zum Freund der Nachbarschaft machte. Zudem neigte mein Gartenhelfer, also der Saugbläser, auch noch zu Verstopfungen. Und das permanent. Buchenblätter waren ja noch verdaulich, aber spätestens nach drei Mal Ahorn bekam er Würgereiz. Mit Stiel fand er ohnehin zum Kotzen. Ergo war alle drei bis fünf Minuten ein komplizierter Eingriff fällig, wohlgemerkt nur beim Saugen.
Weit seiner Zeit voraus war der nunmehr Entsorgte mit einem Hebel. Dessen simple Betätigung ihn vom Verschlinger zum Verdränger machte, was ich seinerzeit nicht hoch genug zu schätzen wusste. Und den ich unlängst abgebrochen habe. Was das Ende der Partnerschaft bedeutete, in der ich ihm seine große Klappe ebenso verziehen habe wie seinen Hang zur Blockade. Immerhin entstammte er noch der Generation 4990. Was jetzt keine Jahreszahl ist, sondern der Einheitspreis für Gartengerätschaften, die man sich seinerzeit als Häuslebauer eben so leisten konnte. Wir hatten ja nichts, schließlich waren Kredite zu bedienen.