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Glosse
Dieser Tage habe ich schweren Herzens am Elektroschrott-Container zu Neustrelitz Abschied genommen von meinem Laubsauger. Der auch ein Laubbläser vor dem Herrn war. Viele Jahre hatte er mir Herbst für Herbst im Außenrevier beigestanden, wenn auch nicht unbedingt ohne Beanstandungen. Die Dezibel seiner Arbeitsfreude hätten auch in Rostock-Laage bei der Luftwaffe gemessen werden können, was ihn nicht unbedingt zum Freund der Nachbarschaft machte. Zudem neigte mein Gartenhelfer, also der Saugbläser, auch noch zu Verstopfungen. Und das permanent. Buchenblätter waren ja noch verdaulich, aber spätestens nach drei Mal Ahorn bekam er Würgereiz. Mit Stiel fand er ohnehin zum Kotzen. Ergo war alle drei bis fünf Minuten ein komplizierter Eingriff fällig, wohlgemerkt nur beim Saugen.
Weit seiner Zeit voraus war der nunmehr Entsorgte mit einem Hebel. Dessen simple Betätigung ihn vom Verschlinger zum Verdränger machte, was ich seinerzeit nicht hoch genug zu schätzen wusste. Und den ich unlängst abgebrochen habe. Was das Ende der Partnerschaft bedeutete, in der ich ihm seine große Klappe ebenso verziehen habe wie seinen Hang zur Blockade. Immerhin entstammte er noch der Generation 4990. Was jetzt keine Jahreszahl ist, sondern der Einheitspreis für Gartengerätschaften, die man sich seinerzeit als Häuslebauer eben so leisten konnte. Wir hatten ja nichts, schließlich waren Kredite zu bedienen.
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