Mitte der Woche hat die Holde eine Ansage gemacht: Hack solle mal wieder auf den Speiseplan. Ihr Wunsch war mir Befehl, und so habe ich heute spanische Fleischbällchen auf den Tisch gebracht. Olé!
Ein Pfund Rinderhack habe ich mit zwei Eiern, drei Esslöffeln Semmelbröseln und sechs Esslöffeln Milch vermengt. Dazu kamen Salz, Pfeffer und je ein halber Teelöffel Kreuzkümmel und getrockneter Oregano. Kneten, kneten und nochmals kneten, am Ende die Bällchen formen und beiseite stellen.
Vorab allen meinen Lesern frohe Pfingsten! Irgendwie habe ich meine Feiertagsgrüße gestern verschwitzt. Ich reiche sie zu später Stunde hiermit nicht minder herzlich nach.
Es ist ja nicht davon auszugehen, dass jemand meine Kochfreude statistisch begleitet. Sollte dem aber doch so sein, dürfte das Ergebnis eindeutig zu Gunsten von Pasta ausfallen. Erstens esse ich gern Nudeln, zweitens die Holde keine Kartoffeln, und drittens gibt es wohl kein Lebensmittel, das so mannigfaltig daher kommt und so enorm kombinationsfähig ist wie Spaghetti & Co. Rund 200 Nudelarten soll es geben! Außerdem, Pastagerichte sind in der Regel schnell zubereitet, gelingen fast immer. Bei ganz viel Zeit hole ich sogar meine Pastamaschine aus dem Schrank. Ein Vergnügen der ganz besonderen Art, an der Kurbel zu drehen und die Teiglinge aus dem Gerät kommen zu sehen. Kurzum, was wäre das Leben ohne Nudel?
Der eine oder andere Nachkoch, die eine oder andere Nachköchin meiner Rezepte weiß sicherlich, dass ich bei der Auswahl in meiner Sammlung gern mal in die Ferne schweife. Schließlich ist man ja ein Bibliotheksregal hoch gut sortiert. Und Essen indischer Art ist bei uns lange nicht auf den Tisch gekommen. Die Holde hatte mir zur Wochenmitte signalisiert, dass wir Überbestände an Fisch im Gefrierschrank haben. Also habe ich ein einfaches Curry ausgewählt, was selbst Anfänger hinbekommen. Die Hoffnung auf Generationsübergriff stirbt zuletzt! Und bei uns in der Familie ist erfreulicherweise diese Hürde genommen, Smiley und Grüße hinüber nach Neuhof.
Rigatoni kommen bei uns nicht alle Tage auf den Tisch. Die Fattoria la Vialla aus der Toskana, deren Produkte ich bekanntlich gern in meiner Küche verarbeite, hat mir die Hartweizennudeln ins Haus geschickt. Wikipedia spricht von unterschiedlichen Durchmessern, meine Röhren bringen es stattlich auf über zwei Zentimeter. Nur Canelloni mit drei Zentimetern kommen noch dicker daher.
Strelitzius pflegt ja so seine Traditionen. Wie die, am Karfreitagvormittag je nach Wetterlage mit Fahrrad, Roller oder Auto nach Strasen zu fahren und bei Züchter Kruse Forellen zu kaufen. Ratet mal, welcher fahrbare Untersatz es diesmal war… Wir plaudern dann immer noch ein paar Minuten im Verkaufsraum, und das Osterfest ist schon angenehm eingeleitet.
Manchmal muss es eben einfach Gemüse sein. Wobei diesmal das Stammlesern meines Kochblogs schon bekannte Arbeitsbrett in der Strelitzius-Küche beim Auftaktfoto an den Rand seines Fassungsvermögens gelangt ist. Die Holde ist ja für Grünzeug schnell zu begeistern, erst recht, wenn auch noch Walnusskerne im Spiel sind. Andere haben eine Nussallergie, meine bessere Hälfte ist nusssüchtig. Und so nahm das Vorhaben seinen (Auf)Lauf.
Schönen Dank nach Mexiko! Die Spargelproduzenten auf der anderen Seite vom großen Teich haben offenbar mitbekommen, dass der Frühling hierzulande bereits im kalendarischen Winter fröhliche Urständ feiert. Jedenfalls haben die Mexikaner uns quasi zur Einstimmung auf die in rund vier Wochen beginnende deutsche Spargelsaison schon mal ihr Stangengemüse herübergeschickt. Passt irgendwie zu Sonnenschein, Knospenknall und sperrangelweit offenem Terrassenfenster.
Trete ich doch gestern Vormittag vor die Tür und sehe meinen Nachbarn nebst noch einem Anrainer, die Blicke gen Himmel gerichtet. In der Tat kreuzte mal wieder ein riesiger Vogelschwarm den Luftraum über der Wesenberger Siedlung. „Wir beobachten den Frühling“, so mein Gegenüber, und versuchte, den Blick von den Bierflaschen in Griffnähe abzulenken. Da bin ich ja nun ausgeschlafen genug, und bekam auch gleich Durst!
Aber Frühling wie in Frühlingszwiebeln, das brannte sich ein. Lange vernachlässigter Auflauf flackerte auch in den Gehirnwindungen auf. Schon zog ich Geschmacksfäden. Und auf Einkaufstour in der Residenzstadt waren die Holde und meine Wenigkeit ohnehin.
Zwei Bundeder Scharfmacher habe ich erstanden, 800 Gramm Hähnchen-Filet dito, und dann noch eine 250-Gramm-Packung Minitomaten. Alle anderen Zutaten hat man eben in einer gut sortierten Küche. Aber ich will ja nicht angeben, Mitbewerber haben vielleicht stattdessen einen Kreuzschaubenzieher mehr. Oder kärchern daheim, wo ich immer noch fremdwaschen lasse.
Bei dem Wetter kann man sich kulinarisch nur die Kante geben. Ausnahmsweise hat die App der Holden mal Recht behalten, und wir sind bei einer Runde mit den Kindern und dem Enkelkind durch Neustrelitz noch nass geworden. Bis auf den Lütten, der hat im Kinderwagen durchgeschlafen. Immerhin, auf der Schlussetappe sind wir belohnungsmäßig durch die Jahrhundertbaustelle Glambecker Straße gekommen. Und was da bereits zu sehen ist, erfreut und und schafft ein gewisses Verständnis dafür, dass alles seine Zeit braucht.
In dieser Woche bin ich in der gut sortierten Gemüseabteilung des „schwarzen Netto“ in Wesenberg an zwei Spitzkohlen nicht vorbeigekommen. Schnell noch ein paar Zutaten zusammengesucht und vom Einkaufswagen in den Kofferraum verfachtet, schon konnte das Wochenende kommen. Zu dessen kulinarischem Höhepunkt neben Sahnekohl noch ein Kassler-Rollschinken gehörte, den ich auf Drängen der Holden dem Römertopf anvertraut habe. Er hat mich einmal mehr nicht enttäuscht, also, der Topf. Wir hatten noch Schwester meiner- und Schwager unsererseits zu Besuch, also für vier Leute gekocht mit dem Anspruch, sich vor den eher seltenen Gästen nicht zu blamieren.