Zum Feierabend noch ein Wochenendtipp von Strelitzius. Peetsch, Ortsteil von Mirow, liegt zwar ein bisschen abgelegen, hat aber durchaus einiges zu bieten. Erst recht zu KunstOffen. In der alten Schule in Peetsch lebt meine Blogfreundin Kerstin Zegenhagen, die am Sonnabend, Sonntag und Montag von 10 bis 18 Uhr Besucher erwartet.
Die Fotografin ist nicht allein zu treffen, mit von der Partie sind die Keramikerin Anette van Rohden und die Holzschmuckdesignerin Yvonne Badzio. Drei Künstlerinnen unter einer Adresse, lohnt sich bestimmt.
Thomas Gädeke ist optimistisch, was die Zukunft des historischen Gutsensembles Seewalde angeht.
Ich habe einen Platz entdeckt, an dem man sich hervorragend entschleunigen kann. Eben bin ich vom Gutshof Seewalde zurück, wo ich im Schatten des neugestalteten Westflügels an einem Tischchen auf Geschäftsführer Thomas Gädeke gewartet und dabei mit dem Rücken an der Ziegelmauer hervorragend die Seele baumeln lassen habe. Zur Nachahmung unbedingt zu empfehlen, zum Beispiel am morgigen Sonnabend ab 10 Uhr.
Anlass meines Besuches war die Eröffnung des neugestalteten Westflügels des Gutshofes, der sich mit Dorfladen und Bistrobereich als inklusives Begegnungszentrum präsentiert (Strelitzius berichtete). Zusätzlich sind im Obergeschoss und im Erdgeschoss ohne übertriebenen Luxus fünf Zimmer und zwei Appartements, alle mit Bädern, sowie ein Seminarraum mit Kaminofen und Küche entstanden. Keine zwei Räume sind gleich, tolle Grundrisse und noch tollere Blicke aus den Fenstern. Kurzentschlossene könnten hier zu Pfingsten sogar noch übernachten. Danach haben sich die ersten Gäste angesagt, außerdem können die Seewalder hier ihre Praktikanten unterbringen.
Wustrows Bürgermeister Heiko Kruse hatte ein rotes Band im Hofeingang zum Begegnungszentrum durchschnitten, mit dabei auch Vizelandrat Thomas Müller (beide CDU). Während die Fassade des Westflügels mit Fördermitteln aus dem Dorferneuerungsprogramm saniert werden konnte, waren für das Innere sehr viele Eigenleistungen und Spenden sowie ein Kredit gefragt. Thomas Gädeke spricht von einem “sechsstelligen Betrag im unteren Bereich”, der hier verbaut wurde, und das Geschaffene kann sich sehen lassen. Dabei räumt der Geschäftsführer ein, dass auch hier noch viel zu tun ist. “Das ist wie bei einem Kind, dass zwar geboren ist, aber noch wachsen muss, ehe es flügge ist.” Funktionsfähig sei das Ganze jedenfalls.
Bedarf an Wohnraum ist kaum zu decken
Ich habe die Gelegenheit genutzt, nach den Vorhaben der Seewalder zu fragen. “Wir brauchen demnächst einen Bebauungsplan”, so Gädeke, “denn wir können den Bedarf an Wohnraum kaum abdecken. Immer wieder zieht es Menschen nach Seewalde. Außerdem wollen wir natürlich weitere touristische Beherbergungskapazität schaffen, um unsere Einnahmesituation zu verbessern.”
Gebäudesubstanz ist noch genug vorhanden, von 3000 Quadratmetern Nutzfläche ist die Rede. Um den Ostflügel des Gutshofes, das 200 Quadratmeter große Dachgeschoss der Kulturscheune und vor allem das Gutshaus herzurichten, brauchen die Seewalder rund 4,5 Millionen Euro. Gädeke wird vor allem nicht müde, bei den Stiftungen der Republik anzuklopfen. “Auf keinen Fall wollen wir uns übernehmen”, betrachtet der Chef andere Finanzierungsmöglichkeiten mit Skepsis und aus leidvoller Erfahrung mit seinem Vorgänger. Der hatte die Dorfgemeinschaft aus behinderten und nichtbehinderten Bewohnern an den Rand der Existenznot geführt.
Einstweilen backen die Seewalder weiter kleine Brötchen. Der Geschäftsführer spricht von der Entwicklung der Kulturscheune “auf schlichtem Niveau”. “Man weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber wir sind im Trägerkreis personell gut und generationsübergreifend aufgestellt”, betont Thomas Gädeke. Das mache ihn optimistisch.
Bleiben mir, noch die Öffnungszeiten des Begegnungszentrums nachzutragen, das mit Fug und Recht als neuer Dorfmittelpunkt bezeichnet wird. Es ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Morgen werden dort wie geschrieben ab 10 Uhr die Besucher erwartet und am Pfingstmontag von 14 bis 18 Uhr.
In der Nacht auf den heutigen Freitag haben unbekannte Täter in Röbel in der Straße der Deutschen Einheit einen am Vorabend dort abgestellten und gesicherten Bootstrailer mit einem darauf befindlichen Motorboot entwendet. Der Schaden beträgt rund 40 000 Euro.
Der Trailer des Herstellers “Wick” mit dem amtlichen Kennzeichen L-VI 630 samt Boot der Marke “Viper 630” mit der seitlich aufgebrachten Nummer 87304-A stand auf einer Parkfläche in der Nähe des Röbeler Festplatzes. Als der Geschädigte am heutigen Morgen zum Abstellort zurückkehrte, fand er lediglich Teile der am Bootstrailer zuvor befestigten Sicherung vor.
Zur Spurensuche und -sicherung kamen Beamte der Kripo Röbel zum Einsatz. Die Polizei sucht nun Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder Angaben zu den Tätern machen können. Hinweise nimmt die Polizei
in Röbel unter Telefon 039931 848224 entgegen.
Mitglieder vom Vereinsvorstand „immergutrocken“ bedanken sich beim Landrat für „die Rettung“, von links Björn Kagel, Stefanie Rogoll, Friederike Tesch und Matthias Steffen.
Aufatmen in Neustrelitz nach dem Immergut-Festival. Die bunten Bauwagen, die alljährlich den Künstlern zur Verfügung stehen, konnten in ihr neues Zwischenlager gebracht werden. Das alte stand aus technischen Gründen nicht mehr zur Verfügung. „Darum hatten wir den Landrat gefragt, ob er helfen kann.“ Björn Kagel vom Vorstand des Vereins immergutrocken e.V. ist erleichtert: „Und nun dürfen wir die Wagen auf einem Gelände der Kreisverwaltung abstellen.“
„Sonst hätten die Organisatoren ein Riesenproblem mit der Vorbereitung des nächsten Immergut-Festivals gehabt. Wenn damit nach so vielen Jahren Schluss gewesen wäre, das mochte ich mir nicht vorstellen. Denn ich bin stolz auf die jungen Leute, die so eine schöne Großveranstaltung für unsere Region auf die Beine stellen“, sagte Landrat Heiko Kärger (CDU). Ob es bei diesem Winterlager für weitere Jahre bleiben kann, muss noch geprüft werden.
Young In Go, auch Lotte genannt, mit Teilnehmern am Projekt “Schülersozialdienste für Schüler”.
In wie vielen Schulen Deutschlands wird ein koreanisches Drei-Gänge-Menü in der Mittagspause angeboten? Ich behaupte mal ganz ungeschützt, neben dem Gymnasium Carolinum in keiner weiteren. Nach dem Training vor ein paar Wochen (Strelitzius berichtete) wurde in der Mensa des Carolinums am gestrigen Donnerstag Ernst gemacht. Unter der Regie von Young In Go, in Berlin lebende und für das südkoreanische Bildungsministerium arbeitende Koreanerin, wurden den Schülern von Schülern zubereitet eine schnelle Asia-Suppe mit Kimchi, pfannengerührte Glasnudeln mit Gemüse (Japchae) und koreanische süße gefüllte Pfannkuchen (Hoddeok) angeboten. Für alle meine kochinteressierten Leser im Anhang verlinkt die Zutaten.
Außerdem wurden eine Probierstrecke mit koreanischen Reisröllchen (Kimbap), Blitz-Kimchi und Gurken-Kimchi sowie ein Infostand aufgebaut. Zu den Gästen, die es sich schmecken ließen, gehörte auch Frau Professor Sigrid Jacobeit, die Präsidentin der Summer School am Carolinum. “Die Aktion wurde von den Schülern sehr gut aufgenommen, wir haben alle Portionen verkauft. Auch uns hat es bei allem Stress viel Spaß gemacht. Insgesamt eine schöne Sache, in kleinerem Umfang wiederholungswürdig”, so Gudrun Kort, Lehrerin im Fach AWT (Arbeit, Wirtschaft, Technik) sowie Projektverantwortliche “Schülersozialdienste für Schüler”.
Das Carolinum unterhält seit November vergangenen Jahres eine Schulpartnerschaft mit der Jeonbuk Foreign Language Highschool im südkoreanischen Gunsan. Wie mir Carolinum-Chef Henry Tesch verriet, soll im kommenden Schuljahr am Neustrelitzer Gymnasium auch Koreanisch-Unterricht offeriert werden.