Während der letzten hundert Jahre sind beim Saatgut 94 Prozent der Arten für immer von der Erde verschwunden. Vom 23. bis 25. Juni wird im Kino in der Alten Kachelofenfabrik in Neustrelitz in der Filmreihe „Mensch! Natur!“ ein faktenreicher, höchst spannender Dokumentarfilm gezeigt, der eindringlich für die Erhaltung der Vielfalt in der Pflanzenwelt plädiert. Dabei kombiniert er eine Fülle an Informationen über die Industrialisierung der Landwirtschaft, Gen-Technik, Pflanzengifte und Patente auf Saatgut mit Porträts von Bauern, Öko-Aktivisten und Experten.
Das Landeszentrum für erneuerbare Energien MV (Leea) in Neustrelitz freut sich, ab sofort und dauerhaft die Ausstellung „2000 m² – der Weltacker“ zeigen zu können, ein Projekt der Zukunftsstiftung Landwirtschaft.
Um die Frage zu beantworten, ob sich die Menschheit auch in Zukunft mit den vorhandenen Ressourcen ernähren kann, wurde die gesamte globale Ackerfläche von 1,5 Milliarden Hektar durch die Anzahl der aktuell auf der Erde lebenden 7,8 Milliarden Menschen geteilt. Heraus kommt eine Fläche von 2.000 m² pro Person. Das bedeutet, dass für jeden Menschen 2.000 m² Ackerfläche zur Verfügung stehen, auf der all das angepflanzt werden kann, was der Mensch zum Leben braucht. Dazu gehören Lebensmittel für uns, wie Getreide, Kartoffeln, Obst und Gemüse, aber eben auch Futter für Tiere, deren Fleisch und Produkte, wie Milch und Eier wir essen. Ebenso werden Baumwolle für Kleidung, Tabak für Raucher*innen, nachwachsende Rohstoffe für Bio-Gas, Bio-Diesel oder Rohstoffe für die Industrie angebaut. Gut ein Drittel von dem was angepflanzt wird, landet im Abfall.
Anlässlich des Jubiläumsjahres des Leea widmet sich das Haus in Neustrelitz jeden Monat einem Thema aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie den erneuerbare Energien. Während diese Themen im Leea auf interaktive Weise erlebbar gemacht werden, stellt die Bibliothek im Kulturquartier zu einigen Themen Sondermedienpräsentationen mit ausleihbaren Büchern zum jeweiligen Thema zusammen. Die Medien wenden sich nicht nur an Erwachsene, sondern auch an Kinder. Dabei zeigen wir, dass man sich auf vielfältige Weise mit einem Thema auseinandersetzen kann. So werden viele Zielgruppen gleichermaßen angesprochen.
Studierende der Diätetik an der Hochschule Neubrandenburg haben unter Leitung von Prof.in Dr.in Luzia Valentini (rechts) den Einkauf und die Lebensmittelzubereitung von Menschen mit Sehbehinderung untersucht.
In Deutschland leben schätzungsweise 1,2 Millionen blinde und sehbehinderte Menschen. Alle stehen vor ähnlichen Herausforderungen im Alltag – beispielsweise im Supermarkt: Ob kleine Preisschilder, Aktionsartikel im Laufweg oder häufig neu sortierte Ware, für Menschen mit Sehbehinderung ist der Einkauf allein nur schwer zu bewältigen. Sie benötigen Unterstützung, um die gewünschten Produkte zu finden, Preise zu lesen, offene Waren zu Verpacken oder das Mindesthaltbarkeitsdatum zu erkennen. Eine Studie der Hochschule Neubrandenburg hat sich nun erstmals in Deutschland dem Einkaufs-, Koch- und Ernährungsverhalten sehbehinderter Menschen wissenschaftlich genähert.
Im Ergebnis konnten Empfehlungen für den Einzelhandel formuliert werden, die es Sehbehinderten leichter machen, ihren Alltag selbst zu stemmen. „Zudem dient die Studie als Aufruf an uns Diätassistenten, Menschen mit Sehbehinderung zu berücksichtigen und unsere Beratungskonzepte auf sie anzupassen, um die Ernährungsqualität zu verbessern“, betont Prof. Dr. Luzia Valentini (Professur für Klinische Diätetik und Ernährung, Direktorin des In-Instituts für evidenzbasierte Diätetik NIED).
Die Idee für die Studie entwickelten Diätetik-Studierende im Modul „Wissenschaftliches Arbeiten“. „Der Blinden- und Sehbehindertenverein Neubrandenburg hatte eine Vortragsanfrage an den Studiengang Diätetik gestellt und war interessiert an weiteren gemeinsamen Projekten “, erzählt Prof. Valentini. So griff sie das Thema gemeinsam mit ihren Studierenden auf. Die Nachwuchswissenschaftler*innen entwarfen die Befragung, führten sie durch und werteten sie aus.
Die Ergebnisse zusammengefasst:Drei Viertel der befragten Sehbehinderten benötigen die Unterstützung von Marktangestellten oder anderen Einkaufenden, insbesondere bei der Suche der Ware, dem Lesen der Preise und dem Lebensmitteltransport. Mittlerweile nutzen etwa 40 Prozent der Befragten elektrische Leselupen, 27 Prozent greifen auf spezielle Apps für Smartphones zurück, die Texte vorlesen können. Über 40 Prozent wünschen sich einen verbesserten Personalservice und eine Begleitung in der Einkaufsstätte. Sie äußern zudem den Wunsch nach mehr Barrierefreiheit, wie etwa keine Hindernisse durch Produkte, die mitten im Gang stehen.
Das Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz in der Residenzstadt kann nach vorheriger Anmeldung (Strelitzius berichtete) wieder besucht werden, und die Menschen nutzen vor allem die Bibliothek sehr rege. Als besonderer Willkommensgruß wurde in dem Bereich vor dem Panoramafenster der Bibliothek eine Sondermedienpräsentation unter dem Motto „Sport frei!“ aufgebaut.
„Nach der Trägheit im langen Winter-Lockdown wollen wir die Besucher*innen mit unserer Medienpräsentation motivieren, wieder aktiv zu werden und in Schwung zu kommen.“ so Bibliotheksleiterin Cornelia Bugenings. Die ausgewählten Medien drehen sich um die Themenbereiche „Gesund mit Genuss“ und „Bewegung und Achtsamkeit“. Natürlich sind auch viele thematisch passende Kindermedien dabei. Alle präsentierten Medien sind natürlich ganz normal entleihbar.
Wenn es die Situation zulässt, finden im April und Mai im Rahmen der Sondermedienpräsentation Schnupperkurse für Hip Hop, Yoga, Zumba und Chi Gong im Garten des Kulturquartiers statt. Die Termine und Anmeldeinformationen werden dann auch hier im Blog zu lesen sein.
In Neubrandenburg sind bei sieben erkrankten Personen Salmonellen festgestellt worden. Es besteht der Verdacht einer lebensmittelbedingten Ursache. Im Zuge der Ermittlungen durch das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt sowie das Gesundheitsamt des Landkreises wurde der Imbiss „Livan“ in der Ihlenfelder Straße 10 überprüft und es wurden dort Lebensmittelproben sowie Tupferproben von Arbeitsflächen zur Untersuchung auf Salmonellen entnommen.
Aufgrund festgestellter Hygienemängel wurde der Imbiss vorsorglich geschlossen und unter anderem eine gründliche Reinigung mit anschließender Desinfektion angeordnet. Nach Abschluss und Abnahme der angewiesenen Maßnahmen durch das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt kann der Imbiss wieder geöffnet werden. Die Ermittlungen zu den Erkrankungen sind noch nicht abgeschlossen, der Verursacher steht noch nicht fest.
Vom 20. bis zum 29. Januar findet in Berlin die 82. Internationale Grüne Woche statt. Zum 26. Mal sind auch Unternehmen aus der Mecklenburgischen Seenplatte dabei, wie die Wirtschaftsförderung Seenplatte in einer Pressemitteilung hervorhebt. In diesem Jahr sind es 13 Firmen, die sich an einem Gemeinschaftsstand in der M-V-Länderhalle (Halle 5.2/224) präsentieren.
Die Strelitzer Region wird einmal mehr durch die Straußenzucht Canzow bei Woldegk vertreten, die Wurstspezialitäten präsentiert. Aus Neubrandenburg kommen Jackle & Heidi, Eismacher aus Leidenschaft. Jolu Naturkosmetik aus Dargun überzeugt nicht nur mit seinen Naturprodukten, sondern auch mit nachhaltigen Verpackungen. Die Müritz-Fischer lassen Fischerei in der Messehalle erleben, und die Familienkonditorei Komander aus Grammentin präsentiert mit ihren Bio-Pralinen nach dem Ivenacker Baumkuchen ein neues Produkt aus der Seenplatte.
Da ja auch Strelitzer mal Urlaub machen müssen, will ich noch eine Warnung der Landestierärztekammer mit in Umlauf bringen, die mich eben aus unserer Kreisverwaltung erreicht hat. Eine leckere ungarische Salami direkt vom Erzeuger, schmackhafte Wildschweinwurst aus Rumänien oder delikates Rindfleisch aus Japan: Was das kulinarische Herz der Daheimgebliebenen erfreuen könnte, kann sich als tickende Zeitbombe bezüglich der Einschleppung einer Tierseuche entpuppen.
Aus diesem Grunde warnt die Kammer ausdrücklich davor, Fleisch und Wurstwaren sowie Jagdtrophäen wie Wildschweinfelle aus dem Urlaub nach Deutschland einzuführen. Die Einfuhr von Fleisch und Fleischerzeugnissen aus Nicht-EU-Ländern sei ohnehin verboten.
„Außerhalb Europas, in Drittländern, aber auch im Baltikum und in Polen gibt es immer noch Ausbrüche klassischer Tierseuchen, die hier lange nicht mehr aufgetreten sind. Dazu gehört aktuell vor allem die Afrikanische Schweinepest, die sich immer weiter Richtung Westen ausbreitet“, heißt es. Der Erreger der Schweinepest könne sogar in gefrorenem, gepökeltem oder geräuchertem Fleisch und Wurstwaren überleben, ja selbst in Jagdtrophäen.
Daneben sollten Reisende strikt darauf achten, Speise-, vor allem Wurstreste, auf Parkplätzen an Autobahnen oder Fernstraßen nicht einfach weg-, sondern stets in geschlossene Müllbehälter zu werfen. Weil die Afrikanische Schweinepest auf diesem Wege – Wildschweine fressen solche achtlos entsorgten Essensreste und infizieren sich so mit dem Virus – verbreitet wird, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft reagiert: An Autobahnraststätten, Parkplätzen und Autohöfen gibt es auf Plakaten in mehreren Sprachen Hinweise zum Thema.
Neubrandenburger Erfahrungen im Bereich Schulessen könnten demnächst im Bundestag zur Sprache kommen. Die Neustrelitzer SPD-Bundestagsabgeordnete Jeannine Pflugradt will sich morgen im Sportgymnasium der Viertorestadt mit dem neuen Verpflegungskonzept FOOD4U des französischen Weltkonzerns Sodexo vertraut machen, dessen deutscher Ableger hier seit 2005 die Mensa betreibt. Das Konzept ist im Oktober vergangenen Jahres am Gymnasium eingeführt worden und ermöglicht den Schülern, über „Foodmodule“ wie etwa FOOD2GO, SNACK4U, DAILY4U oder VEGE4U ihre Zwischen- und Mittagsmahlzeiten individuell zusammenzustellen.
Die Bundesparlamentarierin ist Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft sowie Berichterstatterin der Fraktion zum Thema „Gesunde Ernährung“. Sodexo, auf Platz 18 unter den größten Arbeitgebern weltweit, hat FOOD4U gemeinsam mit dem Sportgymnasium entwickelt. Parallel wurde die Mensa umgebaut und auf die neuen Bedingungen ausgerichtet.
Die Elftklässler Luca Bergmann, Markus Lüdke, Justine Hoffmann und Anna Storbeck (von links) haben in dieser Woche Dienst in der Mensa des Carolinums.
Mit einer ganz eigenen Idee beteiligt sich das Neustrelitzer Gymnasium Carolinum an bundesweiten Tagen der Schulverpflegung, die in Mecklenburg-Vorpommern unter dem Motto „Mensa macht Schule“ stehen. Die Schüler sind aufgerufen, täglich regionale Früchte mitzubringen, die zu Hause nicht verbraucht werden. Strelitzius war heute zum Mittagessen eingeladen und konnte in der Mensa an der Elisabethstraße einen großen Obstkorb ablichten. „Mal sehen, wie lange wir das durchhalten“, sagt Schulleiter Henry Tesch. „Schön, dass wir auf diese Art und Weise das tägliche Angebot bereichern können.“
Ansonsten sind die Caroliner mit ihren in Deutschland einmaligen „Schülersozialdiensten für Schüler“ Bemühungen in der Republik um eine „Gesunde Schule“ etliche Jahre voraus. Bereits 2004/05 startete das Projekt an der Schule und wurde ständig weiterentwickelt. Schüler führen unter Anleitung eine Schülerversorgung, werden in gesunder und ausgewogener Ernährung geschult, übernehmen die Planung und Kalkulation des Essens sowie teilweise den Einkauf, erledigen essenvorbereitende und Reinigungsarbeiten, geben Essen aus und helfen bei der Betreuung in der Mensa. Jeden Montag steht eine neue Klasse vor der Aufgabe.
„Unsere Erfahrungen sind derart gefragt, dass wir als Vortragende durch die Lande reisen könnten“, so Tesch. Das habe sich erst im Sommer in Berlin bei einem Kongress zur Schulverpflegung wieder gezeigt, bei dem die Neustrelitzer Einrichtung vertreten war, wie mir Projektkoordinatorin Heidi Awe bestätigt. „Wir haben da einen großen Vorsprung.“
Das Carolinum will jetzt Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) nach Neustrelitz einladen, der sich aktuell für ein Schulfach „Ernährung“ stark macht. „Denn wir machen hier alles etwas anders“, betont der Schulleiter. Mir jedenfalls hat der Wrukeneintopf heute super geschmeckt. Und der Nachtisch nicht minder.