Die Hochschule Neubrandenburg (HS NB) fordert Bewohnerinnen und Bewohner des ländlichen Raums in MV erneut auf: „Küss Dein Dorf wach! Werde Dorfmoderator*in“. Die Unterstützung des Forum MV ermöglicht es der Bildungsstätte, einen weiteren Durchgang der Dorfmoderations-Fortbildung anzubieten. Der ursprünglich für Oktober 2022 vorgesehene Fortbildungskurs startet nun am 24./25. Februar 2023. Mit dem Kurs erhalten Interessierte, die sich für eine lebendige Entwicklung ihres Dorfes engagieren, die Möglichkeit alle notwendigen Grundlagen zu erlernen, um im eigenen Dorf kleine wie große Projekte umzusetzen. Die Bewerbung dafür ist für Kurzentschlossene noch bis zum 18. Februar auf der Internetseite www.hs-nb.de/dorfmoderation möglich. Ein weiterer Kurs ist ab September 2023 geplant. Hierfür kann bereits jetzt das Interesse hinterlegt werden.
Für angehende Dorfmoderatoren*innen geht es in erster Linie darum, sich in der Gemeinde zu vernetzen, um gemeinsame Vorhaben oder Aktivitäten mit und für die Dorfgemeinschaft umzusetzen. Sie sollten zum Ziel haben, das eigene Dorf zukunftsfähig und vor allem lebendig zu halten. Die Fortbildung besteht aus fünf Modulen, die an der Hochschule Neubrandenburg stattfinden. Dazu kommt eine Exkursion zu Dörfern in MV, in denen bereits Dorfmoderator*innen wirken.
Fünf Jahre lang konnten Forscherinnen und Forscher der Hochschule Neubrandenburg die Gegend zwischen Lieps und Havelquelle, zwischen Nonnenbach im Osten und Havel im Westen, untersuchen. Ihr Forschungsprojekt unter dem Dach der Hochschule Neubrandenburg hatte den Titel „Reallabor Landschaft“. Es ging dem Team darin darum, den Landschafts- und Landnutzungswandel in der Zeit zwischen dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und heute nachzuvollziehen und sichtbar zu machen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt endete am 31. Dezember 2022. Rechtzeitig zum Ende des Forschungsprojektes und druckfrisch erschien nun das Buch “Zwischen Lieps und Havelquelle – Zeugnisse des Landschaftswandels“.
Im Begleittext zu diesem Band heißt es: „Es sind häufig die vermeintlich unscheinbaren Zeugnisse der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung wie Wüstungen, Reste von Mühlen oder Teersiedereien, Eiskeller, Sand- und Kopfsteinpflasterwege, Gedenk- und Grenzsteine, Mergelgruben, Lesesteinwälle oder Kopfbäume, die Landschaften ihr Gesicht geben. Jeden Tag verschwinden solche Zeugnisse einstigen Wirtschaftens und Lebens durch Verkehrswegebau, Siedlungserweiterungen, in Folge von Flurbereinigungen oder einfach aufgrund fortschreitenden Verfalls.”
Unter dem Titel “Frauen Leben Freiheit” findet am kommenden Mittwoch, den 30. November, im Haus 1, Hörsaal 2, der Hochschule Neubrandenburg eine Informationsveranstaltung zur Gesxhichte des Iran und zur aktuellen Situation im Land statt. Eingeladen wird im Rahmen des HiRegion– Teilvorhabens “Dialog Hochschule – Gesellschaft: Migration” gemeinsam mit “genres – Gesellschaft für nachhaltige Regionalentwicklung und Strukturforschung”.
Wie können wir mit kleinen Weichenstellungen unseren Planeten retten? Warum brauchen wir die Energiewende und eine regenerative Landwirtschaft? Wie müssen wir Wirtschaft neu denken? Dr. Petra Künkel, Mitglied des Vorstandes des Club of Rome und Gründerin des Collective Leadership Institutes in Potsdam stellt am 30. November um 18 Uhr im Hörsaal 5, Haus 2 der Hochschule Neubrandenburg den Bericht des Club of Rome „Earth for All“ vor und gibt Einblicke in die Entwicklung der Ergebnisse. Dazu lädt die ForFuture-Gruppe der Hochschule Neubrandenburg alle Interessierten herzlich ein. Der Eintritt ist kostenfrei.
Der aktuelle Bericht an den Club of Rome liefert eine politische Gebrauchsanweisung für fünf wesentliche Handlungsfelder, in denen mit vergleichbar kleinen Weichenstellungen große Veränderungen erreicht werden können. Diese wirken gegen die Armut im globalen Süden, gegen grassierende Ungleichheit, für eine regenerative und naturverträgliche Landwirtschaft, für eine umfassende Energiewende und für die Gleichstellung der Frauen. Bereits 1972 erschütterte ein Buch die Fortschrittsgläubigkeit der Welt: “Die Grenzen des Wachstums”.
Die Forschungsgruppe des Studiengangs Diätetik.Foto: Hochschule Neubrandenburg
Sie sind bunt, haben lustige Gesichter oder Tierbilder auf der Verpackung, und oftmals wecken die Hersteller den Eindruck, dass sie Kindern gut tun: Lebensmittel, deren Rezepturen und Verpackungen extra für Kinder entwickelt und verkauft werden. Studierende der Hochschule Neubrandenburg haben diese Lebensmittel unter Anleitung von Prof. Dr. Anna Flögel (Diätetik, Ernährungskommunikation und Gesundheitswissenschaften) und Dipl. med. päd. Sabine Ohlrich-Hahn (Wissenschaftliche Mitarbeiterin) unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Weniger als acht Prozent der untersuchten Speisen, die speziell für Kinder in den Verkaufsregalen zu finden sind, gelten als „empfehlenswert“. Die meisten weiteren Kinderprodukte enthielten zu hohe Salz-, Zucker- oder Fettgehalte.
„Unsere Ernährungsgewohnheiten werden in der Kindheit maßgeblich geprägt. Hochverarbeitete fett-, zucker- und salzhaltige Lebensmittel extra für Kinder zu bewerben, ist daher äußerst kritisch“, erklärt Professorin Flögel. Dadurch werden Kinder immer wieder zu diesen Lebensmitteln greifen und sie lieber essen als natürliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Demzufolge erhöht sich das Risiko für kindliches Übergewicht und Adipositas. Die Weichen für ein ungünstiges Ernährungsverhalten im späteren Leben und Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen werden gestellt. „Die Werbung beeinflusst dabei Kinder ebenso wie Eltern. Letztere werden häufig in dem Glauben gelassen, dass Lebensmittel, die extra für Kinder entwickelt wurden, besonders gesund seien“, weiß Flögel. „Schuld daran sind unter anderem gesundheits- und nährwertbezogene Werbebotschaften auf der Verpackung, z.B. ‚Extra Vitamin D‘ oder ‚ohne künstliche Aromen‘.“
Produkte stammen aus Supermarkt und von Discounter in der Vier-Tore-Stadt
Studierende aus dem Studiengang Diätetik (Matrikel 2022) haben in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern e.V. und im Rahmen des Studienseminars Public Health Nutrition eine Marktanalyse zu Lebensmitteln mit Kinderoptik durchgeführt. Dabei analysierten sie 103 Produkte aus einem Discounter und einem Supermarkt in Neubrandenburg. Untersuchungsgegenstände waren Obst-, Gemüse- und Getreideprodukte (inkl. Cerealien), Kinder-Milch und Milchprodukte sowie Wurst und Fleischwaren. Nicht untersucht wurden Süßigkeiten, süßes wie salziges Gebäck und gesüßte Getränke, da es dafür ohnehin keine Verzehrempfehlungen durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt.
Von den vermeintlich für Kinder sehr gut geeigneten Lebensmitteln wurden insbesondere die Nährstoffzusammensetzung und die kindgerechte Gestaltung der Produktverpackung analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Lebensmittel mit Kinderoptik, die häufig sogar nährstoff- bzw. gesundheitsbezogen beworben werden, regelrecht ungesund sind. Ein regelmäßiger, mehrmaliger Konsum pro Tag kann dazu führen, dass sich die Energiezufuhr von Kindern um 20 Prozent erhöht, die Salzaufnahme verdreifacht und die Fettaufnahme verdoppelt. „Im Resümee sind also, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, Lebensmittel mit Kinderoptik eher bedenklich als empfehlenswert“, fasst Flögel zusammen.
Nur acht der erfassten Produkte wurden als empfehlenswert eingestuft, wobei die Professorin auf eine weitere Falle hinweist: „Diese acht Produkte waren zwei bis zweieinhalb Mal so teuer wie herkömmliche Lebensmittel in Bioqualität.“ Zumeist platzieren die Marktbetreibenden diese Lebensmittel außerdem auf Augen- und Greifhöhe von Kindern.
Verbraucherzentrale nimmt Analyse sehr ernst
Die Nachwuchsforschenden präsentierten die Ergebnisse der Studie Ende Oktober beim Fachforum Kinderlebensmittel der Verbraucherzentrale M-V e.V. in Rostock. Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern nahm die Analyse sehr ernst und will sich auf Bundesebene für eine gesetzliche Regelung für die Vermarktung von Kinderlebensmitteln einsetzen. Mit der Gesundheit der Kinder solle nicht weiter gespielt werden. Bis dahin raten Verbraucherzentrale, Studierende und die Professorin den Eltern dazu, Werbebotschaften kritisch zu hinterfragen.
„Am besten lassen sie gleich die Finger von Wurst in Spielzeugform oder Joghurt mit Kinderhelden. Kinder brauchen im doppelten Sinne keine Extrawurst. Wenn die Kinder das essen, was die Eltern verzehren und sich die Eltern dabei an der DGE-Ernährungsempfehlung orientieren, ist es der gesündere Weg“, empfiehlt Flögel. Und wenn die Lebensmittel doch einmal ansprechender für die Kinder gestaltet sein sollen, dann kann man z.B. auch Gurken und Paprika in Sternchenform ausstechen. Das ist gesund und günstig. Weitere Informationen zur Studie sind auf der Seite des Studiengangs Diätetik zu finden unter
Neubrandenburger Bürgerinnen und Bürger engagieren sich für ihre Stadt. Dazu trafen sich am Donnerstag, 27. Oktober, rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Hochschule Neubrandenburg, um sich über Probleme, Visionen und neue Kommunikationsstrukturen in den Stadtvierteln West und Mitte auszutauschen.
Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat vor wenigen Tagen den Sachverständigenrat Ländliche Entwicklung (SRLE) für eine dritte Periode neu berufen. Das unabhängige Expertengremium berät das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bei seiner Politik für die Ländlichen Regionen. Im Sachverständigenrat neu vertreten ist Hochschullehrer und Regionalentwicklungsexperte Prof. Dr. Peter Dehne von der Hochschule Neubrandenburg.
Von links nach rechts: Moderatorin Jenny Pöller (wissenschaftliche Mitarbeiterin Transferstelle Daseinsvorsorge), Prof. Dr. Peter Dehne (Projektleiter HiRegion – Hochschule in der Region), Dr. Wolfgang Blank (Präsident IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern); Dominik Meyer zu Schlochtern (Fachbereichsleiter Schule, Kultur, Sport und Recht, Stadt Neubrandenburg), Carsten Berkenhagen (Landkreis Vorpommern-Greifswald); Prof. Dr. Leif-A. Garbe (Prorektor Forschung, Wissenstransfer und internationale Beziehungen der Hochschule Neubrandenburg)
„Resilienz.Gemeinsam.Gestalten!“, lautete das Motto der diesjährigen Regionalkonferenz, die am 6. Oktober knapp 100 Interessierte aus Stadt und Umland in die Hochschule Neubrandenburg gelockt hat. Im Zentrum stand die Frage: „Wie wollen wir in Zukunft zusammenarbeiten, um den bevorstehenden Herausforderungen in unserer Region zu begegnen?“
Diese Frage ist mehr denn je relevant, da das Projekt „HiRegion – Hochschule in der Region“ – Veranstalter der mittlerweile vierten Regionalkonferenz und wesentlicher Treiber der Vernetzung zwischen Region und Hochschule – Ende Dezember abschließt. „Auch, wenn die Förderung endet, haben wir als Hochschule ein hohes Interesse daran, die Themen, die wir gemeinsam mit der Region haben, weiter voran zu treiben. Wir wollen uns noch enger verknüpfen, um den Zusammenhalt in der Region zu stärken“, sagte der Rektor Prof. Dr. Gerd Teschke zur Eröffnung der Veranstaltung. Sein besonderer Dank galt den Landkreisen MSE und VG, der Stadt Neubrandenburg und den Gemeinden im Umland der Hochschule sowie der IHK für die gute Zusammenarbeit innerhalb des Projekts.
Im Rahmen der heutigen feierlichen Immatrikulation an der Hochschule Neubrandenburg übergab Oberbürgermeister Silvio Witt den OB-Förderpreis 2022 persönlich an die Preisträgerinnen. Nach Sichtung und Platzierung der wissenschaftlichen Abhandlungen hat die Jury aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung entschieden, dass in diesem Jahr der erste Preis an Luisa Brassen und Josefine Rühlow für ihren Projektbericht zum “Austauschcafé“ vergeben wird.
Besonders beeindruckt hat die Jury, dass es den beiden Studentinnen gelungen ist, sehr schnell und zielsicher ein niedrigschwelliges Angebot für die Förderung von Gemeinwesenarbeit, die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten und die Stärkung von Beteiligungs- und Kommunikationsstrukturen zu konzipieren. Menschen aus Neubrandenburg und der näheren Umgebung kommen so über Generationen hinweg in Kontakt und reagieren positiv auf drohende Prozesse der Vereinsamung und Isolation. Die Idee wurde vom Netzwerk Familienwelten Neubrandenburg anerkennend aufgenommen und unterstützt. Das „Austauschcafé“ wird durch die strukturelle Unterstützung vom AWO-Haus der Familie und ehrenamtliche Initiative erhalten bleiben und fortgesetzt.