Fünf Jahre lang konnten Forscherinnen und Forscher der Hochschule Neubrandenburg die Gegend zwischen Lieps und Havelquelle, zwischen Nonnenbach im Osten und Havel im Westen, untersuchen. Ihr Forschungsprojekt unter dem Dach der Hochschule Neubrandenburg hatte den Titel „Reallabor Landschaft“. Es ging dem Team darin darum, den Landschafts- und Landnutzungswandel in der Zeit zwischen dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und heute nachzuvollziehen und sichtbar zu machen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt endete am 31. Dezember 2022. Rechtzeitig zum Ende des Forschungsprojektes und druckfrisch erschien nun das Buch “Zwischen Lieps und Havelquelle – Zeugnisse des Landschaftswandels“.
Im Begleittext zu diesem Band heißt es: „Es sind häufig die vermeintlich unscheinbaren Zeugnisse der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung wie Wüstungen, Reste von Mühlen oder Teersiedereien, Eiskeller, Sand- und Kopfsteinpflasterwege, Gedenk- und Grenzsteine, Mergelgruben, Lesesteinwälle oder Kopfbäume, die Landschaften ihr Gesicht geben. Jeden Tag verschwinden solche Zeugnisse einstigen Wirtschaftens und Lebens durch Verkehrswegebau, Siedlungserweiterungen, in Folge von Flurbereinigungen oder einfach aufgrund fortschreitenden Verfalls.”
Wie können wir mit kleinen Weichenstellungen unseren Planeten retten? Warum brauchen wir die Energiewende und eine regenerative Landwirtschaft? Wie müssen wir Wirtschaft neu denken? Dr. Petra Künkel, Mitglied des Vorstandes des Club of Rome und Gründerin des Collective Leadership Institutes in Potsdam stellt am 30. November um 18 Uhr im Hörsaal 5, Haus 2 der Hochschule Neubrandenburg den Bericht des Club of Rome „Earth for All“ vor und gibt Einblicke in die Entwicklung der Ergebnisse. Dazu lädt die ForFuture-Gruppe der Hochschule Neubrandenburg alle Interessierten herzlich ein. Der Eintritt ist kostenfrei.
Der aktuelle Bericht an den Club of Rome liefert eine politische Gebrauchsanweisung für fünf wesentliche Handlungsfelder, in denen mit vergleichbar kleinen Weichenstellungen große Veränderungen erreicht werden können. Diese wirken gegen die Armut im globalen Süden, gegen grassierende Ungleichheit, für eine regenerative und naturverträgliche Landwirtschaft, für eine umfassende Energiewende und für die Gleichstellung der Frauen. Bereits 1972 erschütterte ein Buch die Fortschrittsgläubigkeit der Welt: “Die Grenzen des Wachstums”.
Die Forschungsgruppe des Studiengangs Diätetik.Foto: Hochschule Neubrandenburg
Sie sind bunt, haben lustige Gesichter oder Tierbilder auf der Verpackung, und oftmals wecken die Hersteller den Eindruck, dass sie Kindern gut tun: Lebensmittel, deren Rezepturen und Verpackungen extra für Kinder entwickelt und verkauft werden. Studierende der Hochschule Neubrandenburg haben diese Lebensmittel unter Anleitung von Prof. Dr. Anna Flögel (Diätetik, Ernährungskommunikation und Gesundheitswissenschaften) und Dipl. med. päd. Sabine Ohlrich-Hahn (Wissenschaftliche Mitarbeiterin) unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Weniger als acht Prozent der untersuchten Speisen, die speziell für Kinder in den Verkaufsregalen zu finden sind, gelten als „empfehlenswert“. Die meisten weiteren Kinderprodukte enthielten zu hohe Salz-, Zucker- oder Fettgehalte.
„Unsere Ernährungsgewohnheiten werden in der Kindheit maßgeblich geprägt. Hochverarbeitete fett-, zucker- und salzhaltige Lebensmittel extra für Kinder zu bewerben, ist daher äußerst kritisch“, erklärt Professorin Flögel. Dadurch werden Kinder immer wieder zu diesen Lebensmitteln greifen und sie lieber essen als natürliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Demzufolge erhöht sich das Risiko für kindliches Übergewicht und Adipositas. Die Weichen für ein ungünstiges Ernährungsverhalten im späteren Leben und Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen werden gestellt. „Die Werbung beeinflusst dabei Kinder ebenso wie Eltern. Letztere werden häufig in dem Glauben gelassen, dass Lebensmittel, die extra für Kinder entwickelt wurden, besonders gesund seien“, weiß Flögel. „Schuld daran sind unter anderem gesundheits- und nährwertbezogene Werbebotschaften auf der Verpackung, z.B. ‚Extra Vitamin D‘ oder ‚ohne künstliche Aromen‘.“
Produkte stammen aus Supermarkt und von Discounter in der Vier-Tore-Stadt
Studierende aus dem Studiengang Diätetik (Matrikel 2022) haben in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern e.V. und im Rahmen des Studienseminars Public Health Nutrition eine Marktanalyse zu Lebensmitteln mit Kinderoptik durchgeführt. Dabei analysierten sie 103 Produkte aus einem Discounter und einem Supermarkt in Neubrandenburg. Untersuchungsgegenstände waren Obst-, Gemüse- und Getreideprodukte (inkl. Cerealien), Kinder-Milch und Milchprodukte sowie Wurst und Fleischwaren. Nicht untersucht wurden Süßigkeiten, süßes wie salziges Gebäck und gesüßte Getränke, da es dafür ohnehin keine Verzehrempfehlungen durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt.
Von den vermeintlich für Kinder sehr gut geeigneten Lebensmitteln wurden insbesondere die Nährstoffzusammensetzung und die kindgerechte Gestaltung der Produktverpackung analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Lebensmittel mit Kinderoptik, die häufig sogar nährstoff- bzw. gesundheitsbezogen beworben werden, regelrecht ungesund sind. Ein regelmäßiger, mehrmaliger Konsum pro Tag kann dazu führen, dass sich die Energiezufuhr von Kindern um 20 Prozent erhöht, die Salzaufnahme verdreifacht und die Fettaufnahme verdoppelt. „Im Resümee sind also, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, Lebensmittel mit Kinderoptik eher bedenklich als empfehlenswert“, fasst Flögel zusammen.
Nur acht der erfassten Produkte wurden als empfehlenswert eingestuft, wobei die Professorin auf eine weitere Falle hinweist: „Diese acht Produkte waren zwei bis zweieinhalb Mal so teuer wie herkömmliche Lebensmittel in Bioqualität.“ Zumeist platzieren die Marktbetreibenden diese Lebensmittel außerdem auf Augen- und Greifhöhe von Kindern.
Verbraucherzentrale nimmt Analyse sehr ernst
Die Nachwuchsforschenden präsentierten die Ergebnisse der Studie Ende Oktober beim Fachforum Kinderlebensmittel der Verbraucherzentrale M-V e.V. in Rostock. Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern nahm die Analyse sehr ernst und will sich auf Bundesebene für eine gesetzliche Regelung für die Vermarktung von Kinderlebensmitteln einsetzen. Mit der Gesundheit der Kinder solle nicht weiter gespielt werden. Bis dahin raten Verbraucherzentrale, Studierende und die Professorin den Eltern dazu, Werbebotschaften kritisch zu hinterfragen.
„Am besten lassen sie gleich die Finger von Wurst in Spielzeugform oder Joghurt mit Kinderhelden. Kinder brauchen im doppelten Sinne keine Extrawurst. Wenn die Kinder das essen, was die Eltern verzehren und sich die Eltern dabei an der DGE-Ernährungsempfehlung orientieren, ist es der gesündere Weg“, empfiehlt Flögel. Und wenn die Lebensmittel doch einmal ansprechender für die Kinder gestaltet sein sollen, dann kann man z.B. auch Gurken und Paprika in Sternchenform ausstechen. Das ist gesund und günstig. Weitere Informationen zur Studie sind auf der Seite des Studiengangs Diätetik zu finden unter
Im Rahmen der „Nordischen Wochen der Raumfahrt und Weltraumforschung“ findet am Donnerstag, den 3. November, um 19.30 Uhr, der 7. Wissenschaftsabend im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz statt. Der Historiker und Autor Dr. Wolfgang Both und der Autor Eugen Reichl geben mit kurzen Vorträgen zu den Themen „Raumfahrt als Kulturerbe“ und „Raumfahrt als Industriefaktor“ inhaltliche Impulse für eine anschließende Podiumsdiskussion, die von Uwe Schmaling von „Raumfahrt Concret“ moderiert wird.
Von links nach rechts: Moderatorin Jenny Pöller (wissenschaftliche Mitarbeiterin Transferstelle Daseinsvorsorge), Prof. Dr. Peter Dehne (Projektleiter HiRegion – Hochschule in der Region), Dr. Wolfgang Blank (Präsident IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern); Dominik Meyer zu Schlochtern (Fachbereichsleiter Schule, Kultur, Sport und Recht, Stadt Neubrandenburg), Carsten Berkenhagen (Landkreis Vorpommern-Greifswald); Prof. Dr. Leif-A. Garbe (Prorektor Forschung, Wissenstransfer und internationale Beziehungen der Hochschule Neubrandenburg)
„Resilienz.Gemeinsam.Gestalten!“, lautete das Motto der diesjährigen Regionalkonferenz, die am 6. Oktober knapp 100 Interessierte aus Stadt und Umland in die Hochschule Neubrandenburg gelockt hat. Im Zentrum stand die Frage: „Wie wollen wir in Zukunft zusammenarbeiten, um den bevorstehenden Herausforderungen in unserer Region zu begegnen?“
Diese Frage ist mehr denn je relevant, da das Projekt „HiRegion – Hochschule in der Region“ – Veranstalter der mittlerweile vierten Regionalkonferenz und wesentlicher Treiber der Vernetzung zwischen Region und Hochschule – Ende Dezember abschließt. „Auch, wenn die Förderung endet, haben wir als Hochschule ein hohes Interesse daran, die Themen, die wir gemeinsam mit der Region haben, weiter voran zu treiben. Wir wollen uns noch enger verknüpfen, um den Zusammenhalt in der Region zu stärken“, sagte der Rektor Prof. Dr. Gerd Teschke zur Eröffnung der Veranstaltung. Sein besonderer Dank galt den Landkreisen MSE und VG, der Stadt Neubrandenburg und den Gemeinden im Umland der Hochschule sowie der IHK für die gute Zusammenarbeit innerhalb des Projekts.
Gruppenfoto beim Ausflug zum DLR Neustrelitz. Foto: DLR
Das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum des DLR in Neustrelitz ist Gastgeber des 31. Landsat Technical Working Group Meetings, das vom 3. bis zum 7. Oktober in Rostock stattfindet. Die Neustrelitzer Bodenstation ist Teil des internationalen Stationsnetzwerkes des amerikanischen Erdbeobachtungsprogramms Landsat. 38 Experten aus den USA, Australien, Indien, Italien, Korea, Norwegen, Südkorea und Deutschland tauschten sich zum aktuellen Stand der Missionen Landsat-8 und Landsat-9 aus. Alle teilnehmenden Länder berichteten über Forschungsarbeiten aus der Erdbeobachtung und stellten aktuelle und zukünftige nationale Erdbeobachtungsmissionen vor. Vor 50 Jahren wurde der erste Landsat-Satellit gestartet.
Im Rahmen der heutigen feierlichen Immatrikulation an der Hochschule Neubrandenburg übergab Oberbürgermeister Silvio Witt den OB-Förderpreis 2022 persönlich an die Preisträgerinnen. Nach Sichtung und Platzierung der wissenschaftlichen Abhandlungen hat die Jury aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung entschieden, dass in diesem Jahr der erste Preis an Luisa Brassen und Josefine Rühlow für ihren Projektbericht zum “Austauschcafé“ vergeben wird.
Besonders beeindruckt hat die Jury, dass es den beiden Studentinnen gelungen ist, sehr schnell und zielsicher ein niedrigschwelliges Angebot für die Förderung von Gemeinwesenarbeit, die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten und die Stärkung von Beteiligungs- und Kommunikationsstrukturen zu konzipieren. Menschen aus Neubrandenburg und der näheren Umgebung kommen so über Generationen hinweg in Kontakt und reagieren positiv auf drohende Prozesse der Vereinsamung und Isolation. Die Idee wurde vom Netzwerk Familienwelten Neubrandenburg anerkennend aufgenommen und unterstützt. Das „Austauschcafé“ wird durch die strukturelle Unterstützung vom AWO-Haus der Familie und ehrenamtliche Initiative erhalten bleiben und fortgesetzt.
Die Reihe der Vorlesung an besonderen Orten an der Hochschule Neubrandenburg startet in die achte Staffel. Von Kirchen über Gärten bis zu Brauereien: An etlichen Orten hat es bereits Veranstaltungen für interessierte Zuhörer*innen aus Stadt und Umland gegeben. Die Lesungen münden meist in interessante Diskussionen und das ein oder andere Netzwerk entsteht.
Statt in den Hörsaal, laden die Veranstalter am 10. Mai auf das Dach von Haus 3 der Hochschule in der Brodaer Straße 2 ein. Hier wird Prof. Dr. Manfred Köhler (Fachbereich Landschaftswissenschaften und Geomatik) einen Einblick in das Potential von Gründächern geben.
Bereits für 2020 geplant, sollen am 6. und 7. Mai nun endlich die Gespräche am Rheinsberger Musenhof unter dem Titel AUFTAKT stattfinden. Traditionell wie seit 1992 mit den vom Kunst- und Kulturverein getragenen Rheinsberger Symposien Fridericianischer Zeit, findet das Kolloquium im Mai statt. Die Gespräche sollen jedoch ein anderes Format haben.
Das Projekt HiRegion – Hochschule in der Region befasst sich in zwölf Teilprojekten mit den Lebensbedingungen der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Eines davon, genannt „Dialog Hochschule – Gesellschaft: Migration“, arbeitet am Ausbau der psychosozialen Beratung für geflüchtete Menschen und Migrantinnen. Jetzt hat das Teilvorhaben einen Leitfaden für zugewanderte Frauen veröffentlicht. Dieser steht ab sofort unter dem Titel „Ein Wegweiser für Frauen mit internationaler Geschichte“ in Deutsch und bald in neun weiteren Sprachen zum Download bereit und wird in gedruckter Form an Neubrandenburgs Informationsstellen für Geflüchtete und Zugewanderte ausliegen. Eine Studentin der Hochschule Neubrandenburg hat sich dieser Frage gewidmet: Im Rahmen ihrer Mitarbeit bei HiRegion- Hochschule in der Region entwarf sie einen Wegweiser, der Frauen dabei helfen soll, auf einen Blick Orientierung zu finden.