Gruppenfoto beim Ausflug zum DLR Neustrelitz. Foto: DLR
Das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum des DLR in Neustrelitz ist Gastgeber des 31. Landsat Technical Working Group Meetings, das vom 3. bis zum 7. Oktober in Rostock stattfindet. Die Neustrelitzer Bodenstation ist Teil des internationalen Stationsnetzwerkes des amerikanischen Erdbeobachtungsprogramms Landsat. 38 Experten aus den USA, Australien, Indien, Italien, Korea, Norwegen, Südkorea und Deutschland tauschten sich zum aktuellen Stand der Missionen Landsat-8 und Landsat-9 aus. Alle teilnehmenden Länder berichteten über Forschungsarbeiten aus der Erdbeobachtung und stellten aktuelle und zukünftige nationale Erdbeobachtungsmissionen vor. Vor 50 Jahren wurde der erste Landsat-Satellit gestartet.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern stellt rund zehn Millionen Euro als Anschubfinanzierung für das neue Institut für Solar-Terrestrische Physik (DLR-SO) beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Neustrelitz (Strelitzius berichtete) zur Verfügung. Es wird sich neben dem Bund künftig mit rund 670.000 pro Jahr an den Sach- und Betriebskosten beteiligen, was zehn Prozent der jährlichen Mittel ausmacht. Neustrelitz ist einer von bundesweit 30 Standorten des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten konzentrieren sich dort auf den Satellitendatenempfang, die Fernerkundung, den maritimen Verkehr, die Navigation sowie das Weltraumwetter.
Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat am Mittwoch bei der digitalen Eröffnung des Instituts betont, dass das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt deutschlandweit ein Leuchtturm in der Spitzenforschung ist. Mit der Standortentscheidung des DLR für Neustrelitz werde der Wissenschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern insgesamt erheblich gestärkt. “Das DLR ist eine global vernetzte und international höchst renommierte Forschungseinrichtung. Hier wird nicht nur exzellente Grundlagenforschung betrieben, sondern auch angewandte Forschung, die die Mega-Themen unserer Zeit – Klimawandel, Energiewende, Mobilität oder Digitalisierung – direkt betreffen”, so die Ministerin. “Ein großer Gewinn für das Land ist auch, dass das neue Institut rund 40 hochqualifizierte neue Arbeitsplätze schafft. Das ist wichtig und wertvoll für die Entwicklung der Region und macht MV weiter attraktiv für junge Nachwuchswissenschaftler.“
Weltraumwetterforschung in Neustrelitz. Fotos: DLR
An Polarlichtern ist sie besonders leicht zu erkennen: die Teilchenstrahlung der Sonne. Doch die Plasma-Ausbrüche der Sonne lassen nicht nur das Naturschauspiel in den Polarregionen entstehen. Sie können auch Satelliten empfindlich stören. Im Extremfall beeinträchtigt das Weltraumwetter sogar die Infrastruktur auf der Erde. Das heute in Neustrelitz virtuell eröffnete Institut für Solar-Terrestrische Physik im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beobachtet das Weltraumwetter und forscht daran, die Wechselwirkungen besser verstehen und vorhersagen zu können.
„Unsere hochtechnisierte Gesellschaft hat ein hohes Schutzbedürfnis. Deshalb muss Vorsorge getroffen werden, um nachteilige Effekte des Weltraumwetters auf unsere Infrastruktur am Boden, in der Luft und im Erdorbit zu vermeiden“, betont Prof. Anke Kaysser-Pyzalla, die Vorstandsvorsitzende des DLR, in einer Pressemitteilung. „Mit der Gründung unseres neuen Institutes in Mecklenburg-Vorpommern möchten wir einen Beitrag leisten zum Aufbau eines nationalen Weltraumwetter-Dienstes.“
Das DLR-Institut für Solar-Terrestrische Physik betreibt sowohl Grundlagenforschung als auch angewandte Forschung. Ziel ist, die technologischen Infrastrukturen im All und auf der Erde vor Schäden durch das Weltraumwetter zu schützen. Dazu wird ein Weltraumwetter-Service aufgebaut.
Prof.Anke Kaysser-Pyzalla eröffnete das Institut virtuell, links Prof. Hansjörg Dittus, Mitglied des DLR-Vorstands für den Bereich Raumfahrtforschung, rechts Prof. Markus Rapp, Komissarischer Direktor des Instituts für Solar-Terrestrische Physik.
Im Zusammenhang mit der Errichtung einer neuen Antennenanlage auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt Neustrelitz am Kalkhorstweg müssen im angrenzenden Bereich 26 Bäume einer Baumreihe sowie 15 Einzelbäume bzw. Bäume einer Baumgruppe gefällt werden. Die zu fällenden Bäume befinden sich im Empfangsbereich des neuen Antennensystems sowie eines Bestandssystems des DLR. Die Baumfällungen dienen dem störungsfreien Betrieb der beiden Anlagen.
Die Arbeiten beginnen am morgigen Dienstag, den 2. März, und dauern bis Freitag, den 12. März 2021. Dafür liegt eine naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte vor. Der Genehmigung des Fällantrags ging 2020 ein artenschutzrechtliches Gutachten voraus. Die Arbeiten werden unter einer ökologischen Fällbegleitung durchgeführt. Dabei wird mit Fachleuten vor Ort zum Beispiel entschieden, welche Baumtorsi stehen bleiben können.
Als Ausgleichsmaßnahmen für die anstehenden Fällungen werden 91 neue Bäume gepflanzt. Die Ausgleichsmaßnahmen sollen 2021 vorzugsweise standortnah und in der näheren Umgebung erfolgen. Für den Zeitraum der Fällarbeiten wird der unbefestigte Verbindungsweg zwischen dem Kalkhorstweg und dem Vogelsang an der Kleingartenanlage voll gesperrt.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt investiert weitere 5,5 Millionen Euro in seinen Standort Neustrelitz und damit in dessen Zukunft. Heute wurde auf dem Gelände ein neues, 60 Tonnen schweres Antennensystem montiert, das über einen Reflektor mit einem Durchmesser von 11,5 Metern verfügt.
Die Zahl der Satellitenkontakte mit dem DLR Neustrelitz ist in den letzten Jahren kontinuierlich angewachsen. Anspruchsvollere Satellitensysteme mit höheren Datenraten erfordern eine adäquate Erneuerung bzw. Modernisierung der Infrastruktur am Boden, hieß es zur Begündung. Das DLR in der Residenzstadt erfüllt Verträge und Vereinbarungen mit internationalen Raumfahrteinrichtungen aus USA, Indien, Korea (ca. 20 Satellitenmissionen) und mit europäischen Behörden, zeichnet sich durch langjährige Industriekooperationen aus und ist unter anderem in das Europäisches Erdbeobachtungsprogramm COPERNICUS eingebunden. Auch für die Forschungsstelle Maritime Sicherheit in Neustrelitz ist es wichtig, den direkten Zugriff auf die Satellitendaten zu haben, um maritime Echtzeitinformationen bereitzustellen.
Insgesamt 200 Millionen Euro haben die ostdeutschen Länder aus DDR-Vermögen erhalten. Jetzt hat sich MV entschieden, was es mit seinem Anteil des Geldes macht. Unter anderen kann sich Neustrelitz freuen. Das Finanzministerium in Schwerin teilte mit, dass fünf Millionen Euro in das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Neustrelitz fließen sollen. Damit sind anspruchsvolle Vorhaben finanziell abgesichert und der Forschungsstandort wird aufgewertet.
Am kommenden Freitag, 6. September, bietet sich bei der Wissenschaftsnacht Gelegenheit, die aktuelle Forschung am DLR-Neustrelitz mitzuerleben. Zwischen 16 und 23 Uhr erwarten die Besucher spannende Führungen in die unterschiedlichsten Forschungsfelder des DLR. Ob ein Besuch im Navigationslabor oder im School_Lab, die Forscherinnen und Forscher nehmen Interessierte mit auf eine Entdeckungstour und zeigen ihnen, was es mit dem Weltraumwetter auf sich hat, wie man zum Beispiel Schiffsreisen durch neueste Technologien sicherer macht oder präsentieren neue Erkenntnisse zum Mond.
Das ausführliche Programm des DLR findet sich hier.
MV-Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat sich während ihrer Sommertour im Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum in Neustrelitz über die Gründung eines neuen Instituts informiert. Bei ihrem Besuch hat sie sich mit den Forscherinnen und Forschern über das künftige Aufgabenspektrum an der neuen Einrichtung ausgetauscht. Das Institut für Solar-Terrestrische Physik (DLR-SO) soll sich hauptsächlich um die Erforschung der Ionosphäre/Magnetosphäre und mit dem Weltraumwetter befassen, Grundlagenforschung und angewandte Forschung betreiben (Strelitzius berichtete).
Der Senat des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat auf seiner 106. Sitzung in Köln wie geplant beschlossen, ein neues DLR-Institut für Solar-Terrestrische Physik (DLR-SO) am Standort Neustrelitz zu errichten, das sich der Weltraumwetter-Forschung widmen wird. Es soll als nationale und internationale Schnittstelle fungieren und unter anderem auch Warnungen an durch solaren Einfluss und ionosphärische Störungen gefährdete Infrastrukturen liefern. So wird es erstmals möglich, einen Weltraumwetterdienst zu entwickeln. Bund und Land hatten bereits im vergangenen Jahr im Rahmen der Haushaltsberatungen 2019 die Weichen für das Projekt gestellt (Strelitzius berichtete).
Die komplexe Überwachung des Weltraumwetters und seiner Auswirkungen beispielsweise auf die Satellitentechnologie, die Luftfahrt und die Telekommunikation sei eine wichtige Aufgabe, betonte MV-Wissenschaftsministerin Bettina Martin: „Diese hier bei uns im Land zu verankern, ist auch deshalb ein Erfolg, weil das neue Institut mittelfristig die erste Adresse für alle Fragen rund um das Weltraumwetter werden soll, und das nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Wir setzen hier ein sichtbares Ausrufezeichen.“
Der russische Raumfahrer Gennadi Padalka (60), der bisher am längsten im Weltraum unterwegs war, wird ab morgen zu den „Tagen der Raumfahrt“ in Neubrandenburg und Neustrelitz erwartet. Darüber hat mich Holger Maass vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Neustrelitz informiert. Padalka weilte mehrfach auf der internationalen Raumstation MIR und war bei fünf Flügen 878 Tage im Weltraum unterwegs.
Die Tage der Raumfahrt finden vom 22. bis 25. November in beiden Städten statt. Die Veranstaltung wird vom Neubrandenburger Journal „Raumfahrt concret“ zusammen mit der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA und der DLR-Außenstelle Neustrelitz organisiert.
Gennadi Padalka wird unter anderem morgen im Neustrelitzer Kulturquartier mit rund 100 Schülern des Neustrelitzer Gymnasiums Carolinum über die Lage in der Raumfahrt sprechen. Die Schule hat seit vielen Jahren enge Beziehungen zur Neustrelitzer Außenstelle des DLR. Am Abend gibt es dann an gleicher Stelle ab 19.30 Uhr einen öffentlichen Wissenschaftsabend mit Padalka. Der Schweizer Evolutionsbiologe und Autor Dr. Hansjürg Geiger beleuchtet das Thema “Auf der Suche nach der zweiten Erde – die Fahndung spitzt sich zu”. Natürlich gibt es auch eine Autogrammstunde. Der Eintritt ist frei.