Die PSV-Volleyballer (vorn) laufen momentan ihrer gewohnten Form hinterher.
Ausgezeichnet: Daniel Zastrau
Die Volleyballer des PSV Neustrelitz in der 2. Bundesliga Nord haben ihr Heimspiel heute Abend in der Halle der Bundespolizei gegen den SV Warnemünde mit 1:3 (25:20, 31:33, 15:25, 27:29) verloren. “Nach der Niederlage zuletzt in Kiel sollte es heute Abend eigentlich anders laufen, wir haben unter der Woche gut trainiert”, sagte mir mein Blogpartner Jesco Genzmer nach der Partie. “Entsprechend gedrückt ist die Stimmung bei uns im Team. Die Warnemünder dürfen sich zurecht als MV-Derbysieger fühlen. Sie waren einfach ein Quäntchen besser.”
Den ersten Satz hatten die Neustrelitzer noch deutlich dominiert, während die Gäste versuchten ins Spiel zu finden. Das war ihnen dann im sehr langen und sehr spannenden zweiten Durchgang auch gelungen, den sie am Ende mit dem Glück auf ihrer Seite für sich entscheiden konnten. Den begeistert mitgehenden Fans wurde echt etwas geboten. Satz 3 brachte einen Einbruch für die Gastgeber, die nur noch dem Rückstand hinterherliefen und am Ende von den einfach stärkeren Warnemündern deutlich bezwungen wurden. Im vierten Satz schließlich kämpften sich die Neustrelitzer wieder heran, leider hatten die Ostseestädter erneut das bessere Ende für sich und die drei Punkte eingetütet.
Coach Jonathan Kendrick Scott fand nach dem Spiel motivierende Worte für seine Jungs. “Wir sollen die Köpfe oben behalten und uns auf uns selbst besinnen, denn wir können es besser”, so Jesco Genzmer.
Ich bekenne, ich habe gesündigt. Wobei sich der Verführer auch alle Mühe gegeben hat, mich vom rechten Pfad abkommen zu lassen. Statt sich seiner Muttersprache zu bedienen, hat sich der Versucher des Englischen bedient. Dessen ich mächtig bin, während ich im Spanischen nur über rudimentäre Kenntnisse verfüge. “Iss mich”, wurde ich willensschwaches Etwas in der Kaufhalle angemacht. Nicht genug damit, hauchte er auch noch ein “Ich bin lecker” hinterher. Da war es vorbei mit der Selbstdisziplin.
Bei uns kam lange vor der hiesigen Spargelzeit, die neben der Grünkohlzeit eigentlich kalendarisch fixiert ist, heute mexikanischer Spargel auf den Tisch. Eine Ausrede habe ich wenigstens. Grüner Spargel von Feldern der Region wird auch in der Saison nicht angeboten. Die Holde und meine Wenigkeit werden nie begreifen, was an dem geschmacksneutralen Edelgemüse in Weiß besser sein soll. Immerhin ist Deutschland viertgrößter Spargelproduzent der Welt. Ganz oben steht China, gefolgt von Peru und eben Mexiko. Nur mal zur Einführung.
Das von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht initiierte „Manifest für Frieden“ (Strelitzius berichtete) hat der bisher schweigenden Hälfte der Bevölkerung eine Stimme gegeben. Zur Stunde haben es mehr als eine halbe Millionen Menschen bereits unterschrieben. KritikerInnen werfen den Initiatorinnen vor, die Furcht vor einer Eskalation des Ukraine-Krieges sei „Panikmache“ oder „lächerlich“. Doch die Menschheit stand noch nie so dicht am Abgrund, meinen die Autorinnen. Hier das Manifest unterzeichnen:
Christine Kittendorf (Mitte) bei der Auszeichnung der Karnevalisten.
Er hat sich im vergangenen Jahr aufgelöst, schweren Herzens, denn insgesamt konnte er auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurückblicken. Mit einer Abschlussfeier sagte der Mirower Faschingsclub jetzt adieu. Nicht zuletzt sorgten die Corona-Pandemie sowie akute Nachwuchsprobleme für das Ende der närrischen Zeit durch den MFC. Anlass genug, das jahrelange Engagement und Durchhaltevermögen aller Faschingsfreunde mit der Mirow-Münze Februar 2023 zu würdigen.
“Ein großes Dankeschön für euren unermüdlichen Einsatz, die Probleme des Alltags aufs Korn zu nehmen und den Einheimischen mit euren Faschingsveranstaltungen große Freude zu bereiten. An die letzte Schlüsselübergabe vor dem Amtsgebäude am 11.11.2019 erinnere ich mich noch sehr gut“, sagte die 1. Stellvertretende Bürgermeisterin Christine Kittendorf bei der Auszeichnung. „Ich durfte mit einer Kiste Bier zu euren Vereinsanekdoten beitragen.“
Großes Theater: Lisa Scheibner, Matthias Horn, Helene Grass und Karen Kanke (von links). Fotos: Christian Brachwitz
Was für ein großartiger, begeisternder Theaterabend gestern in Neustrelitz. Vor ausverkauftem Haus wurde die Premiere von “Über Menschen” nach dem Roman von Juli Zeh gefeiert. Es gab minutenlangen Beifall und Hochrufe für die Akteure. Der Applaus steigerte sich noch, als Schauspieldirektorin Tatjana Rese auf die Bühne kam, die die Theaterfassung der ebenso ernsten wie humorvollen Vorlage besorgt hat. Nach “Unterleuten” 2019 ist es der Regisseurin zum zweiten Mal gelungen, einen mitten aus unserem Leben im ländlichen Raum gleich um die brandenburgische Ecke entstandenen Bestseller von Juli Zeh erfolgreich für das Theater zu adaptieren, und das ohne nennenswerten Substanzverlust.
Ein großer Wurf, der da geglückt ist. Dabei war es ein gewiss nicht leichtes Unterfangen. Von gleich drei belesenen Premierenbesuchern gestern habe ich im Foyer gehört, sie konnten sich überhaupt nicht vorstellen, wie man die Bücher von Juli Zeh auf die Bühne bringen kann. Tatjana Rese jedenfalls kann es eindrucksvoll. Ich bedauere es an dieser Selle einmal mehr, dass sie mit Ende der Spielzeit das Landestheater und damit uns verlässt. Wo doch eben Juli Zehs “Zwischen Welten” erschienen ist… Wieder treffen Städter auf Landbewohner, das Thema scheint unerschöpflich. Es sind große Fußstapfen, in die Reses Nachfolger Maik Priebe (Strelitzius berichtete) zum 1. August treten wird. Das schon mal vorab. Aber der Neue ist ja nun auch kein heuriger Hase. Wir dürfen uns bei allem Bedauern über den Weggang auch freuen auf den Zugang.
Geniale Doppelbesetzung
Geradezu genial die Doppelbesetzung der zu Corona-Zeiten in der vermeintlichen Idylle von Bracken ankommenden Werbetexterin Dora durch Helene Grass und Lisa Scheibner, mal agierend, mal erzählend im steten Wechsel. Das war schon hohe Kunst, was die beiden Damen da abgeliefert haben, und keine stand der anderen nach. Als hätten sie sich gegenseitig zu Höchstleistungen befeuert. Schnell scheint das Landleben Zaun an Zaun mit dem arbeitslosen und vorbestraften Dorfnazi Gote (glänzend Matthias Horn) zwischen Alltagsrassismus und Rechtspopulismus zum Albtraum zu werden. Am Ende ist Juli Zeh zu zitieren. Die Autorin 2021: “Die Ansicht, dass Menschen, die man politisch ablehnt, grundsätzlich Idioten sind, hat etwas Kindliches. Es ist der Wunsch, Menschen nach Gut und Böse zu sortieren. Diese Neigung ist aber ziemlich ungesund, denn es ist der Versuch, aus der Ambivalenz der Realität zu fliehen.”
Helene Grass, Lisa Scheibner, Momo Böhnke und Robert Will (von links).
Sehr gut gefallen hat mir auch das Spiel von Robert Will und Momo Böhnke als zusammenlebende Männer Tom und Steffen. Böhnkes direkt ins Publikum gerichteter Monolog gegen Neonazis, das ging schon mächtig unter die Haut. Nicht minder berührend Anika Kleinke als Sadi, alleinerziehende Mutter zweier Kinder, köstlich hingegen ihr Auftritt als Doras Arbeitgeberin Susanne per Videokonferenz. In weiteren prima ausgefüllten Rollen Karen Kanke, Dirk Schmidt, Thomas Pötzsch, Florian Rast, Felix Erdmann und Lothar Missuweit. Nicht zuletzt zu würdigen die Statisten, die unbedingt zur tollen Ensembleleistung beigetragen haben.
Für die Ausstattung von “Über Menschen” steht Norbert Bellen. Ein feines Stück Arbeit hat er da mit seinen Mitstreitern abgeliefert, von der sich wie von Geisterhand bewegenden ländlichen Schreibstube über die Videowand, von der unter anderem Astronaut Alexander Gerst an Bord der ISS grüßte, herabschwebenden Plüschtieren bis hin zum brennenden Autowrack wurden alle Register gezogen.
“Über Menschen” am Landestheater Neustrelitz, unbedingt zu empfehlen. “Die politische Relevanz ländlicher Gegenden ist unsere Zukunft” wird nicht umsonst im Untertitel betont. Nächste Vorstellungen am 4. und 10. März jeweils um 19.30 Uhr und am 26. März um 16 Uhr.
Helene Grass, Lisa Scheibner, Thomas Pötzsch (vorn von links).
Die seit dem 16. Februar als vermisst gemeldete 17-Jährige aus Bollewick kehrte am heutigen Sonnabend gegen 0.15 Uhr von allein nach Hause zurück. Die polizeilichen Fahndungsmaßnahmen wurden eingestellt. Die Polizei bedankt sich auf diesem Wege bei der Bevölkerung und den Medien für die Unterstützung und eingegangenen Hinweise.