Am heutigen Tag gegen 2.30 Uhr wurden großflächige verfassungswidrige Schmierereien an der Eisenbahnbrücke in der Ihlenfelder Vorstadt/Höhe Bassower Straße in Neubrandenburg festgestellt. Bisher unbekannte Täter haben in der Nacht mittels schwarzer Farbe Hakenkreuze in den Maßen 1,5 x 1,5 Meter sowie die Buchstabenkombination “UA” an den Seitenfundamenten der Eisenbahnbrücke angebracht. Die Abkürzung ist Länderkennzeichen für die Ukraine. Es entstand ein Gesamtschaden von circa 200 Euro.
Anlässlich des 1. Jahrestages der russischen Aggression gegen die Ukraine hat sich einmal mehr Gerhard Schneider aus Krümmel zu Wort gemeldet. “Ich bin zerrissen und erschreckt, was da um mich vorgeht”, schreibt mir der Künstler zu einem Bild von ihm. Hier die Gedanken meines Blogfreundes:
Ein Jahr Russlands Aggression in der Ukraine. Für Russland eine Spezialoperation. Für die Ukraine ein Krieg auf Leben und Tod. Für den Westen der Tanz auf dem Seil. Trotz einer UNO-Resolution mit 141 Stimmen gegen Russland sehen es zahlreiche Staaten nur als eine Auseinandersetzung Russlands mit der massiv vom Westen unterstützten Ukraine. Der Westen ist nicht im Krieg mit Russland, lese, höre ich täglich. Ununterbrochen strömen westliche Waffen und Munition in die Ukraine. Täglich sterben Menschen in dreistelliger Zahl im Kampf oder bei Terrorangriffen auf die Bevölkerung.
Die EU und die USA beschließen fast im Monatstakt Sanktionen gegen Russland auf allen Gebieten. Die europäische Energieversorgung, bisher fast hauptsächlich von Russland abhängig, wird total umgestellt. Klimafragen spielen kaum eine Rolle.
Schreckensbilder erreichen uns täglich. Der Aggressor und die Ukraine sind siegesgewiss. Nur ein vollständiger Sieg des einen oder des anderen bringt den Frieden… Verhandeln nur, wenn der andere am Boden liegt und zu den Bedingungen des Siegers. Das ist das Ergebnis des ersten Jahres.
Ich lese in der Zeitung die Aussage von Experten, dieser Krieg wird noch bis 2030 gehen. Welch ein Glück, es sind nicht mehr ganz acht Jahre. Während eines Seminars meinte ein Seminarteilnehmer: „… und wenn es noch Hunderttausende sind, die sterben werden, für die Freiheit ist es das wert.“ Mir wurde schlecht. Ich bin eben ein naives Weichei, habe Angst vor dem Krieg. Habe Angst, dass „mein Wohlstand“ unter dem Krieg leidet. Gehöre zu den Lumpenpazifisten und zur Friedensmeute. Bin für Verhandlungen.
Auf meinem Bild leidet die Welt. Das Kind in der Krippe liegt am Boden, die Eltern (Maria und Josef), Ochs und Esel tot und die geblendeten Drei Weisen (Experten) werden von der Kriegstrommlerin geführt.
Ich bin zerrissen. Mich würde ernsthaft interessieren, wie andere Menschen diese Zeit erleben. Wenn ich einige Kommentare lese, dann erschrecke ich ob der Siegesgewissheit.
Das von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht initiierte „Manifest für Frieden“ (Strelitzius berichtete) hat der bisher schweigenden Hälfte der Bevölkerung eine Stimme gegeben. Zur Stunde haben es mehr als eine halbe Millionen Menschen bereits unterschrieben. KritikerInnen werfen den Initiatorinnen vor, die Furcht vor einer Eskalation des Ukraine-Krieges sei „Panikmache“ oder „lächerlich“. Doch die Menschheit stand noch nie so dicht am Abgrund, meinen die Autorinnen. Hier das Manifest unterzeichnen:
Alice Schwarzer (rechts) hat mit Sahra Wagenknecht ein „Manifest für Frieden“ verfasst.
Im Mai 2022 habe ich meinen Lesern empfohlen, einen von der EMMA-Redaktion initiierten Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz zu unterzeichnen. Bereits damals hatten die Verfasser im Zusammenhang mit deutschen Waffenlieferungen auf das Risiko der Ausbreitung des Krieges innerhalb der Ukraine; das Risiko einer Ausweitung auf ganz Europa; ja, das Risiko eines 3. Weltkrieges hingewiesen. Über eine halbe Million Menschen haben den Appell mittlerweile unterschrieben.
Jetzt haben EMMA-Chefin Alice Schwarzer und Linkspolitikerin Sahra Wagenknecht ein “Manifest für Frieden” folgen lassen. “Wir fordern den Bundeskanzler auf, die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen. Jetzt! Er sollte sich auf deutscher wie europäischer Ebene an die Spitze einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen setzen”, heißt es darin. Ab heute kann sich jeder und jede dem Manifest anschließen. Strelitzius hat es bereits getan und hofft darauf, dass ihm viele seiner Leser folgen.
Außerdem unten noch ein hochinteressantes Interview mit General a.D. Harald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr und seinerzeit als Vorsitzender des Nato-Militärausschusses höchster Militär der Nato. auf das mich mein Leser Dietrich Krügel aufmerksam gemacht hat.
Am heutigen Donnerstag gegen 15 Uhr, stellte eine Streifenwagenbesatzung des Polizeireviers Friedland auf der B 197, Autobahnanschlussstelle Neubrandenburg Ost, einen Jungen fest, der an der Straße lief. Es konnte unter anderem unter Zuhilfenahme einer Übersetzer-App herausgefunden werden, dass es sich um einen 9-jährigen ukrainischen Jungen handelt, welcher einen Freund besuchen wollte und sich dabei verirrt hatte. Der Junge konnte weder seinen Nachnamen sagen, noch wo er wohnt.
Traditionelle ukrainische Volkslieder – das erwartet die Besucherinnen und Besucher des Rheinsberger Schlosstheaters am 30. November um 10 Uhr beim Konzert des Pannochky Ensembles, dem zweiten Gastensemble, das im Rahmen der „Rheinsberger Residency for Refugees“ gefördert wird. Zu hören sind u.a. rituelle und lyrische Hochzeits- und Arbeitslieder, die dem Publikum einen Eindruck von der reichen Tradition des ukrainischen Ensemblegesangs vermitteln. Im Anschluss an das Konzert gibt es Zeit und Raum, um mit den Sängerinnen ins Gespräch zu kommen: Wie erging es den Künstlerinnen auf der Flucht? Wie stehen die Chancen auf einen künstlerischen Neuanfang in einem fremden Land?
Kinder erstellen mit Händen, Füßen und viel Spaß einen Trickfilm unter Anleitung von Marieken Matschenz, Projektleiterin vom „Kultur:Mobil“, während einer Veranstaltung vom „simsalArt e.V.“ am Vereinssitz in Passentin. Foto: Ute Köpke
Erstmalig steuert das „Kultur:Mobil“ am 29. September zu 15 Uhr die Jugendherberge in Waren an. Damit folgt der Verein „simsalArt e.V.“ als Träger des Projekts „Kultur:Mobil“ einer Einladung von Ellen Kühl, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement bereits seit Beginn der ersten Unterbringung von geflüchteten ukrainischen Familien in der Warener Jugendherberge mit weiteren Helfern Angebote organisiert.
Das DRK Mecklenburgische Seenplatte betreut seit März die Gemeinschaftsunterkunft. Die ukrainischen Familien erhalten eine Rundumversorgung, Angelegenheiten des Alltags (Verpflegung, medizinische Versorgung, Behörden, Schulanmeldungen, Wohnungssuche) werden von dem Team intensiv begleitet. Die wöchentlichen Freizeitangebote durch Ehrenamtliche sind vielfältig und für alle Altersgruppen gut abgestimmt. Das bringt eine willkommene Abwechslung für die Bewohner.
Der ehemalige Landtagskandidat Lars Bünger ist nach fast 20 Jahren Mitgliedschaft aus der CDU ausgetreten. Anlass sind zuletzt getätigte Aussagen des CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz in Bezug auf den Ukraine-Krieg und die damit einhergehende Forderung, noch mehr und stärkere Waffen an die Ukraine zu liefern, schreibt Bünger an den CDU-Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte.
Als Teil der Erlöse durch Spenden und Eintrittsgeld vom Benefizkonzert Ende April hat der Präsident des Polizeipräsidiums Neubrandenburg, Thomas Dabel gestern einen Scheck über 1.650 Euro an das DRK Neubrandenburg überreicht. Raik Lemke und Kathleen Kleist nahmen den Scheck entgegen und erzählten dem Polizeipräsidenten, dass das Geld unter anderem für Deutschkurse, ein Begegnungscafé sowie Schwimmkurse für Ukrainer verwendet werden soll.
In Neubrandenburg auf dem Marktplatz haben am Donnerstagnachmittag ab 16 Uhr nach Polizeiangaben mehr als 2.500 besorgte Menschen unter dem Motto “Unser Veto für eine gerechte Politik – Alle Unternehmer der Region zeigen Gesicht” demonstriert. Sie forderten in Verbindung mit einer anderen Energiepolitik von der Bundesregierung ein Ende der Sanktionen gegen Russland, keine weiteren Waffenlieferungen in die Ukraine und sofortige Neuwahlen.