Die neue Folge des Podcasts #prinziphoffnung der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz ist online. Schauspieldramaturg Joris Löschburg ist im Gespräch mit Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele.
Unter dem Titel #prinziphoffnung empfangen die Schauspieldirektorin Tatjana Rese und der Dramaturg Joris Löschburg seit Juni 2020 regelmäßig einen Gast aus der Kulturszene, um über Chancen und Gefahren der aktuellen Entwicklungen zu sprechen. Dabei soll es nicht nur um die unmittelbaren Auswirkungen der aktuellen Krise für Kunst- und Kulturschaffende gehen, sondern auch um jene „großen Fragen“, die sich aus dieser ergeben: Wie wollen wir in Zukunft zusammen leben? Was für eine Gesellschaft wünschen wir uns? Welche Rolle kann das Theater dabei spielen und welche kulturellen Angebote wünschen wir uns?
Auch wenn das obige Statement der Neustrelitzer Theaterleute schon ein paar Tage auf die Fassade ihres Bühnenhauses projiziert wird, erscheint es nach dem Beschluss von Bund und Ländern zur Verlängerung der Corona-Maßnahmen vom gestrigen Tag aktueller denn je. Und die Enttäuschung aller Kulturschaffenden dürfte jetzt noch größer sein, eine Enttäuschung, die sie mit ihrem Publikum teilen.
Inzwischen hat sich das Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz in der Residenzstadt zum ersten Mal im neuen Jahr gemeldet. Vor dem Hintergrund der aktuellen Beschlüsse zur Corona-Lage wird das Kulturquartier bis Ende Januar weiterhin für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben. In der Bibliothek sind diesem Zeitraum keine Ausleihen und Rückgaben von Medien möglich. Medien, deren Rückgabetermin in den Zeitraum des Lockdowns fällt, werden automatisch von den Bibliothekarinnen verlängert. Es fallen keine Mahngebühren an. Die Onleihe ist natürlich weiterhin nutzbar.
Ein starkes Stück Ehrenamt: Seit Kurzem sind 111 Objekte aus 16 Häusern im Virtuellen Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern auch auf Polnisch abrufbar. Die Idee für eine polnische Version des digitalen Angebots hatte der Historiker Patryk Tomala im Frühjahr 2020. Der Wahlneubrandenburger beließ es nicht bei der bloßen Anregung, sondern arbeitet sich seitdem ehrenamtlich Stück für Stück durch das Portal.
Patryk Tomala hat Geschichte und Kulturwissenschaften in Polen und Tschechien studiert und 2016 sein erstes Geschichtsbuch „Emin Pasza. Wieczny tułacz” veröffentlicht. Momentan arbeitet er an einem neuen Buch über den deutschen Kolonialismus und bereitet seine Dissertation vor. Zudem betreibt er einen kulturellen Blog und leitet den Verein „Semper Silesiana”.
Insgesamt 52 Museen geben unter der Adresse www.landesmuseum-mv.de Einblick in ihre Ausstellungen. Sie erzählen gemeinsam die Geschichte Mecklenburgs und (Vor-)Pommerns, der drei DDR-Nordbezirke und des 1990 gebildeten gemeinsamen Bundeslandes. Das Virtuelle Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern ging im Dezember 2014 online und ist seitdem mehrfach erweitert worden, unter anderem um eine plattdeutsche und eine englische Version. Über die Fortschritte wird regelmäßig im Strelitzius Blog berichtet. Das Onlineportal ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Mecklenburg mit dem Museumsverband in Mecklenburg-Vorpommern e.V., das durch das Ministerium fürBildung, Wissenschaft und Kultur MV gefördert wird.
Wer ein Zeichen für Kunst und Kultur setzen möchte, kann einen der selbst hergestellten Kulturlöffel erstehen und damit das Projekt unterstützen. Jeder ist ein keramisches, handgefertigtes Unikat mit der Aufschrift „Kunst ist Nahrung“ und kostet 25 Euro. Bei Interesse mailen an info@schnittstelle-neustrelitz.de
Blick in die Zierkerstrasse. 9 in Neustrelitz auf das gerade entstehende Schaufenster der Künstlerin Marieken Matschenz mit dem Titel “ The artist is temporarily not available“.
Eine im Kulturlockdown nicht alltägliche, weil positive Nachricht hat mich zum Jahreswechsel von Katharina Neuweg und Dana JES von der „Schnittstelle“ in Neustrelitz erreicht. Die Künstlerinnen und Kulturarbeiterinnen räumt ein, dass es „ein wahrlich außergewöhnliches Jahr 2020“ war, „aber dennoch lassen wir unseren Blick darauf mit großer Freude Revue passieren“.
Nach dem Kraftakt der Gründung des Projektraums im April, der auf eine Vorbereitungszeit von anderthalb Jahren zurückschauen kann, freue sich die „Schnittstelle“ über die positive Resonanz und über ein Vertrauen, „das uns von vielen Seiten getragen hat. Natürlich mussten wir viele Pläne, die wir hatten, ändern, als auch angedachte Kooperationen absagen bzw. auf später verschieben. Alternativen zu finden wurde eine Domäne und Flexibilität zum Alltag.“
Dabei seien aber weniger die „Einschränkungen“ von Interesse gewesen, sondern die Möglichkeiten, die in ihnen lagen bzw. durch sie ausgelöst wurden. Trotz aller Unwägbarkeiten hätten Experimentierfreude und Ideen viele Entdeckungen ermöglicht und die „Schnittstelle“ bereichert. „Durch Ihre Unterstützung, Ihre Teilnahme und Anwesenheit sowohl digital als auch im Projektraum und im Schaufenster wurden trotz aller pandemiebedingter Umstände die vergangenen Monate zu besonderen“, heißt es abschließend an alle Freunde und Besucher der „Schnittstelle“. Das aktuelle, vergangene und kommende Programm ist unter www.schnittstelle-neustrelitz.de zu finden.
Eine ungewöhnliche Tasse hat jetzt zu einem Briefwechsel zwischen Holger Wilfarth und der Neuseeländischen Botschaft in Berlin geführt. Der Neustrelitzer hatte das Trinkgefäß, das eine Weltkarte mit Neustrelitz darauf schmückt, im November an die Vertretung geschickt. Mehr noch, die Tasse trägt die Namen der Städte, die den Längen- bzw. den Breitengrad mit der Mecklenburg-Strelitzer Residenzstadt teilen.
Neuseeland als zu weit südlich kann keinen Ort mit den passenden Koordinaten beisteuern, ist aber bei der Edition trotzdem nicht ausgespart worden. Vielleicht ist es ein bisschen weit hergeholt, aber mit einem Augenzwinkern gibt es ein Schicksal, das den pazifischen Inselstaat und Neustrelitz, die Stadt politisch gewollt zum Mittelzentrum degradiert, vereint: Beide haben es schwer, auf Übersichtskarten auch nur aufzutauchen. Nun sind sie zumindest auf einem Werbeträger gemeinsam präsent.
Der Residenzschlossverein und Holger Wilfarth wollen bekanntlich ein digitales Modell des vernichteten Neustrelitzer Residenzschlosses auf der Weltausstellung in Dubai zeigen und damit Investoren für den Wiederaufbau werben. Da die Schau pandemiebedingt um ein Jahr verschoben worden ist und nun im Oktober 2021 beginnen soll, bestehen sehr gute Chancen, das ambitionierte Vorhaben auch umzusetzen. Die virtuelle Wiederauferstehung ist weit fortgeschritten (Strelitzius berichtete). Und die Tasse soll am Stand in Dubai die Frage beantworten helfen, wo in aller Welt Neustrelitz liegt.
Am 2. und 3. Juli 2021 soll wieder ein Burgfest stattfinden. Aber das steht noch in den Sternen. Foto: Axel Hirsch
Trotz der ungewissen Situation hat sich der Burgverein Wesenberg nach einem weitgehend ausgefallenen Kulturjahr für 2021 wieder einiges vorgenommen. „Ein Ausblick auf die nächsten zwölf Monate fällt in der Tat schwer, schreibt mir Vereinsvorsitzender Axel Hirsch. „Ob wir am 5. Juni ein Kinderfest anlässlich des Kindertages veranstalten können, ist fraglich. Wir wissen noch nicht, ob am 2. und 3. Juli das Burgfest über die Bühne gehen kann. Vielleicht können zwischendurch einige Bücherbasare durchgeführt werden. Möglicherweise wird der Weinabend am 11. September auf dem Burghof unsere erste größere Veranstaltung sein. Und ob am 27. November unser Weihnachtsmarkt stattfinden kann, steht auch noch in den Sternen.“
Mein Blogfreund hat mir noch einen Rückblick 2020 geschickt, den ich hier anhänge. Zu seinen guten Wünschen zählt Axel Hirsch „irgendwann wieder Besuche von Theatern, Kino, Konzerten, Sportveranstaltungen“. Das wünschen wir uns wohl alle.
Andrea Binkowski, Vorsitzende des Vorstandes der Sparkasse Mecklenburg-Strelitz, Dr. Ernst-Jürgen Lode, Bürgermeister von Woldegk, und die Künstlerin Ines Diederich (von links). Foto: Carola Biermann
Bei kühlem Wind und mageren vier Grad Celsius ist der Startschuss für die Arbeit an drei neuen Holzskulpturen zur Geschichte der Woldegker Windmühlen gefallen, die voraussichtlich ab Sommer 2022 auf dem Mühlenberg zu sehen sein werden. Sie sollen den inzwischen in die Jahre gekommenen Müller Hundt, sowie die Figuren von Pferd, Katze und Maus ablösen. Über 25 Jahre haben sie die Kinder und Gäste des Ortes erfreut. Geschaffen hat sie die Künstlerin Ines Diederich, die in Vogelsang, das nah bei Woldegk liegt, zu Hause ist. Sie wird auch die neuen Skulpturen entwickeln.
Immerhin 5000 Besucher zieht es jährlich auf den Mühlenberg, der zu den höchsten in Mecklenburg-Vorpommern zählt. Und mit dem Ausbau der Radwege werden weitere hinzukommen, ist sich Bürgermeister Dr. Jürgen-Ernst Lode sicher. Weil gute Ideen eine finanzielle Basis brauchen, hat er sich Hilfe bei der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Mecklenburg-Strelitz geholt. Gemeinsam sorgen nun beide Häuser dafür, dass schon bald neue Geschichten aus längst vergangenen Tagen an der Mühle erzählt werden können. Den Förderbescheid übergab Andrea Binkowski, die Vorsitzende des Vorstandes der Sparkasse, an den Bürgermeister. Damit steht dem Projekt jetzt nichts mehr im Wege. „Es passiert nicht so oft, dass solche Aufträge vergeben werden“, sagt Ines Diederich, die nun mit ihren Ideen neue Akzente auf dem Mühlenberg setzen kann.
In Anbetracht der dramatischen Ausbreitung der COVID-19-Pandemie, in der keine Perspektive für eine Öffnung des Schlosstheaters oder die Wiederaufnahme des regulären Bildungsbetriebs der Musikakademie Rheinsberg erkennbar ist, wird die Musikkultur Rheinsberg gGmbH ihren Betrieb zum Januar 2021 für den Publikumsverkehr bis auf Weiteres schließen.
Kurse und Veranstaltungen sind und werden weiterhin geplant und vorbereitet. Wann eine Wiederaufnahme der Akademiekurse und öffentlicher Veranstaltungen im Theater möglich ist, hängt von der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens und der entsprechenden behördlichen Anordnungen ab. Der letzte Kurs hatte Anfang Dezember in modifizierter Form stattgefunden.
Das Tickettelefon ist an Werktagen von 10 bis 15 Uhr weiterhin erreichbar; auf den Websites finden sich jeweils die aktuellen Informationen.
Die neue Folge des TOG-Podcasts #prinziphoffnung ist online! Schauspieldirektorin Tatjana Rese ist im Gespräch mit dem chilenischen Schauspieler und Regisseur sowie Mitbegründer des LuzinTheaters in Wittenhagen, Alejandro Quintana. Das Treffen wurde im Schauspielhaus Neubrandenburg aufgezeichnet.
Unter dem Titel #prinziphoffnung empfangen die Schauspieldirektorin Tatjana Rese und der Dramaturg Joris Löschburg regelmäßig einen Gast aus der Kulturszene, um über Chancen und Gefahren der aktuellen Entwicklungen zu sprechen. Dabei soll es nicht nur um die unmittelbaren Auswirkungen der aktuellen Krise für Kunst- und Kulturschaffende gehen, sondern auch um jene „großen Fragen“, die sich aus dieser ergeben: Wie wollen wir in Zukunft zusammen leben? Was für eine Gesellschaft wünschen wir uns? Welche Rolle kann das Theater dabei spielen und welche kulturellen Angebote wünschen wir uns?
Obwohl die Konzerte zum Jahreswechsel in diesem Jahr wohl abgesagt werden, hält die Neubrandenburger Philharmonie an ihrem Neujahrskonzert fest. Ohne Publikum wird das Orchester in der Neubrandenburger Konzertkirche das gemeinsam mit der Deutschen Tanzkompanie erarbeitete Programm aufführen und filmen lassen. Ausgestrahlt wird die Produktion am Neujahrstag um 17 Uhr von neu.eins und Uckermark TV. Außerdem ist das Konzert ab 1. Januar 2021 online auf der Homepage der Theater und Orchester GmbH abrufbar sowie auf den Social Media Kanälen YouTube, Facebook und Instagram.
Unter Leitung von GMD Sebastian Tewinkel erklingen Ausschnitte aus Tschaikowskis „Nussknacker“ und Carl Orffs „Carmina Burana“ in raffinierten Orchesterarrangements, bereichert durch Einlagen der Deutschen Tanzkompanie (Choreographie: Lars Scheibner).
Neben Gioacchino Rossinis heiterer Ouvertüre zur Oper „„Il signor Bruschino“ wird die Neubrandenburger Philharmonie in Aaron Coplands Lateinamerikanischen Orchesterskizzen mit vitalen Rhythmen für gute Laune sorgen. Ein besonderes Highlight verspricht die Mitwirkung des Pianisten Laurens Patzlaff, der in Lübeck u. a. eine Professur für Klavierimprovisation innehat.
Konzertfreunde können bis zum 18. Dezember, 12 Uhr, Musiktitel beim Besucherservice einreichen, über die Laurens Patzlaff am Klavier dann improvisiert. Kontakt: servicenb@tog.de // servicenz@tog.de // Telefon 03981 206400, 0395 5699832