Schlagwörter

, , , , ,

Heute im Schauspielhaus Neubrandenburg: Susanne Maier-Staufen, Christine Jacob, Thomas Möckel, Sven Müller, Stefanie Esser, Maik Priebe, Noah Alexander Wolf, Josefin Ristau, Thomas Pötzsch und Marion Martienzen (von links).

Zu Kostproben waren die Medienvertreter heute anlässlich des diesjährigen Sommerspektakels ins Neubrandenburger Schauspielhaus eingeladen. Seit 2014, gestartet wurde mit „Der Hauptmann von Köpenick“, gibt es das beliebte Angebot der TOG. Es erlebt seine zehnte Auflage mit dem Musical „Cabaret“ von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb. Und die wohl bisher gefragteste. Von den 2.812 zur Verfügung stehenden Tickets sind bereits 2.593 verkauft, das sind sage und schreibe 92 Prozent, wie Sven Müller mitteilte, Intendant der Theater und Orchester GmbH. Dabei ist das Kontingent schon größer als bislang.

Zwischen dem 7. Juni und dem 7. Juli sind 19 Vorstellungen im Kit-Kat-Club geplant. Momentan wird wegen der enormen Nachfrage geprüft, ob zusätzliche Vorstellungen angeboten werden können. „Aber es wird schwer, das zu stemmen, und das Problem werden wir wohl auch dann nicht lösen“, so der Intendant auf Nachfrage. Wer also den Welterfolg „Cabaret“ in er Vier-Tore-Stadt erleben will, muss sich sputen.

Müller und auch sein Schauspieldirektor Maik Priebe, der die Inszenierung übernommen hat, sprachen von einem (leider) wieder hochaktuellen Stück, nach dem die TOG nicht lange habe suchen müssen. Zur Entscheidung habe auch beigetragen, dass fast alle Rollen aus dem eigenen Ensemble besetzt werden können, erläuterte Priebe. Das sei nicht alltäglich. Im Kit-Kat-Klub werde „permanent die Hütte brennen“. „Cabaret“ stehe und falle aber mit dem Raumkonzept, und da sei wirklich Tolles gelungen, „was schon bei der ersten Präsentation zu innerlichen Ovationen geführt hat“.

Umtost und umbrandet

Für das Bühnenbild zeichnet Susanne Maier-Staufen verantwortlich, die nach eigener Aussage dafür gesorgt hat, dass das im ganze Saal an Tischen platzierte Publikum zu einem „invasiven Theatererlebnis“ gelangt, von der Handlung „umtost und umbrandet wird“. Schauspiel, Gesang und Tanz hautnah. Vorfreude kam auch beim Auftritt von Kostümbildnerin auf, die ihre beeindruckenden Entwürfe vorstellte. Choreograf Lars Scheibner lässt als Kit-Kat-Girls Profis und gecastete Amateure tanzen, unter Letzteren Mutter und Tochter.

Die musikalische Leitung hat Thomas Möckel, der höchstselbst in der in der Saalmitte spielenden Band mitwirken wird. „Jeder Song ist ein Hit“, schwärmte der bekannte Theatermusiker. In Neubrandenburg werden auch Songs aus der Verfilmung von „Cabaret“ erklingen. Möckel begleitete bei der Pressekonferenz am Klavier Noah Alexander Wolf, der den Conférencier gibt, beim bekannten „Willkommen, Bienvenue, Welcome!“, Josefin Ristau als Sally Bowles sowie als Gast Marion Martienzen (Fräulein Schneider) und Thomas Pötzsch (Herr Schulz) im Duett. In weiteren Rollen als Clifford Bradshaw Robert Will, als Fräulein Kost Lisa Scheibner und als Ernst Ludwig Florian Rast.

An Dramaturgin Stefanie Esser war es heute, die Geschichte von „Cabaret“ vorzustellen. Das Musical entführt in die Goldenen 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Berlin vor dem Hintergrund des aufkommenden Nationalsozialismus. Die Musik wurde von John Kander, die Liedtexte von Fred Ebb und das Buch von Joe Masteroff geschrieben. Das Buch basiert auf dem Schauspiel „I am a Camera“ von 1951, das von John Van Druten geschrieben wurde. Dieses basiert wiederum auf den autobiografischen Romanen „Mr. Norris steigt um“ (1935) und „Leb wohl, Berlin“ (1939) von Christopher Isherwood.

Verfilmung mit Mit Golden Globe und Oscars bedacht

Die Uraufführung des Musicals fand am 20. November 1966 am Broadhurst Theatre in New York City statt (Regie Harold Prince) und lief 1165 Vorstellungen lang (bis 1969). Joel Gray gewann für die Darstellung des Conférenciers den Tony Award. Als bester Nebendarsteller in der gleichnamigen Verfilmung von 1972 erhielt er den Golden Globe und einen Oscar, Liza Minnelli erhielt ebenso einen Oscar für die Rolle der Sally Bowles in der Kategorie beste Hauptdarstellerin. Im Film wird die Geschichte mit veränderter Handlung (Regie: Bob Fosse) erzählt. Die Lieder „Maybe this Time“, „Mein Herr“ und „Money, Money“ wurden nicht für das Musical, sondern erst 1972 für die Verfilmung geschrieben.

„Sie dürfen gespannt sein“, fasste Thomas Möckel zusammen. Und Lars Scheibner: „Freuen Sie sich auf dieses Spektakel.“ Man sieht sich im Kit-Kat-Club in Neubrandenburg!