Heute Abend wird die Premiere des Sommerspektakels im Schauspielhaus Neubrandenburg gefeiert. Mit dem bekannten Musical „Ein Käfig voller Narren“ wird das Publikum zu einem kultigen Abend voller Glanz und Glamour eingeladen. Vom 2. Juni bis 2. Juli finden 18 Vorstellungen im umgebauten Saal des Schauspielhauses statt. Die Besucher sind an Tischen platziert und genießen die Show bei einem Getränk Ihrer Wahl. ACHTUNG, Gäste, die eine Vorstellung im Kostüm besuchen, erhalten ein FREIGETRÄNK. Der Phantasie und Kombinationsfreude sind keine Grenzen gesetzt, aber ein bisschen mehr als eine Federboa sollte es schon sein!
Freuen sich auf die neue Spielzeit: Stefanie Esser, Maik Priebe, Sven Müller und Daniel Geiss (von rechts) bei der Pressekonferenz im Schauspielhaus Neubrandenburg.
Programmheft wäre tiefgestapelt. Ein respektables Programmbuch hat die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz (TOG) anlässlich der heutigen Spielplanpressekonferenz im Schauspielhaus der Vier-Tore-Stadt vorgelegt. Und die Seiten des gedruckten Begleiters zur Spielzeit 2023/24 stecken voller Leidenschaft, wie ein von allen Corona-Zwängen der zurückliegenden Jahre befreiter Intendant und Geschäftsführer Sven Müller betonte. “Wir haben aus dem Vollen geschöpft, qualitätsvoll und einladend.” Seine Vorfreude sei jedenfalls riesig, und wer sich einmal durch die Ankündigungen blättert, wird diese Vorfreude rasch teilen. Beeindruckende 18 Premieren stehen im Schauspiel und im Musiktheater an, darunter eine Erstaufführung in deutscher Sprache. Und auch die Neubrandenburger Philharmonie hat viel vor, was die vor uns liegende Spielzeit mit Sicherheit bereichern wird.
Sven Müller wurde bei seinem Auftritt vor den Journalisten vom neuen Generalmusikdirektor und Chefdirigenten der Neubrandenburger Philharmonie Daniel Geiss sowie vom neuen Schauspieldirektor Maik Priebe begleitet. Mit Schauspieldramaturgin Stefanie Esser gibt es einen weiteren Neuzugang zu vermelden.
Kennenlernen und etwas für die Region tun
Daniel Geiss stellt nach eigener Aussage das Kennenlernen des Orchesters über alles. So will er unter anderem Mitgliedern des Klangkörpers solistische Aufgaben übertragen. Natürlich werde er auch namhafte Musiker zu Gastspielen nach Neubrandenburg holen, die seinen künstlerischen Weg gekreuzt haben. Zehn Philharmonische Konzerte wird das Orchester geben, darunter mit dem New Yorker Pianisten Maxim Lando, der Pariser Trompeterin Lucienne Renaudin Vary und dem irisch-deutschen Stargeiger Daniel Hope. Mit Werken von Wagner, Schostakowitsch und Brahms startet die Philharmonie im September.
Außerdem will der neue GMD, einem Wunsch folgend, dass die Philharmonie mehr für die Region tut. Mit dem “KlangLabor”, bei dem junge Musiker von hier im Orchester spielen dürfen, und der “Zukunftsmusik”, bei dem die Philharmoniker in Schulen gehen und gemeinsam mit Jugendlichen vor dem musikalischen Hintergrund des Oratoriums “Die Schöpfung” von Joseph Haydn regionale Nachhaltigkeit thematisieren, riss Geiss zwei hochinteressante Projekte an. Von der TOG sei er übrigens “in höchstem Maß begeistert, hier ziehen alle Akteure an einem Strang”.
Uwe Johnson zu Ehren: Exklusive Veranstaltungsreihe
Schauspieldirektor Maik Priebe sieht das Theater als einen Ort, “in dem sich Menschen treffen können, die sonst keine Berührungspunkte miteinander haben”. Er möchte den “Blick des Publikums aufs eigene Leben” schärfen und beschreibt den Spielplan mit Uwe Johnson: “Es ist eine Welt gegen die Welt zu halten.” Anlässlich des 90. Geburtstages und des 40. Todestages Johnsons widmet die Schauspielsparte dem bedeutenden deutschen Schriftsteller eine exklusive Veranstaltungsreihe über mehrere Monate. Dazu werden Prominente wie Charly Hübner und Caren Miosga, Nina Gummich, Jutta Wachowiak und Nicole Heesters erwartet.
Mit der musikalischen Liebeskomödie “Stolz und Vorurteil oder so” von Isobel McArthur für fünf Schauspielerinnen auf dem Vorplatz des Landestheaters Neustrelitz startet die Spielzeit des Schauspiels am 19. August in Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst “Ernst Busch” in Berlin. Der Auftakt in Neubrandenburg am Schauspielhaus wird mit der Premiere von “Nachtschwärmer (Christmas)” von Simon Stephens am 22. September vollzogen, ein witziges, anrührendes, pointiertes Stück für wiederum fünf Schauspieler. Das kommt im November auch ans Landestheater. “Merlin oder das wüste Land” von Tankred Dorst, “Die Känguru-Chroniken” von Marc-Uwe Kling, “Die Affäre Rue de Lourcine”, ein Klassiker der Komödie von Eugène Labiche, “Glaube Liebe Hoffnung” von Ödon von Horváth und Lukas Kristl, “Alle meine Männer (DSE)” von Ray Cooney, noch eine Komödie, erstmals in deutscher Sprache, sind weitere Premieren der Schauspielzeit. “Der Entstörer” von Ursula Kohlert heißt ein neues Klassenzimmerstück über Verschwörungsmythen, auch seine Vorgänger werden erneut angeboten, ebenso die Weihnachtsmärchen, diesmal im Tausch zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz.
In beiden Städten wird übrigens auch “Polizeiruf 110” gespielt, das Ermittlerteam begibt sich mit dem Publikum auf Spurensuche aus dem Theater auf die Straße. Auf keinen Fall verpassen! Und dann wird es auch noch kulinarisch im Landestheater, dessen Bühne in eine Küche verwandelt wird: “Wir bitten zu Tisch”, unter anderem im Oktober mit Harald Schmidt und im März mit Angelika Milster. Das weltbekannte Musical “Cabaret” wird Sommerspektakel 2024 am Schauspielhaus. “Wir haben den Mut dazu”, so Intendant Sven Müller voller Ehrfurcht.
Musical mit Seltenheitswert in Deutschland zum Auftakt
Müller stellte die Vorhaben in der Sparte Musiktheater vor. Die startet Ende Oktober mit dem Musical “The Famous Door on Swing Street”, das erst zum zweiten Mal in Deutschland aufgeführt wird. Mit dabei die Deutsche Tanzkompanie, die sich dem Vernehmen nach in Vorbereitung auf die Aufführung einem Workshop im Stepp-Tanz unterziehen wird. Es folgt die musikalische Opern-Komödie “Die spanische Stunde” von Maurice Ravel Anfang Dezember. “Mia Bella Italia” ist ein eigenes Projekt des Opernchores betitelt, das die schönsten italienischen Lieder mit einer lustigen Geschichte kombiniert. Premierendatum ist der 30. Dezember. Die berühmte Oper “Der Freischütz” von Carl Maria von Weber steht ab Ende Januar im Spielplan. “Ein Klassiker mit einem großen Thema, nicht einfach zu machen, aber wir gehen es an”, kommentiert der Intendant, der auch die Inszenierung besorgt. Geradezu dankbar sei er, dass die Operette “Die Fledermaus” von Johann Strauß lange nicht in Neustrelitz gespielt wurde. Premiere des Publikumsrenners ist am 30. März.
Besonders den Musiktheaterfreunden ans Herz legt Sven Müller die lustige und unterhaltsame Oper “Neues vom Tage” von Paul Hindemith (25. Mai). Hindemith habe eben auch anders gekonnt… Und schon geht es ins Freie: Mozarts Kammeroper “Bastien und Bastienne” erlebt am 16. Juni 2024 im Schlossgarten Neustrelitz als Singspiel zum Mitspazieren seine Premiere, und zu den Schlossgartenfestspielen, Premiere ist am 12. Juli 2024, wird die Operette “Ein Walzertraum” von Oscar Straus erklingen. Wieder aufgenommen werden die Operette “Hopfen und Malz” und die Donizetti-Oper “Der Liebestrank”.
Strelitzius bleibt auch in der kommenden Spielzeit verlässlicher Medienpartner der TOG. Höhepunkte des Spielplans finden sich wie gewohnt in meinem Blog wieder. Zur schnellen Information über die Angebote in Neustrelitz im Landestheater und in Neubrandenburg im Schauspielhaus und in der Konzertkirche dient das Logo der TOG hier links auf der Außenspalte. Einfach draufklicken!