Mein treuer Leser Dr. Reinhard Wilhelm hat mich auf einen weiteren lesenswerten Beitrag in der „Berliner Zeitung aufmerksam gemacht. Den Tipp gebe ich gern an die gesamte Strelitzius-Gemeinde weiter. Schließlich geht es um unsere Zukunft, ja die Frage unserer Existenz.
„Ob allerdings unsere ‚politischen Eliten‘ in der EU den einzig logischen und richtigen Schritt gehen, Verhandlungen mit Russland, jetzt, ohne Vorbedingungen, um Frieden herzustellen und einen dritten Weltkrieg zu vermeiden, ist unklar“, schreibt mein Blogfreund. Und ihn treibe die Frage um, was wir als Menschen tun können.
Die Ereignisse und Veränderungen der letzten Jahre haben deutliche Spuren in der Zivilgesellschaft hinterlassen. Unter dem Motto „Wachsen aus steinigem Grund“ soll mit einem Konzert für Frieden und Demokratie am Freitag, den 29. Dezember, um 19.30 Uhr, in der Scheune der Basiskulturfabrik Neustrelitz ein deutliches Signal zur Reaktivierung und Stärkung des Zusammenhalts in unserer Region gesetzt werden. Ziel ist, den Wert von Frieden und Demokratie wieder stärker ins Bewusstsein zu holen und damit beizutragen, der entstandenen Spaltung entgegen zu wirken. Mitwirkende Musiker sind Annette Wizisla, Harald Wandel, Henri Stabel, Torsten Harder – unterstützt mit Wortbeiträgen von Ines Diederich und Andreas Wehrenpfennig.
Das Konzert findet auf Einladung des Vereins Kultur in Bewegung e.V. und mit freundlicher Unterstützung der Basiskulturfabrik statt. Eintritt auf Spendenbasis. Die Veranstaltung wird gefördert durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“
„Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten!“ Unter diesem Motto wollen am kommenden Sonnabend, 25. November, Tausende in Berlin ein Zeichen für den Frieden setzen (Strelitzius berichtete). Nicht zufällig vor der Verabschiedung des Bundeshaushaltes: Mit 85,5 Milliarden Euro sind die Militärausgaben 2024 die größten seit Bestehen der Bundesrepublik. Anstatt auf Deeskalation und Diplomatie zu setzen, liefert die Bundesregierung weiter Waffen und rüstet massiv auf. Tausende Soldaten wurden bereits einem sinnlosen „Abnutzungskrieg“ geopfert, jeden Tag sterben Menschen. Es ist höchste Zeit für eine Friedenspolitik in der Ukraine, in Europa, weltweit.
Den Aufruf, gestartet von der „Ukraine-Initiative – Die Waffen nieder“, haben über 130 Menschen aus dem öffentlichen Leben unterzeichnet. Auf der Friedensdemo sprechen werden neben Sahra Wagenknecht auch die ehemalige Direktorin der EU-Kommission, Petra Erler, die Journalistin Gabriele Krone-Schmalz, UN-Diplomat a.D. Michael von der Schulenburg sowie Michael Müller, ehemaliger Staatssekretär im Umweltministerium, Ates Gürpinar, stellvertretende Vorsitzende der Linken, und Iris Hefets vom Verein „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“. Zu den UnterstützerInnen gehören auch Franz Alt, Hannes Wader, Margot Käßmann, Oskar Lafontaine, Gregor Gysi, zahlreiche GewerkschaftlerInnen und weitere Mitglieder der Linken, Friedensaktivist Willi van Ooyen, Historiker Peter Brandt, Politikwissenschaftler Hajo Funke und Sozialwissenschaftler Wolfgang Streeck. Sie alle erinnern an die Worte von Willy Brandt „Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts.“
13 Uhr: Auftaktkundgebung vor dem Brandenburger Tor, mit anschließender Ringdemo durch die Innenstadt
15 Uhr: Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor
Immer mehr Bürgerinnen und Bürger auch in unserer Region haben das dringende Bedürfnis, sich wieder stärker in die politischen Auseinandersetzungen einzumischen und für eine so dringend benötigte Friedenspolitik einzustehen. Signale erreichen mich fast täglich, der Ruf von „Verteidigungsminister“ Boris Pistorius nach „Kriegstüchtigkeit“ Deutschlands hat für viele das Fass zum Überlaufen gebracht.
In diesem Zusammenhang bin ich gebeten worden, auf die für den 25. November um 13 Uhr am Brandenburger Tor in Berlin geplante Friedensdemonstration hinzuweisen, zu der ein breites Bündnis aufruft. Was ich gern tue. Hier die Links:
Und dann bin ich noch auf die „Nachdenkseiten“ aufmerksam gemacht worden, die ich inzwischen zu meiner täglichen Lektüre gemacht habe. Für alle Medienverdrossenen, die sich noch eigene Gedanken machen, meine ausdrückliche Empfehlung:
So schnell lässt sich Ralf Milbredt nicht entmutigen. Der Neustrelitzer CDU-Stadtvertreter, Initiator der „Neustrelitzer Resolution für Frieden“ an die Bundesregierung vom März 2023 (Strelitzius berichtete) hat auf der jüngsten Stadtvertretersitzung gestern Abend von seinem Rederecht Gebrauch gemacht und dafür plädiert, dass sich die Stadtvertreter einer öffentlichen Erklärung anschließen, „in der gemeinsames Handeln für Frieden im Mittelpunkt steht“. Bei einem entsprechenden Beschluss wie dem vom Frühjahr gerät das Stadtparlament in Konflikt mit der Kommunalverfassung, wie Stadtpräsident Ernst-August von der Wense herausgefunden hat. Auf die damalige Resolution hat die Bundesregierung übrigens bis heute nicht reagiert.
„Der Landtag als gesetzgebendes Organ steht in der Pflicht, Landesgesetze so zu erlassen, dass gesetzliche Vorschriften und Regelungen der Kommunalverfassung mich in meinen Handlungen oder Entscheidungen als gewählter Stadtvertreter nicht weitestgehend einschränken können. Schon gar nicht im Kampf für Frieden! Dieses gilt es durchzusetzen“, betonte Milbredt. Mit Blick auf die nächste Legislaturperiode, „in der mit Sicherheit, was die Mitgliederzahl der einzelnen Fraktionen betrifft, mit einer anderen Konstellation als der heutigen zu rechnen ist“, erwarte er mehr Geschlossenheit und Mut der Stadtvertreter und Stadtvertreterinnen, um auch unkonventionelle Wege gehen zu können. Er, so der Neustrelitzer, werde jedenfalls weitermachen. Eine öffentliche Erklärung sei in Arbeit.
Milbredt zitierte MV-Agrarminister Till Backhaus, der in der vergangenen Woche von Bundeskanzler Olaf Scholz (beide SPD) die Einberufung einer „Weltfriedenskonferenz“ gefordert hatte. Wir brauchen Frieden, damit dieser Planet eine Chance hat. Die Zeit ist reif“, hatte Backhaus dem NDR gesagt. Die Bundesregierung stehe an der Seite des einen oder des anderen, so Ralf Milbredt, Vorsitzender des StädteBANDE e.V. Neustrelitz, abschließend. Das sei der falsche Weg. Mehr Verhandlungswille auf deutscher Seite sei nötig.
Eine zweite, um die Flüchtlingsproblematik erweiterte „Neustrelitzer Resolution für Frieden“ an die Bundesregierung ist am gestrigen Donnerstagabend in der Stadtvertretersitzung nicht angenommen worden. Nachdem die erste Resolution Ende März noch eine knappe Mehrheit gefunden hatte, stimmten diesmal zehn Abgeordnete für das Papier und zehn dagegen, darunter die komplette SPD-Fraktion. Ein Stadtvertreter enthielt sich der Stimme. Unter anderen hatten Bürgermeister Andreas Grund und Stadtpräsident Ernst-August von der Wense vehement gegen die Annahme des Dokumentes argumentiert.
Mit Krieg zum Frieden? Das Bürgerforum MSE lädt gemeinsam mit dem Internationalen Geschichtsverein zu einem spannenden Abend mit Fachvortrag von Dr. Silvio Pankratz und anschließender Gesprächsrunde ein. Er findet am kommenden Donnerstag, den 4. Mai, um 19 Uhr, im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz statt. Rahmend werden Friedenslieder des Musikers Henri Stabel erklingen.
Ein paar Blog-Tage ist es schon her, dass ich meinen Lesern ein besonders schönes Lied empfohlen habe. Nun, vor Ostern, sollte es wieder sein. Aber da war mein Leser Ron schneller. Als könnte er Gedanken lesen.
Mit dem Kommentar „Es gibt immer ein Hoffen auf einen Sommer des Friedens“, eine Botschaft so recht zu den Feiertagen, hat er mir einen tollen Song von Konstantin Wecker geschickt. Noch einmal allen Freunden von Strelitzius frohe Ostern, und viel Vergnügen beim Zuhören. Danke, Ron.