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Geschichte, Kommunales, Kultur, Mecklenburg-Strelitz, Neustrelitz

Die Stadtvertreter haben heute Abend aus dem Neustrelitzer Rathaus ein klares Signal in Richtung Landeshauptstadt gesendet.
Die Stadtvertretung Neustrelitz hat sich am Abend mit einem klaren Votum hinter die Bemühungen der Kommune und mehrerer Vereine gestellt, das Archäologische Landesmuseum in Neustrelitz anzusiedeln. Die Beschlussvorlage, die nur eine Gegenstimme fand, hatte mit der Fraktion PuLS/FDP/Grüne die kleinste Fraktion der Neustrelitzer Stadtvertretung eingebracht. Damit gibt es jetzt auch ein eindeutiges Bekenntnis aus dem politischen Raum der Residenzstadt in Richtung Schwerin und Landesregierung.
Der Vergabeprozess war beim Wechsel in die neue Legislaturperiode zunächst auf Eis gelegt worden Ein Gutachten im Auftrag des ehemaligen Kultusministers Mathias Brodkorb (SPD), der jetzt Finanzminister ist, hatte Rostock als Standort für das Museum favorisiert. Besonders aus Neustrelitz gibt es erhebliche Zweifel an der Sorgfalt, mit der die Expertise erstellt wurde. Allerdings ist unter der Hand immer wieder zu hören, dass die Entscheidung längst zu Gunsten der Ostseestadt gefallen ist.
In der Residenzstadt war lediglich eine Anfrage aus Schwerin angekommen, ob Neustrelitz auch für eine Außenstelle des Museums zur Verfügung stünde. Ohne klare Aussagen zum Finanzierungsmodell für eine solche Filiale wird der Vorstoß hierzulande mit Skepsis betrachtet und unter “Trostpflaster” gebucht.
Bürgermeister trotz Frustes zurückhaltend
Bürgermeister Andreas Grund hat sich heute Abend nur zurückhaltend zum Thema geäußert. Er machte einerseits kein Hehl daraus, dass er höchst unzufrieden mit der Informationspolitik aus Schwerin ist. Viele Fragen aus dem Neustrelitzer Rathaus blieben einfach unbeantwortet. Es entstand aber auch der Eindruck, dass Grund den Faden ins Kultusministerium nicht abreißen lassen will.
Den bislang weitreichendsten Vorstoß in Sachen Archäologisches Landesmuseum haben die Strelitzer Münzfreunde unternommen (Strelitzius berichtete). Sie hatten sich im November vergangenen Jahres in einem offenen Brief an Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) für den Wiederaufbau des Neustrelitzer Schlosses und die anschließende Unterbringung des Museums in dessen Räumen stark gemacht.