Mehr als 200 Interessierte haben beim kürzlichen Tag des offenen Denkmals die Jahn-Kapelle von außen gerüstfrei bewundern können. Nun sind auch die Tage der Einrüstung innen gezählt, wie mir Hermann Behrens vom Klein Vielen e.V. heute mitteilte.
Zurzeit sind in der Kapelle letzte Glaserarbeiten im Gange. Mitarbeiter der Firma Koch aus Neubrandenburg bauen die zwölf mit Blei eingefassten und blau umbänderten Paneele in die Fensterrahmen im Obergeschoss ein, eine Arbeit, die viel Fingerspitzengefühl und auch Geduld verlangt. Dabei mussten für die hier gewählte Lösung angesichts der wenigen noch vorfindbaren Reste und durch Inaugenscheinnahme von Vergleichsfenstern an anderen historischen Bauwerken Analogieschlüsse gezogen werden.
Wenn die Glaserarbeiten beendet sind, kann auch das Gerüst im Innern der Kapelle abgebaut werden. Die Mitglieder der beiden Klein Vielener Vereine – des Klein Vielen e.V. und des Fördervereins Jahn-Kapelle e.V. – freuen sich bereits darauf, bald noch einmal zu einem Freiwilligeneinsatz einladen zu dürfen, der dieses Mal zum Ziel haben wird, übriggebliebene Steinreste, Schutt und Staub aus der Kapelle zu räumen, um danach den Fußboden genauer unter die Lupe nehmen zu können. Reste der einstigen Verzierungen sind noch vorhanden und harren unter der jahrzehntelang gewachsenen Staubschicht darauf, wieder das Tageslicht erblicken zu dürfen.
„MEIN HERZ ZIEHT AUS UNBESCHUHT“, unter diesem Titel bietet die GALERIE DER ALLEEN in Wustrow eine poetische Führung durch die Ausstellungen an – ganz individuell! In fünf Räumen werden botanische und landschaftliche Studien, Zeichnungen und Malereien und Publikationen vorgestellt, künstlerische Arbeiten aus fünf Jahrzehnten einer Grenzwanderung zwischen Naturwissenschaft und Poesie, die immer wieder Menschen begeistern und zum wiederholten Verweilen einladen.
Am Ufer des Plätlinsees gelegen, entsteht mit der GALERIE DER ALLEEN ein Ort für Landschaftswahrnehmung und Kultur. Die Ausstellungen sind täglich von 10 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr nach Anmeldung geöffnet. Über den KulturHerbst hinaus empfehlen sich für Gruppenbesuche besonders die Sonntage 3., 10. und 31. Oktober sowie der 7. November. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten.
Egbert und Stefanie Striller – Lindenhaus am Plätlin – Dorfstraße 44 – D-17255 Wustrow – Tel. 039828/26620 – E-Mail Edition-Im-Hag@web.de
Anlässlich des 100. Todestages von Engelbert Humperdinck laden die Stadt Neustrelitz und die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz (TOG) zu einer Gedenkveranstaltung ein. Sie findet am Freitag, den 24. September, um 18 Uhr, im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz, Schloßstraße 12/13 statt. Der berühmte Komponist ist in Neustrelitz verstorben, als er seinen Sohn Wolfram Humperdinck besuchte, der Opernspielleiter am hiesigen Landestheater war und die Oper Freischütz inszenierte. Engelbert Humperdinck erlag am 27. September 1921 im Krankenhaus Carolinenstift den Folgen eines Schlaganfalls.
Während der Gedenkveranstaltung wird TOG-Intendant Sven Müller mit einem Vortrag an das Leben und Wirken von Humperdinck erinnern. Im musikalischen Mittelpunkt des Abends stehen bekannte und unbekannte Werke des großen Komponisten. Unter anderem erklingt der „Abendsegen“ aus der wohl berühmtesten Oper Humperdincks, der Märchenoper „Hänsel und Gretel“. Dieser Part wird von den Sängerinnen des Neustrelitzer Musiktheaterensembles Laura Scherwitzl (Gretel) und Iuliia Tarasova (Hänsel) dargeboten.
Mit der Violinsonate von Humperdinck bringen der Violinist Thomas Probst, Schwerin, und die Pianistin Marie Rosa Günter, Hannover, eine besondere Überraschung mit nach Neustrelitz. Probst, Stv. Konzertmeister der Zweiten Violinen in der Mecklenburgischen Staatskapelle und Künstlerischer Leiter der Rathauskonzerte Wismar, liegt Musik, die mit Mecklenburg-Vorpommern im Zusammenhang steht, sehr am Herzen. Dabei stellte er fest, dass Humperdincks Kammermusikwerke sehr unbekannt und teilweise nicht einmal verlegt sind. Für eine CD mit vielen Welterstaufnahmen arbeitete er mit den Original-Handschriften von Humperdinck, die er „abtippte“ und überhaupt erst spielbar machte. Auch die Violinsonate war bis vor Kurzem nicht als Druck erhältlich und ist folglich nie gespielt worden. So wird das Publikum beim Gedenkkonzert die erste öffentliche Aufführung dieser Sonate seit Humperdincks Lebzeiten hören.
Auf dem Programm stehen außerdem zwei „Albumblätter für Violine und Klavier“. Das eine entstand für Humperdincks Tochter Edith zur Konfirmation (1910), das andere ist die zeitgenössische Bearbeitung eines Klaviersolostückes (1896) durch Friedrich Hermann.
Im gleichen Jahr wie Humperdinck starb Camille Saint-Saëns. Die beiden teilen das Schicksal, mit ihrem „One-Hit-Wonder“ (Karneval der Tiere bzw. Hänsel und Gretel) berühmt geworden und im restlichen Schaffen vernachlässigt worden zu sein. In Neustrelitz erklingt seine „Romanze op. 48“. Sie ist auch unter Geigern kaum bekannt, verdient aber, wie die Musik Humperdincks, eine Renaissance.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Wegen begrenzter Platzzahl wird um Anmeldung gebeten unter E-Mail kultur@neustrelitz.de bzw. Telefon 03981 4534-340.
Am kommenden Dienstag, den 21. September, wird in der Dorfkirche in Diemitz in der Reihe “Starke Stücke – Film und Gespräch in Dorfkirchen und Scheunen”, der Film “Ein Dorf zieht blank” (“Normandie nue” Frankreich 2018, Regie: Philippe Le Guay, FSK 6) gezeigt. Einlass ist um 19 Uhr.
Für Getränke wird gesorgt, teilt der Dorfverein mit. Der Eintritt ist frei; der Hut geht rum.