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Engelbert Humperdinck im Jahr 1911. Foto: KWA

Anlässlich des 100. Todestages von Engelbert Humperdinck laden die Stadt Neustrelitz und die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz (TOG) zu einer Gedenkveranstaltung ein. Sie findet am Freitag, den 24. September, um 18 Uhr, im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz, Schloßstraße 12/13 statt.  Der berühmte Komponist ist in Neustrelitz verstorben, als er seinen Sohn Wolfram Humperdinck besuchte, der Opernspielleiter am hiesigen Landestheater war und die Oper Freischütz inszenierte. Engelbert Humperdinck erlag am 27. September 1921 im Krankenhaus Carolinenstift den Folgen eines Schlaganfalls. 

Während der Gedenkveranstaltung wird TOG-Intendant Sven Müller mit einem Vortrag an das Leben und Wirken von Humperdinck erinnern. Im musikalischen Mittelpunkt des Abends stehen bekannte und unbekannte Werke des großen Komponisten. Unter anderem erklingt der „Abendsegen“ aus der wohl berühmtesten Oper Humperdincks, der Märchenoper „Hänsel und Gretel“. Dieser Part wird von den Sängerinnen des Neustrelitzer Musiktheaterensembles Laura Scherwitzl (Gretel) und Iuliia Tarasova (Hänsel) dargeboten.

Mit der Violinsonate von Humperdinck bringen der Violinist Thomas Probst, Schwerin, und die Pianistin Marie Rosa Günter, Hannover, eine besondere Überraschung mit nach Neustrelitz. Probst, Stv. Konzertmeister der Zweiten Violinen in der Mecklenburgischen Staatskapelle und Künstlerischer Leiter der Rathauskonzerte Wismar, liegt Musik, die mit Mecklenburg-Vorpommern im Zusammenhang steht, sehr am Herzen. Dabei stellte er fest, dass Humperdincks Kammermusikwerke sehr unbekannt und teilweise nicht einmal verlegt sind. Für eine CD mit vielen Welterstaufnahmen arbeitete er mit den Original-Handschriften von Humperdinck, die er „abtippte“ und überhaupt erst spielbar machte. Auch die Violinsonate war bis vor Kurzem nicht als Druck erhältlich und ist folglich nie gespielt worden. So wird das Publikum beim Gedenkkonzert die erste öffentliche Aufführung dieser Sonate seit Humperdincks Lebzeiten hören.

Auf dem Programm stehen außerdem zwei „Albumblätter für Violine und Klavier“. Das eine entstand für Humperdincks Tochter Edith zur Konfirmation (1910), das andere ist die zeitgenössische Bearbeitung eines Klaviersolostückes (1896) durch Friedrich Hermann.

Im gleichen Jahr wie Humperdinck starb Camille Saint-Saëns. Die beiden teilen das Schicksal, mit ihrem „One-Hit-Wonder“ (Karneval der Tiere bzw. Hänsel und Gretel) berühmt geworden und im restlichen Schaffen vernachlässigt worden zu sein. In Neustrelitz erklingt  seine „Romanze op. 48“. Sie ist auch unter Geigern kaum bekannt, verdient aber, wie die Musik Humperdincks, eine Renaissance.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Wegen begrenzter Platzzahl wird um Anmeldung gebeten unter E-Mail kultur@neustrelitz.de bzw. Telefon 03981 4534-340.


Violinist Thomas Probst

Nach Zwischenstationen an der Bayerischen Staatsoper und der Staatsoper Unter den Linden in Berlin ist Thomas Probst seit einigen Jahren Stv. Konzertmeister der Zweiten Violinen in der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin, außerdem Künstlerischer Leiter der Rathauskonzerte Wismar.

Pianistin Marie Rosa Günter

Die in Braunschweig geborene Pianistin Marie Rosa Günter wird von der Presse als stilsicher, tiefgründig und natürlich gelobt. Zu ihren zahlreichen Erfolgen zählen unter anderem der erste Preis beim internationalen Steinway Wettbewerb Hamburg, ein erster Preis beim internationalen Grotrian Steinweg Wettbewerb, der Klassik Preis der Stadt Münster, der 1. Preis und der Sonderpreis beim Nationalen Bachwettbewerb in Köthen. Außerdem trat die Pianistin im Rahmen von Festivals wie dem Bachfest Leipzig, den Köthener Bachfesttagen, den Würzburger Bachtagen, dem Braunschweig Classix Festival sowie dem Schleswig Holstein Musikfestival auf. Ihre Debüt-CD mit den Goldbergvariationen wurde mit dem Pizzicato Supersonic Award ausgezeichnet. Marie Rosa Günter versteht sich außerdem als eine leidenschaftliche Kammermusikerin.

Herausragende Erfolge erzielte sie mit ihrem Duopartner und Cellisten Stanislas Kim. Nach langjährigem Unterricht bei Wolfgang Zill und dem darauf folgendem Studium am Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter Hannover (IFF) bei Prof. Matti Raekallio und Dr. Jelena Levit absolviert Marie Rosa Günter momentan das Konzertexamen in der Klasse von Prof. Bernd Goetzke. Sie unterrichtet an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover und lebt in Hannover.

Neustrelitz-Premiere für Humperdincks Oper „Dornröschen“

Humperdinck ist berühmt für seine Märchenopern, obwohl regelmäßig nur „Hänsel und Gretel“ auf den Spielplänen der Opernhäuser erscheint. Dennoch sind zwei weitere Werke über Märchensujets von ihm bekannt: „Königskinder“ und „Dornröschen“. „Dornröschen“ geht ebenfalls von dem bekannten Märchen der Gebrüder Grimm aus. Aber auch hier wird die Handlung erweitert um ein paar Randfiguren und spannende Erzählungen. Sie gestalten das Märchen zu einer abendfüllenden Oper. Die Musik Humperdincks ist spätromantischer Natur und trifft wunderbar den erforderlichen märchenhaften Ton.

Premiere von „Dornröschen“ ist am 25. September um 18 Uhr im Landestheater Neustrelitz.