Passend zum Termin, hat Minister Lorenz Caffier die Feuerwehrjacke übergestreift.
Die Qualzower Feuerwehr wird im dritten Quartal kommenden Jahres ein neues Löschfahrzeug erhalten. Innenminister Lorenz Caffier (CDU) übergab heute im nagelneuen Gerätehaus den entsprechenden Förderbescheid des Landes in Höhe von 67 500 Euro an Mirows Bürgermeister Karlo Schmettau (FDP). Den Löwenanteil von 150 000 Euro übernimmt der Landkreis, bei der Stadt bleiben 22 500 Euro.
Die Feuerwehren Qualzow und Blankenförde gewährleisten im Norden der Kleinseenplatte Brandschutz und technische Hilfeleistungen, hinzu kommen Teile der Gemeinde Rechlin. Das Einsatzgebiet ist durch ausgedehnte Kiefernwälder mit hoher Waldbrandgefahr und kampfmittelbelastete Flächen geprägt. Hier ist das Mitführen großer Mengen Löschwassers unumgänglich, zumal die Uferbereiche der zahlreichen Seen in der Regel nicht erreichbar sind.
Das vorhandene Löschfahrzeug werde nach Aussage des Ministers den Anforderungen nicht mehr gerecht, weswegen die Ersatzbeschaffung notwendig wurde. Inzwischen hat das Amt die Ausschreibung vorbereitet. Caffier würdigte auch, dass die Qualzower Feuerwehr ausreichend qualifiziertes Personal und eine starke Jugendfeuerwehr habe.
CDU-Fraktionschef Vincent Kokert gratuliert Amtswehrführerin Anke Krüger. Der Landtagsabgeordnete hat sich sehr für die Förderung eingesetzt.
Die Mirower Schlossinsel ist den Experten noch nicht authentisch genug.
Visionäre hatten heute ihr Publikum im Amtsgebäude der Mecklenburgischen Kleinseenplatte in Mirow voll im Griff. Rund 30 Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner hatten sich seit Wochenbeginn in der Stadt aufgehalten, um über das neue Gesicht Mirows nach Bau der Umgehungsstraße nachzudenken. Die komme auf jeden Fall, so Bürgermeister Karlo Schmettau (FDP), konkreter wurde er nicht.
Meine Mirower Blogfreunde berichteten mir am Abend von einem knackend vollen Saal, es mussten sogar noch Stühle herbeigeschafft werden. Einer der in drei Teams herausgearbeiteten Schwerpunkte war, die Schlossinsel wieder authentischer zu machen. Dazu gehöre, den Autoverkehr von der Insel zu nehmen, die Fußgänger konsequent durch das Torhaus zu leiten und die verunzierenden Schuppen abzureißen. Es gelte, die Auffassungen der Architekten von einst in die Gegenwart zu transportieren. Durch ein Leitsystem sollen Besucher von allen Seiten der Stadt zur Insel geführt werden, auch beispielsweise von der Schleuse.
Viele Überlegungen rankten sich um das Untere Schloss und den dazugehörigen Schlossplatz. Hier sehen die Planer das neue Zentrum von Mirow. Es gelte, das Areal zumindest durch eine Fassadensanierung des Unteren Schlosses optisch aufzuwerten. Angedacht ist eine kleinteilige Nutzung des Gebäudes – als Hostel, als Kino, als Theater… Ganz kühne Denker führten sogar Wasser und damit Wasserwanderer bis auf den Platz vor dem Feudalbau, die eigentliche Geburtsstätte von Königin Sophie Charlotte.
Viel Interesse fanden auch Betrachtungen des künftigen Verkehrs in der Innenstadt, die sich Fußgänger, Radler und Kraftfahrer in einer Tempo-30-Zone mit gleichrangigen Straßen und ohne Bürgersteige teilen sollten. Das werde dem dahinsiechenden Einzelhandel einen spürbaren Aufwind bescheren, hieß es. Auf jeden Fall hat die Veranstaltung in Mirow viel Anklang gefunden, auch wenn mit Sicherheit nicht alle Blütenträume reifen. Die eine oder andere Initialzündung jedenfalls ist denkbar.
Die Neustrelitzer Stadtvertreter stehen am kommenden Donnerstagabend vor einer schweren Entscheidung. Ihnen liegt die zwischen dem Land und den Gesellschaftern der Theater und Orchester GmbH ausgehandelte Zielvereinbarung zur weiteren Finanzierung der TOG vor. Um es auf den Punkt zu bringen: Wird die Zustimmung verweigert, droht dem dringend auf Sonderzuweisungen angewiesenen Theater die Pleite. Allein für dieses Jahr fehlen 800 000 Euro.
Teil der Zielvereinbarung, mit der faktisch dem vom Land favorisierten Staatstheater Nordost mit dem Theater Vorpommern ab 2018 der Weg geebnet wird, ist ein um satte 400 000 Euro höherer Jahreszuschuss der Stadt Neustrelitz. Eine Belastung, die die Kommune nach Auffassung der Verwaltung nicht verkraften kann und die darüber hinaus als Verstoß gegen den Gesellschaftervertrag angesehen wird.
Ein entsprechender Vorbehalt ist in die Beschlussvorlage für die Stadtvertreter eingebaut. Unter einem weiteren Punkt findet sich die Forderung an das Land, nach Alternativen für den Fortbestand der Deutschen Tanzkompanie außerhalb der Theaterfinanzierung zu suchen. Die zweckgebundenen Mittel für das Ensemble sollen bereits ab 2016 nach Vorstellungen des Landes gestrichen werden und in die Finanzierung der beiden Theatergesellschaften bis zur Fusion fließen.
Andreas Grund
Bürgermeister Andreas Grund hat mich heute durch die schwierige Materie gelotst. Es gebe quer durch alle theatertragenden Kommunen „Bauchschmerzen, aber wir werden ja hier vom Land am Nasenring durch die Verhandlungen geführt“. Andererseits könne ein Autonomiemodell aus seiner Sicht deshalb nicht zur Debatte stehen, weil es schlichtweg nicht finanzierbar sei.
Ich habe heute auch mit unserer Bundestagsabgeordneten und SPD-Fraktionsführerin in der Stadtvertretung Jeannine Pflugradt über das Thema gesprochen. Sie wird für die Zielvereinbarung stimmen, weil sie aus ihrer Sicht der einzige Weg ist, künftig überhaupt noch produzierendes Theater in Neustrelitz zu haben. Die hier entfallenden Sparten würden dann eben durch das Theater Vorpommern bedient, was zumindest ihr als Besucherin nichts ausmache.
Jeannine Pflugradt
Ihre Zustimmung habe nichts mit der Tatsache zu tun, dass sie mit Kultusminister Mathias Brodkorb der gleichen Partei angehöre, betonte Jeannine Pflugradt. Sie entstamme einer alten Theaterfamilie und fühle sich dem Neustrelitzer Bühnenhaus sehr verbunden. Aber man müsse realistisch bleiben. Geht die Zielvereinbarung am Donnerstag durch? „Es wird kompliziert, ich wage keine Prognose“, so die Abgeordnete. Andererseits sei bei Ablehnung Neustrelitz völlig isoliert, denn an den Zustimmungen in der Neubrandenburger Stadtvertretung und im Kreistag Seenplatte habe sie keinen Zweifel.
Die Region Mecklenburgische Seenplatte weist landesweit die größten besonders wertvollen mecklenburgischen Park- und Gutslandschaften auf. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens, das der Regionale Planungsverband beim Landschaftsarchitekturbüro Pulkenat aus Gielow in Auftrag gegeben hat. Es wurde auf einer Regionalkonferenz gestern an der Hochschule Neubrandenburg vorgestellt, die rund 140 Teilnehmer fand. In der Seenplatte sind diese vom
17. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Gutswirtschaft entstandenen regionstypischen Landschaften noch sehr gut visuell erlebbar und stellen ein wichtiges Entwicklungspotenzial dar, so die Experten.
Zu den besonders wertvollen historischen Kulturlandschaften gehören unter anderem der Teilraum von Basedow über Kittendorf, Bredenfelde bis Hohenzieritz, Ivenack und Umgebung sowie das Gebiet um Gültz, Tützpatz und Gützkow nördlich von Altentreptow. Das Regionale Entwicklungskonzept Mecklenburgische Seenplatte sowie das Gutachten stehen im Internet unter http://www.region-seenplatte.de
In den Scheiben des Leea spiegelt sich der neue Abenteuerspielplatz, der am Wochenende zur Hausmesse eröffnet wird.
Seit Eröffnung des Energielabors im Landeszentrum für erneuerbare Energien (Leea) in Neustrelitz im Frühjahr vergangenen Jahres haben bereits 2189 Schülerinnen und Schüler das Labor genutzt. Das wurde auf der Mitgliederversammlung des Leea Vereins mitgeteilt. Hier können die Energienutzer von morgen innovative Techniken experimentell erkunden. Drei Workshops werden als Ergänzung zum Schullehrplan im Bereich der Umweltbildung ausgearbeitet und angeboten. Das Leea verfolgt durch Kooperation zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und enge Einbindung in die Region Mecklenburgische Seenplatte einen ganzheitlichen Ansatz zum Wissenstransfer, wurde auf der Mitgliederversammlung hervorgehoben.
Insgesamt kamen seit der Eröffnung des Leea im September 2012 bereits über 26 000 Besucher. Mit der bevorstehenden Eröffnung der Dauerausstellung „Ressourcenkammer Erde“ werden noch einmal deutliche Zuwächse bei den Besucherzahlen erwartet. Der neue Abenteuerspielplatz, der am Wochenende zur Hausmesse übergeben wird, soll vor allem noch mehr Familien mit Kindern anlocken.