In den letzten Jahren wurden viele Wälder durch Sturm, Trockenheit und Schädlingsbefall geschwächt. Die GAF AG mit Niederlassung in Neustrelitz hatte bereits 2022 im Rahmen ihrer Weihnachtsspendenaktion das Forstamt Neustrelitz finanziell unterstützt. Nun konnte endlich auch die geplante Pflanzaktion mit neun Mitarbeitenden der Niederlassung umgesetzt werden. Zusammen mit fünf Mitarbeitenden des Forstamtes Neustrelitz pflanzten sie auf einer Fläche von ca. 4.000m² an einem Nachmittag knapp 1.500 Setzlinge der Traubeneiche (Quercus petraea) im Forstrevier Zinow in der Nähe vom Großen Lanzsee. Der vorherige Fichtenbestand musste an dieser Stelle aufgrund von Borkenkäferbefall gefällt werden.
Durch die Pflanzung von standortheimischen Laubarten wie beispielsweise der Traubeneiche soll der naturnahe Waldumbau von Nadelmonokultur zu Mischwald gefördert und die Resilienz des Waldes gegenüber dem Klimastress erhöht werden. Da das Forstamt einen Teil der Pflanzlöcher mit Erdlochbohrern schon vorgebohrt hatte, ging die gemeinsame Aktion schnell vonstatten. Zusätzlich hatte das Forstamt bereits im Vorfeld auf der Fläche in größeren Abständen insgesamt ca. 500 Spitzahorne und Robinien gesetzt.
Auf die Pressemitteilung der CDU-Landtagsfraktion zum Landesjagdgesetz (Strelitzius berichtete) entgegnet MV-Agrar-Staatssekretärin Elisabeth Aßmann: „Das Statement der CDU-Fraktion entbehrt leider jeder fachlichen Substanz. Aus hiesiger Sicht gibt das Schreiben vom 2. April 2024 die Intention des Gesetzgebers zur Neuregelung der Abschussplanung lediglich wieder. Eine über das nunmehr geltende Landesjagdgesetz hinausgehende Regelung wurde den unteren Jagdbehörden nicht auferlegt. Somit ignorieren wir mit dem Erlass, wie von Herrn Diener unterstellt, weder den Willen des Landtages, noch ist deshalb eine Sondersitzung des Agrarausschusses notwendig.
Zudem bin ich doch sehr besorgt um den Ton, den die CDU-Fraktion in den letzten Wochen an den Tag legt. Im demokratischen Diskurs verbitten wir uns Vergleiche mit Diktatoren. Das ist unanständig und unverantwortlich. Ich würde mir wünschen, dass die CDU zu einem sachorientierten Stil zurückkehrt“, so Aßmann.
Seit dem Osterwochenende werden die Johanniterkirche und ihr Erlebniskirchturm in Mirow auf der Schlossinsel für Einheimische und Urlauber wieder für Besichtigungen geöffnet. Bis Ende Oktober gibt es die Möglichkeit für jedermann, die Spuren der Johanniter in Mirow zu entdecken.
Bis zum Saisonende können Besucher auch in der diesjährigen Ausstellung „Aus der Stille“ Werke der Künstlerin Heike Camp-Facius erleben. Zu sehen gibt es die neuesten Werke der Malerin in den Techniken Aquarell, Acryl und Mixed Media.
Im Rahmen einer Schiffstour haben heute Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, und Templins Bürgermeister Detlef Tabbert gemeinsam mit Gästen aus der Region die neu gebaute Schleuse Kannenburg feierlich eröffnet.
Staatssekretärin Susanne Henckel: „Wassersport und Wassertourismus sind ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Räume in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Umso wichtiger ist es, dass die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Der Bund hat für die Schleuse Kannenburg ca. 18 Mio. Euro investiert – in die Zukunft, in eine moderne Infrastruktur und in die touristische Weiterentwicklung der Region. “
Rund 7.500 Boote passieren die wassertouristisch wichtige Schleuse Kannenburg am Eingang zu den Templinern Gewässern jährlich. Der Wassertourismus ist damit auch ein entscheidender wirtschaftlicher Faktor für die Region.
Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Die neue Schleuse Kannenburg ist ein starkes Signal für die Weiterentwicklung einer sicheren und modernen Wasserstraße. Damit eröffnen wir der Freizeitschifffahrt neue Möglichkeiten und der Region neue Chancen. Zudem digitalisieren wir grundlegend und kontinuierlich unser Schleusenmanagement.“
Für die diesjährige Festspiel-Operette „Ein Walzertraum“ von Oscar Straus im Schlossgarten Neustrelitz vom 12. Juli bis zum 3. August sind im Vorverkauf Stand heute bereits 5806 Tickets erworben worden. Das sind mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres und auch 2022, wie TOG-Intendant Sven Müller auf einer Pressekonferenz im Landestheater der Residenzstadt zum größten Operetten-Event Deutschlands hoffnungsvoll mitteilte. „Es ist der letzte große Operettentitel, den wir in Neustrelitz noch nicht inszeniert haben. Das holen wir jetzt nach“, freute sich der Chef der Theater und Orchester GmbH. Auf die Schlossberg-Bühne werde ein Stück voller Lust und Leidenschaft gebracht. 13 Aufführungen wird es geben.
Regie führt Roman Hovenbitzer, der 2001 mit „Land des Lächelns“ sein Inszenierungsdebüt in Neustrelitz gegeben und seither mehrere Produktionen in der Residenzstadt und am Schauspielhaus Neubrandenburg geleitet hat. „Ein Walzertraum“, 1907 in Wien uraufgeführt, sei zunächst ein Welterfolg gewesen, später aber „ein bisschen ins Hintertreffen geraten. Ich bin sehr froh, die Operette heute und hier neu betrachten zu dürfen“, so Hovenbitzer, der im vergangenen Jahr auf dem Schlossberg als Zuschauer bei „Viktoria und ihr Husar“ nach eigener Aussage bereits Vorfreude auf seine Aufgabe empfunden habe.
Handlung auf ein Abstellgleismit Waggons verlegt
Der Österreicher Hermann Feuchter hat die Arbeit am Bühnenbild vom im Herbst vergangenen Jahres im Alter von nur 57 Jahren überraschend verstorbenen Roy Spahn übernommen. Feuchter hat nach eigener Aussage Wiener Schmäh importiert. Die Handlung ist auf ein Abstellgleis verlegt worden, dort zu findende Waggons sind für die jeweiligen Spielsituationen immer wieder neu verschiebbar. „Es wird nie langweilig“, versprach der Bühnenbildner.
Daniel Klein hat gemeinsam mit Ina Stoertzenbach die musikalische Leitung. Die Operette wimmele geradezu vor schönen Melodien, schwärmte Klein, 1. Kapellmeister bei der TOG Neubrandenburg/Neustrelitz. Es sei ein Ensemblestück mit wenigen Arien, dafür mehr Duetten und Terzetten. Für ihre Zeit sei „Ein Walzertraum“ „eine ganze Ecke moderner“ gewesen. Am Klavier wies der Experte nach, dass die Operette mit ihren „üppigen Orchesterklängen“ sogar jazzharmonisch angereichert ist. „Sie bedient die musikalischen Erwartungen in vielerlei Hinsicht und ist zu Unrecht nicht so häufig gespielt worden.“
Eine Geschichte um die Freundschaft zweier junger Männer erzählt Thomas Niedzwetzki in seinem Roman „Der Unterton“, den er am 24. April bei der VollmOnd-Lesung des Hans-Fallada-Klubs in Neustrelitz vorstellt. Angesiedelt ist die in den späten 80er Jahren im Nordosten der DDR, zwischen Neubrandenburg und Rostock. Da entdeckt der unbekümmerte Jo, der in einem Dorf bei Neubrandenburg aufwächst, schon früh seine Leidenschaft für Musik, spielt in einer Band, genießt das Leben. Der Rostocker Chefarztsohn Ben wiederum findet in seiner Familie nicht wirklich Wärme und Rückhalt. Während der Armeezeit beginnt ihre Freundschaft – die allerdings noch auf manche Probe gestellt wird; wie könnte es anders sein in einem Land, wo junge Leute für Spitzeldienste gewonnen werden und Menschen, die sich gegen die erstarrenden Verhältnisse auflehnen, verfolgt werden.
Weder verteufeln noch verklären wolle er die DDR, sagt der Rostocker Autor über sein Buch, jedoch jüngeren Generationen eine differenziertere Sicht ermöglichen. Er selbst ist nahe Neubrandenburg aufgewachsen, machte von Jugend an Musik, absolvierte ein Ingenieurstudium und ist heute Chef eines Windkraft-Unternehmens. „Der Unterton“ ist sein erster Roman – einer, in dem auch Musik eine große Rolle spielt. Vieles, was den Autor und seine Protagonisten prägte, hat er in einer bei Spotify zugänglichen Playlist zusammengestellt – und zur Lesung wird er seine Gitarre und Lieder von Gerhard Gundermann mitbringen.
Die Veranstaltung im Programm der Neustrelitzer Büchertage beginnt am 24. April um 19.30 Uhr im Hotel Schlossgarten, im Eintrittspreis von 8,50 Euro ist ein Freigetränk inbegriffen.
Fast auf den Tag genau fünf Jahre nach dem Tod der ehemaligen Landtagspräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern Sylvia Bretschneider wurde gestern in Neubrandenburg ihr zu Ehren eine Hinweistafel nahe des geplanten Weges mit ihrem Namenszug und ihres früheren Wohnortes enthüllt. Neben der amtierenden Landtagspräsidentin Birgit Hesse und der Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt richtete auch Oberbürgermeister Silvio Witt einige Worte an die Familie, langjährige Weggefährten und Gäste.
Birgit Hesse, Präsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, hob hervor: „Sylvia Bretschneider war eine mutige und entschlossene Politikerin, eine starke Repräsentantin unseres Bundeslandes und ihrer Heimatregion. Der Landtag wählte sie insgesamt viermal zur Präsidentin. Das Amt war für Sie 17 Jahre lang stets Auftrag und Verpflichtung. Sie repräsentierte unser Landesparlament überaus würdig und vertrat dessen Interessen mit Nachdruck. Unter ihrer Präsidentschaft wurde das Parlament umfassend für Besucherinnen und Besucher geöffnet, ganz besonders für junge Menschen. Die parlamentarische Zusammenarbeit im Ostseeraum über Grenzen hinweg hat sie gemeinsam mit anderen intensiv befördert. Unvergessen bleibt ihr klarer Kompass für die parlamentarische Demokratie und die unveräußerlichen Menschenrechte. Sylvia Bretschneider bot Rechtsextremismus, Gewalt und Ausgrenzung stets die Stirn. Sie ging auch dorthin, wo es ungemütlich werden konnte. 2008 war sie Mitbegründerin der landesweiten Initiative »WIR. Erfolg braucht Vielfalt«, welche sich seitdem in Mecklenburg-Vorpommern für Demokratie, Toleranz sowie Respekt der Menschenwürde einsetzt,“ so die Landtagspräsidentin. „Nie vergessen hat sie ihre Heimatstadt Neubrandenburg. Hier lebte sie mit ihrer Familie, engagierte sie sich in der Lokalpolitik und schwärmte allerorten immer wieder von dieser Stadt. Sie engagierte sich voller Hingabe für die Menschen in ihrer Region, keine Sorge war ihr zur klein. Heute ehrt die Stadt eine starke und ganz wunderbare Frau, die vielen anderen Frauen bis heute Vorbild ist. Mich berührt das sehr, weil damit die Erinnerung an einen besonderen Menschen wachgehalten wird.“
Zu Jahresbeginn irritierten Pläne des Landwirtschaftsministers Backhaus die Jägerschaft: Künftig sollte in Mecklenburg-Vorpommern in deutlich größerem Umfang nach ministeriellen Vorgaben Wild erlegt werden. Denn das Wild, so Backhaus, störe den Wald beim Wachstum und dies wiederum sei klimaschädlich. Das Gesetz wurde nach heftigem Protest deutlich entschärft. Ein Erlass des Landwirtschaftsministeriums an die Unteren Jagdbehörden kassiere die gemachten Konzessionen jetzt wieder ein, so der Jagdpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Diener.
„Das Wild schadet dem Wald und muss weg – Argumentationsgänge dieser Art weckten Erinnerungen an den Plan von Mao Tse-tung, der in China die Spatzen ausrotten ließ, um die Landwirtschaft zu schützen“, so der Landtagsabgeordnete. Die Folgen seien verheerend gewesen. Auch Backhaus habe seine Unverhältnismäßigkeit einsehen müssen und habe noch während des Gesetzgebungsverfahren zum Jagdgesetz im Parlament die Flinte ins Korn geworfen. Das Gesetz sei wieder geändert worden, die Erleichterung groß gewesen.