Schlagwörter
Ausländer, Bürger, Demokratie, Juden, Mecklenburgische Seenplatte, Neubrandenburg

Die traditionelle Neubrandenburger Gedenkveranstaltung anlässlich der Pogromnacht am 9. November 1938 konnte in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie geplant durchgeführt werden. Stattdessen legten Stadtpräsident Dieter Stegemann und Oberbürgermeister Silvio Witt heute in einer sogenannten stummen Veranstaltung ohne Gäste Kränze am Synagogenplatz nieder.
In einer aus Anlass des Gedenkens veröffentlichten Rede stellte der Oberbürgermeister heraus, dass Antisemitismus in Deutschland wieder verstärkt eine Rolle spiele. “Nicht erst seit dem Attentat in Halle fühlen sich viele Menschen jüdischen Glaubens nicht mehr sicher in Deutschland. Unsere Geschichte macht es uns zur Verantwortung, dagegen einzustehen.” Gerade in sozialen Medien würden Beschimpfungen und Beleidigungen wieder alltäglich und fänden antisemitische Verschwörungstheorien Raum.
“Wir sollten das beklagen und kritisieren”, betonte Witt. “Das ist unsere gemeinsame Aufgabe, genau wie im Fall rassistischer, diskriminierender, oder frauenverachtender Kommentare, egal ob im Internet oder im täglichen Leben. Die Stimme derer, die solche Gedanken ablehnen, die für Akzeptanz und gegenseitigen Respekt stehen, muss ebenso laut und deutlich zu hören sein.” Die komplette Rede von Silvio Witt hier im Anhang.