Am vergangenen Wochenende kam es im Landkreis Seenplatte wiederholt zu Geldbörsendiebstählen aus Taschen, während sich Geschädigte in bzw. vor Supermärkten aufhielten. Die Beamten der Polizei(haupt)reviere Demmin, Stavenhagen, Waren und Röbel nahmen am Sonnabend jeweils Strafanzeigen wegen der Diebstähle auf. In allen Fällen handelte es sich um Täter, die zur Mittagszeit agierten. Die Geschädigten sind 59- bis 67-Jährige, die in örtlichen Lebensmittelfachmärkten einkauften.
Die Geldbörsen der Geschädigten befanden sich in Einkaufsbeuteln oder Handtaschen, die wiederum an Einkaufskörben hingen. Entwendet wurden entweder nur das Portemonnaie oder der gesamte Beutel. In einem Fall wurde eine Geldbörse aus einem offenstehenden Kofferraum entwendet, als der Geschädigte einen Einkaufskorb holte. In einem anderen Fall erfolgte der Diebstahl während des Verladens des Einkaufs in das Fahrzeug.
Marco Zabel, Stefan Guzu und Klaus Salewski „gratulieren“ vor dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen.
An den Denkmälern in Stavenhagen und Neubrandenburg ist mit Blumen des 210. Geburtstages von Fritz Reuter am 7. November gedacht worden. In der Viertorestadt hatten es sich weder die Fritz-Reuter-Gesellschaft, noch Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt nejhmen lassen zu „gratulieren“. Und trotz coronabedingter Absage der Ehrungsveranstaltung hatten einige Reuter-Freunde den Wall aufgesucht, um – natürlich mit Abstand – dabei zu sein, wie mir mein Blogfreund Marco Zabel, Leiter des Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen, berichtet. Eine ebenso stille Zeremonie gab es in in Stavenhagen mit Bürgermeister Stefan Guzu und dem Stadtpräsidenten Klaus Salewski.
Zum 7. November gehört bereits über 20 Jahre eine Festveranstaltung, an die im Corona-Jahr nun aber nicht mehr zu denken war: weder zur Verleihung des 22. Fritz-Reuter-Literaturpreises, noch mit Blick auf den 60. Geburtstag des Fritz-Reuter-Literaturmuseums. So wurde die Urkunde für den Preisträger 2020, Gisbert Strotdrees, Historiker und Redakteur aus dem westfälischen Münster, für sein 2018 im Ardey Verlag erschienenes Buch „Im Anfang war die Woort – Flurnamen in Westfalen“ per Post „überreicht“ – ein Novum. Das Preisgeld von 2.000 Euro wird überwiesen.
Fritz Reuter mit Munaske. Montage: Literaturmuseum
Auch das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen wird gemäß der Beschlusslage von Bund und Ländern ab Montag, den 2. November, für die Dauer des Monats November für den öffentlichen Besucherverkehr geschlossen bleiben. Pandemiebedingt finden derzeit auch keine öffentlichen Veranstaltungen mehr statt, wie mir mein Blogfreund Marco Zabel, Leiter des Museums, mitteilt. „Bleiben wir besonnen. Absagen und Schließungsmeldungen sind gerade unvermeidlich. Es soll nur nicht zur Gewohnheit werden…“
Die für Sonntag, den 1. November, angekündigte Ausstellungseröffnung wird ebenfalls nicht stattfinden. Die soeben gehängte Schau mit Zeichnungen und Malerei von Peter Wall aus Seedorf wird am Feiertagswochenende vor dem Kultur-Lockdown ganz still öffnen. Bei freiem Eintritt und unter den geltenden Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen laden die unter dem Motto „Das, was wir sehen in Zeit und Raum, ist nur ein Traum in einem Traum“ versammelten surrealen Bilder des freiberuflichen Malers und Illustrators am Sonnabend und Sonntag von 10 bis 17 Uhr zur Auseinandersetzung – und auch zum Schmunzeln – ein. „Wir hoffen, die Vernissage nach der Wiederöffnung des Museums nachholen zu können“, so Marco Zabel.
„Es ist doch erstaunlich, wieviele Kulturtermine wir Corona trotzend in den Veranstaltungskalendern finden. Mit den notwendigen Regelungen. Und dem Einzelnen überlassend, was er sich traut. Aber das Angebot ist und bleibt wichtig“, schreibt mir mein Blogfreund Marco Zabel, seines Zeichens Chef des Literaturmuseums in Stavenhagen. Recht hat er, das kann ich nur unterschreiben, ich komme kaum nach mit der Veröffentlichung der Ankündigungen.
Die Reuterstadt Stavenhagen mit ihren Literaturtagen (Strelitzius berichtete) reiht sich da ein. Der berührende, poetische Auftakt liegt schon hinter ihr. Cornelia Nenz und Christian Peplow machten mit ihrer Interpretation der Gedichte von Alwine Wuthenow (1820-1908) und einer sehr persönlichen Vorstellung der Dichterin deutlich, warum ihr ein Ehrenplatz in der niederdeutschen Literaturgeschichte gebührt.
Am letzten Septemberwochenende sind Besucher nun gleich zu drei ganz unterschiedlichen Veranstaltungen eingeladen. Am Freitag wird die Buchpremiere von „Der große Park“, Oliver Hohlfelds „Roman aus den Sterbehäusern einer antiquarischen Kulturillusion“ gefeiert. Alles an diesem Buch ist falsch. Eben deshalb ist es wahrhaftig. Der Autor, nicht nur im Strelitzschen und in der Uckermark gut bekannt, aber eben dort besonders, legt einen Roman vor, der die absurden Ideen der vor wenigen Jahren in MV grassierenden „Theaterreformitis“ scheinbar auf die Spitze treibt. Mancher Ort und mancher Name ließe sich da interpretieren…
Gunnar Decker
Am Sonnabend liest und diskutiert der preisgekrönte Biograf Gunnar Decker zum ersten Mal aus und über sein gerade bei Aufbau erscheinendes Buch „Zwischen den Zeiten“. Decker schaut auf die späten Jahre der DDR. Die Utopie kehrte zurück und wurde von Intellektuellen, Künstlern, Aussteigern aller Art gelebt. Ein wichtiger Emanzipationsprozess und Teil ostdeutscher Geschichte, der dem westlichen Siegerblick nach 1990 bisher entgangen ist.
Und am Sonntag ist mit Christian Steyer die Stimme von „Elefant, Tiger & Co.“ zu erleben. Wo der Schauspieler, Sprecher und Musiker eins werden, entstehen literarisch-musikalische Genüsse – Überraschungen inbegriffen. Wer den Schauspieler vor Augen hat, denkt vielleicht an „Für die Liebe noch zu mager“ oder aktuelle Netflix-Serien. Bei uns interpretiert er u.a. Hacks’sche Tiergedichte, aber auch Eigenes.
Die Reuterstädter Literaturtage in Stavenhagen stehen vor der Tür. Alles sehr kurzfristig, wie mir mein Blogfreund Marco Zabel, Chef des örtlichen Reuter-Museums, schreibt. „Du kannst Dir vielleicht vorstellen, welches Hin und Her es coronabedingt bis Ultimo gab.“
Zum Auftakt wird schon am kommenden Mittwoch, den 16. September „So in de Schummerstunnen“ in Zusammenarbeit mit dem Heimatverband MV Alwine Wuthenow zum 200. Geburtstag gewürdigt. Es gratulieren auf den Tag genau um 19 Uhr im Saal des Schlosses Stavenhagen Dr. Cornelia Nenz und Christian Peplow.
Die gerühmte Dichterin aus Vorpommern ist vielen Leserinnen und Lesern vor allem unter dem Pseudonym Annmariek Schulten bekannt. Ihre Gedichte und Texte gehören zum niederdeutschen Dichterschatz. „Mien Modersprak“, „Moders Spinnrad“ oder „An de Gören“ berühren bis heute. Zugleich steht ihr Leben und Schreiben für eine der Stillen und manchmal zu Unrecht Übersehenen.
Mit herzlichen Grüßen „ut Stemhagen“ hat sich mein Neustrelitzer Blogfreund Marco Zabel bei mir gemeldet. Das von ihm geleitete Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen ist über die Pfingsttage täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet und freut sich aus gutem Grund auch auf Ausflügler aus dem Strelitzischen.
Seit der Wiederöffnung am 17. Mai können Besucher endlich auch in der Sonderausstellung „Das geplagteste aller Wesen ist doch der Lexikograph – Daniel Sanders (1819-1897)“ herzlich willkommen geheißen werden. Dank des Kulturquartiers Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz geht die Schau, die Sanders auch als Plattdeutschpoeten zeigt, in die Verlängerung.
„In Stavenhagen fahren wir noch ‚auf Sicht'“, so Marco Zabel. Das heißt, nach Pfingsten gelten vorerst die eingeschränkten Öffnungszeiten (Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr). Und das „Hol di fuchtig“ (heißt soviel wie „Mach’s gut!“, „Halt die Ohren steif!“, „Bleib gesund und munter!“) von Marco Zabel gebe ich gern als Pfingstgruß an meine Leser weiter.
In Stavenhagen wird derzeit eine Anlage zur Trocknung und Verbrennung von Klärschlamm geplant. Die Antragsunterlagen liegen nun öffentlich im StALU Mecklenburgische Seenplatte aus. Die Möglichkeit zur Einsichtnahme hat nun die Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN genutzt. „Unsere Hauptkritik richtet sich gegen den drohenden Abfalltourismus und die damit verbundene Umweltverschmutzung“, sagt der Fraktionsvorsitzende Falk Jagszent.
„Der Klärschlamm soll hauptsächlich aus Berlin und Brandenburg angeliefert werden. Bei voller Auslastung der Anlage bedeutet dies, dass jährlich 19.000 LKW durch Stavenhagen zur Anlage hin und von dort wegfahren. Dies ist den Bürger*innen in Stavenhagen und den Orten auf dem Weg nach Stavenhagen nicht zuzumuten. Eine Anlieferung per Bahn will der Betreiber alleine aus wirtschaftlichen Gründen nicht“, so Jagszent.
„Es ist auch nicht einzusehen, weshalb der Klärschlamm aus Berlin und Brandenburg in MV verbrannt werden soll. Durch den weiten Transport entstehen den Klärwerken voraussichtlich höhere Entsorgungskosten, die diese an die Bürger*innen weitergeben.“, erklärt Jagszent weiter. Besonders absurd werde es, wenn man bedenke, dass zukünftig Klärschlamm aus Neustrelitz und anderen Städten und Gemeinden aus der Seenplatte mit Lkw nach Rostock gefahren und dann dort verbrannt werden soll (Strelitzius berichtete). Klimaschutz und lokale Kreisläufe gingen mit Sicherheit anders.
Nicht despektierlich gemeint: uns Fritzing mit „Munaske“
Dieser Tage standen die Holde und meine Wenigkeit noch vor der tatsächlich verbretterten Tür und überlegten, ob es in Stavenhagen wohl eine besonders hohe Einbruchskriminalität zu beklagen gibt. Heute erreicht mich die erfeuliche Nachricht von meinem Blogfreund Marco Zabel, seines Zeichens Leiter des Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen, dass sein seit dem 13. März verschlossenes Haus ab dem 17. Mai wieder geöffnet ist. „Ok wi in Stemhagen maken wedder up.“ Besucher können dann mit einigen situationsbedingten Einschränkungen und bei vorerst eingeschränkten Öffnungszeiten durch den frisch restaurierten barocken Eingang schreiten, was die zwischenzeitlich vernagelte Tür erklärt. Auch die Touristinformation Stavenhagen öffnet am 17. Mai wieder.
Fritzing war nie weg – und das Museum auch nicht. Postalische, elektronische oder telefonische Anfragen an das Museum und die Fachbibliothek wurden und werden weiter bearbeitet, doch eine Vor-Ort-Benutzung war und bleibt vorerst beschränkt, wie mir Marco Zabel schreibt. Auch Veranstaltungen und Vermittlungsangebote können bis auf weiteres nicht stattfinden.
Der symbolträchtige 17. Mai ist zugleich Internationaler Museumstag; er wird zwar deutlich stiller ablaufen als bisher, doch getreu dem diesjährigen Motto „Museum für alle“ sind alle eingeladen, ab 10 Uhr das Literaturmuseum zu besuchen. Bis Ende Mai wird es von Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein. Gäste müssen die geltenden Abstands- und Hygieneregeln beachten. Es werden entsprechende Hinweise und Markierungen angebracht. Für das gesamte Fritz-Reuter-Literaturmuseum und die Touristinformation gilt: Es dürfen sich nur 15 Besucher*innen gleichzeitig im Haus und auf dem Hof aufhalten. Alle müssen eine Mund-Nase-Schutzmaske tragen, neudeutsch „Munaske“.
Klaus Salewski übergibt den Preis an Anke Ortlieb, hinten Marco Zabel.
Der Fritz-Reuter-Literaturpreis 2019 ist am gestrigen Donnerstag in der Reuterstadt Stavenhagen an Anke Ortlieb aus Rehna verliehen worden. Sie erhielt die Auszeichnung für ihr im Demmler Verlag Ribnitz-Damgarten erschienenes wunderbares plattdeutsches Kinderbuch „Mäh! Maa! Möh! Versteihst?“. Die alljährliche Preisverleihung hatte 2019 einen besonderen Strelitz-Bezug, wie mir der Leiter des Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen, Marco Zabel, verriet.
„Unter ihrem Mädchennamen Anke Ringel ist die gebürtige Neustrelitzerin gewiss manchen in der Residenzstadt bekannt. Ihre Mutter war es, die ihr schon in Altstrelitzer Kindertagen die Liebe zum Plattdeutschen einpflanzte, die in ihrem ersten Buch nun so schönen Ausdruck findet“, so mein Blogpartner Zabel.
Johannes Groh
Da sei aber auch Johannes Groh gewesen. Dem Neustrelitzer Cellisten und Musikpädagogen, Musikschul- und Orchesterleiter Groh sei ein großer Spagat gelungen. „Fein ziseliert und mit viel Verve erfüllten Bachsche Notenklänge den Saal, ebenso wie ein sitzender Stehgreif-Chor aus allen Gästekehlen, die zum Cello das bekannte Tüdelband-Lied sangen“, schwärmt der Neustrelitzer Zabel.
Der Saal des Schlosses musste mehrfach zusätzlich bestuhlt werden, um die Gäste aus nah und fern aufnehmen zu können. An die hundert Reuter-Verehrer und Freunde der Literatur up Platt, Preisträger, Vertreter aus Kultur und Politik konnten begrüßt werden, unter ihnen der stellvertretende Landrat der Mecklenburgischen Seenplatte, Kai Seiferth, der Präsident der Fritz Reuter Gesellschaft, Dr. Hans-Jörg Grundmann, der Vorsitzenden der Johannes Gillhoff Gesellschaft Hartmut Brun und natürlich viele Stavenhagener.
„Mäh! Maa! Möh! Versteihst?“ ist anrührend, komisch, hintersinnig, hat Anklänge an Märchen und Fabel. Es ist in Sprache, Bild und Themenlage, ja, „im besten Sinne modern“. Die Leser werden ernstgenommen, junge wie „alte“ Leser. Wie alle guten Kinderbücher ist das Buch von Anke Ortlieb eines, das man auch als Erwachsener zur Hand nehmen möchte. Es ist fantasievoll und läßt Raum für eigene Gedanken. Und wie der Leser ernst genommen wird, so geht es auch den Figuren des Buches, den Menschen wie den Tieren.
Bei fünf Wohnungsdurchsuchungen in Stavenhagen, Neubrandenburg und Burg Stargard haben Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg in dieser Woche über ein Kilogramm Amphetamine, etwa 20 Gramm Kokain und mehrere Gramm Neue psychoaktive Substanzen (NPS) beschlagnahmt.
Darüber hinaus wurden durch die Beamten etwa 700 Gramm Substanzen sichergestellt, bei denen es sich vermutlich um sogenannte Selbstlaborate handelt. Diese müssen noch durch das LKA bestimmt werden. Die beschlagnahmten Betäubungsmittel haben einen Wert von etwa 14.000 Euro. Zum Einsatz kamen auch Spürhunde.
In Neubrandenburg mussten die Ermittler heute einen Klempner hinzuziehen. Ein Tatverdächtiger hatte versucht, Beweismittel über die Toilette zu vernichten. Im Abflussrohr fanden die Ermittler schließlich etwa 100 g Amphetamine auf. Die Ermittlungen gegen die fünf Tatverdächtigen dauern an.