In den vergangenen Wochen ist es in Friedland zu zwei Körperverletzungen gekommen, bei welchen weibliche Geschädigte mit Fäkalien beworfen wurden. Der erste Sachverhalt ereignete sich bereits am 13. Februar gegen 17.30 Uhr in der Riemannstraße in Friedland. Zwei 13- und 35-jährige weibliche russische Staatsangehörige gingen die Riemannstraße in Friedland entlang, als auf Höhe des Rathauses ein männlicher Fahrradfahrer an ihnen vorbeifuhr. Dieser hat plötzlich ein Behältnis mit Kot auf beide Damen geschüttet, so dass beide am Kopf und Oberkörper stark beschmutzt wurden. Sie informierten anschließend die Polizei, sodass Strafanzeige erstattet wurde. Die beiden Geschädigten konnten keine Angaben zu dem Tatverdächtigen und dessen Fahrrad machen.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen 22 Uhr meldete die Rettungsleitstelle MSE der Einsatzleitstelle des Polizeipräsidiums Neubrandenburg den Brand einer Wohnung in der dritten Etage der kommunalen Gemeinschaftsunterkunft in Friedland. Beim Eintreffen der Polizeibeamten waren die Löscharbeiten durch die 58 Einsatzkräfte der umliegenden Wehren Friedland, Kotelow, Genzkow, Eichhorst und Sadelkow in vollem Gange. Das Gebäude wurde evakuiert. Die Feuerwehr konnte mit Hilfe einer Drehleiter zwölf Personen, welche sich in dem Geschoss über der nun vollumfänglich in Brand stehenden Wohnung befanden, aus dem Gebäude retten. Während die Löscharbeiten weiter andauerten, wurden alle evakuierten Bewohner durch die 26 vor Ort befindlichen Rettungskräfte medizinisch versorgt und anschließend in das Ausbildungsförderungszentrum Friedland gebracht.
Gudrun Kappich, Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Jens-Peter Keil (beide Mitte), Stephan Bünning (hinten links.) und Friederike Meyer-Belitz von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (2. von rechts) mit den Mediziner*innen aus Mexiko.
„Wir freuen uns sehr“, sagt Gudrun Kappich, Geschäftsführerin des Neubrandenburger Dietrich-Bonhoeffer Klinikums, „dass wir mit Unterstützung der Agentur für Arbeit über das Programm ‘Specialized!’ elf neue Mitarbeitende aus Mexiko für den medizinischen Dienst in unserem Haus gewinnen konnten. Um Fachkräfte aus Drittstaaten zu rekrutieren, sind viele Hürden zu nehmen. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur konnten alle Herausforderungen gemeistert werden, sodass sich die jungen Mediziner jetzt bei uns weiter qualifizieren und auf die Approbation vorbereiten können. Wir hoffen sehr, dass uns die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Arbeitsagentur auch weiter dabei unterstützt, dem Fachkräftemangel zu begegnen.“
Insgesamt hat das Neubrandenburger Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum am heutigen Tag elf mexikanische Ärztinnen und Ärzte willkommen geheißen.
Am gestrigen Sonnabendabend kam es in und vor einer Shisha-Bar in der Neubrandenburger Oststadt zu einer Schlägerei zwischen ca. zehn Männern arabischer Abstammung. Dabei soll auch ein Messer zu Einsatz gekommen sein, wodurch ein Mann eine leichte Stichverletzung am Rücken erlitt. Die Person mit der Stichverletzung und zwei Männer mit Kopfverletzungen kamen mit dem Rettungsdienst zur Behandlung ins Neubrandenburger Klinikum.
Das Projekt HiRegion – Hochschule in der Region befasst sich in zwölf Teilprojekten mit den Lebensbedingungen der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Eines davon, genannt „Dialog Hochschule – Gesellschaft: Migration“, arbeitet am Ausbau der psychosozialen Beratung für geflüchtete Menschen und Migrantinnen. Jetzt hat das Teilvorhaben einen Leitfaden für zugewanderte Frauen veröffentlicht. Dieser steht ab sofort unter dem Titel „Ein Wegweiser für Frauen mit internationaler Geschichte“ in Deutsch und bald in neun weiteren Sprachen zum Download bereit und wird in gedruckter Form an Neubrandenburgs Informationsstellen für Geflüchtete und Zugewanderte ausliegen. Eine Studentin der Hochschule Neubrandenburg hat sich dieser Frage gewidmet: Im Rahmen ihrer Mitarbeit bei HiRegion- Hochschule in der Region entwarf sie einen Wegweiser, der Frauen dabei helfen soll, auf einen Blick Orientierung zu finden.
Zu einer Schlägerei zwischen mehreren Personen ist es am Sonntagabend gegen 22.45 Uhr in einem Lokal im Juri-Gagarin-Ring in Neubrandenburg gekommen. Als die Einsatzkräfte der Polizeireviere aus Neubrandenburg und Friedland, einem Notruf folgend, eintrafen, befanden sich nicht mehr alle beteiligten Personen am Ort des Geschehens und die Auseinandersetzung war bereits beendet.
Nach dem rassistischen Angriff auf einen 18-jährigen Jugendlichen am vergangenen Dienstag in Neubrandenburg (Strelitzius berichtete) hat sich ein Zeuge gemeldet. Auf dessen Hinweis gelang es dem Staatsschutz der Kripo Neubrandenburg, einen der beiden Tatverdächtigen zu ermitteln.
Der 40-jährige Deutsche ist mehrfach polizeibekannt und räumte den Vorfall bereits in Teilen ein. Es handelt sich um den Hundehalter. Die genauen Umstände des Sachverhaltes und die Identität des zweiten unbekannten Tatverdächtigen müssen noch geklärt werden.
Im Rahmen der Interkulturellen Woche 2021 veranstalten der Flüchtlingsrat M-V e.V. gemeinsam mit dem Diakonischen Werk M-V, den Kirchenkreisen Mecklenburg und Vorpommern der Nordkirche, dem Zentrum für Mission und Ökumene mit zahlreichen lokalen Partnern vor Ort eine Reihe von Theaterabenden. Darunter ist auch eine Veranstaltung am kommenden Sonnabend, den 2. Oktober, um 19 Uhr, in der Fabrik.Scheune der Alten Kachelofenfabrik in Neustrelitz.
Das dokumentarische Theater „Die Mittelmeer-Monologe“, Buch und Regie von Michael Ruf (Berlin), erzählt von der politisch widerständigen Naomie aus Kamerun und von Yassin aus Libyen, die sich auf einem Boot nach Europa wiederfinden, von brutalen ‚Küstenwachen‘ und zweifelhaften Seenotrettungsstellen und von Aktivist*innen, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegensetzen. Die Aktivist*innen versuchen, beim Alarmphone die Küstenwachen zu überzeugen, nach Menschen in Seenot zu suchen, oder sie lernen auf dem Seenotrettungsschiff Seawatch, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren – kurzum sie tun das eigentlich Selbstverständlichste, was im Jahr 2021 alles andere als selbstverständlich ist: menschliches Leben zu retten!
Die Mittelmeer-Monologe sind dokumentarisches, wortgetreues Theater, basierend auf mehrstündigen Interviews. Dadurch werden reale Fälle der Seenotrettung rekonstruiert, erzählt aus der Perspektive von Betroffenen und Aktivist*innen. (Mehr Informationen zu den Mittelmeer-Monologen hier: http://www.wort-und-herzschlag.de/#mittelmeer-monologe.)
Das Engagement- und Ehrenamtsnetzwerk EINZ – Engagiert in Neustrelitz hat den Engagementpreis M-V in der Publikumskategorie gewonnen! EINZ hat bei der Onlineabstimmung über 700 Stimmen erhalten – dies ist nur mit der Hilfe vieler Neustrelitzerinnen und Neustrelitzer gelungen, die sich für das Netzwerk eingesetzt haben, heißt es in einer Pressemitteilung.
EINZ betont, dass es in Neustrelitz weder einen Platz für Vandalismus, noch für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gibt. In der Nacht zum vergangenen Donnerstag hatten Unbekannte die Scheiben und die Eingangstür des neu eröffneten Friseur-Salons Ogaret am Markt mit Steinen eingeworfen. Der Hintergrund dieser Tat ist noch unklar, die Ermittlungen hierzu laufen. “In jedem Fall ist dies eine traurige Nachricht, und die Tat ist laut und deutlich zu verurteilen – unabhängig davon, ob es sich um einen Vandalismus-Angriff auf den Friseur-Salon handelt, oder ob sie aus einem rassistischen oder rechtsextremistischen Hintergrund heraus stattgefunden hat”, so Dr. Monique Wölk von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie Neustrelitz. Nicht umsonst hätten Neustrelitzer*innen gemeinsam mit dem Aktionsbündnis „Vielfalt statt Einfalt“ erst vor knapp zwei Monaten mit einer bunten Stuhlaktion zum Diversity-Tag deutlich gemacht: # Neustrelitz Hat Für Alle Einen Platz! Aber in der Stadt gibt es weder einen Platz für Vandalismus, noch für Rassismus und Menschenfeindlichkeit!
Die offizielle Preisverleihung findet am kommenden Sonnabend, den 10. Juli, im Vorpommerschen Landesmuseum Greifswald statt. Für das Neustrelitzer Netzwerk dürfen pandemiebedingt nur fünf Personen an der Preisverleihung teilnehmen und die Ehrung durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig stellvertretend für alle Netzwerkmitglieder entgegennehmen. Es sind Antje Ebel (Verein für das Slawendorf Neustrelitz e.V.), Thomas Kowarik (Kunsthaus Neustrelitz e.V.), Christel Lau (Domjüch e.V.), Jana Patz (AWO Vielfalt) und Monique Wölk (Partnerschaft für Demokratie Neustrelitz).
Martin Henze (rechts) mit dem Inhaber des Frisörladens Feras Aissa.
Mit Bestürzung hat auch DIE LINKE den Anschlag auf den Frisörladen am Markt in Neustrelitz (Strelitzius berichtete) zur Kenntnis genommen. Nach einer anfänglichen Überlegung für eine Sammelaktion möchten die LINKEN zehn Gutscheine à 20 Euro zur Verfügung stellen, um so dem Inhaber des Salons den Rücken zu stärken sowie solidarische Menschen oder auch Menschen mit schmalen Geldbeutel in das neue Geschäft einladen. Finanziert wird das aus den Mandatsträgerbeiträgen, deren Einführung DIE LINKE kritisch gegenüber steht. Wer Interesse hat, kann sich unter info@linksfraktion-neustrelitz.de bis zum 10. Juli melden.
„Wir stehen für eine offene und tolerante Gesellschaft und lehnen jede Form von Gewalt ab” sagt Martin Henze, Stadtvertreter und Kandidat für den Landtag. „Gestern waren wir hier und haben unseren ‚Familienhaarschnitt‘ abgeholt“, ergänzt Stadtvertreter Thomas Fiß und wünscht sich, dass die Täter Gesicht zeigen, sich für ihr Handeln entschuldigen und natürlich für den Schaden aufkommen. „Wenn sich jemand in einem neuen Land eine Existenz aufbauen möchte, verdient dies größten Respekt und da ist ein solcher Anschlag nicht nur ein Anschlag auf das Geschäft, sondern vielmehr auf die Person“, gibt Fiß zu bedenken.