Als täglich Lesender meiner Beiträge möchte Jöran Winkler aus Wesenberg gern einige Impressionen über den Landesjugendpopchor Brandenburg „Young Voices“ mit der Strelitzius-Gemeinde teilen. Das Ensemble hatte heute am frühen Nachmittag seinen Auftritt im fast ausverkauften Kavalierhaus des Schlosstheaters in Rheinsberg. „Eine faszinierende Kulisse für den Chor“, so mein Korrespondent.
„Aber nicht nur die Kulisse war faszinierend, sondern auch dieser jugendliche Chor. Beeindruckende junge Stimmen, gepaart mit einem einzigartig lebhaft motivierten Leiter Daniel Barke, der durch seinen Chor liebevoll Dan genannt wird, machten diesen Sonntagnachmittag einzigartig. Moderne Songs von Peter Fox, Ed Sheeran und Cro, aber auch zeitgemäße melancholische Hits waren im fast 90minütigen Repertoire, inklusive zweier Zugaben. Danke, dass Strelizius bereits frühzeitig diesen Termin angekündigt hat.“ Gern geschehen, auch ich sage danke.
Gerhard Schneider aus Krümmel ist meinen Lesern spätestens seit den „Gedanken eines alten Mannes“ kein Unbekannter mehr. Ich weiß es zu schätzen, dass er mich und damit alle Mitglieder der Strelitzius-Gemeinde an seinen Überlegungen zum Zeitgeschehen teilhaben lässt. Zum Jahresbeginn hat der Maler, einst an der Spitze der Bürgerinitiative „Freier Himmel“, erneut einen illustrierten Aufsatz verfasst.
Und einmal mehr spricht er mir mit seinen Gedanken aus der Seele. Keine Frage, dass ich Schneiders Zuschrift mit den besten Wüschen 2024 für meinen Blogfreund veröffentliche. Erst recht an einem Tag, wo ich fassungslos erfahre, dass angeblich zwei Drittel der Deutschen Kriegsminister Boris Pistorius lieber zum Bundeskanzler hätten als Olaf Scholz. Wenn auch aus einem Blatt, dass es nur online schafft zu mir durchzudringen.
Gedanken zur Zeit
BÜRGER Nichts bessres weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei, Wenn hinten, weit in der Türkei, Die Völker aufeinander schlagen. Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten; Dann kehrt man abends froh nach Haus Und segnet Fried und Friedenszeiten.
ZWEITER BÜRGER Ach ja Herr Nachbar, ja, so lass ich’s auch geschehn: Sie mögen sich die Köpfe spalten, Mag alles durcheinandergehn: Doch nur zu Hause bleibts beim alten! (Goethe, Faust I, vor dem Tor)
Goethes Worte gingen mir durch den Kopf, als ich heute meinen Morgentee trank. „Ruhig, zufrieden mit der Welt“ die TAZ las. Denkste! Ich fand die Leserbriefe auf ein Essay von Funke/von der Schulenburg (30.12.23) zum russischen Ukrainekrieg. Die Reaktionen hatte ich erwartet. Der perfekte, voll ausgebildete Beißreflex. Schon beim ersten Lesen des Essays war mir klar, was der Text auslöst. Das war gewiss dem Redakteur bewusst, der diesen Text in die Zeitung aufnahm, denke ich.
Was glauben denn die Briefeschreiber? Glauben sie ernsthaft daran, dass ihre Antwort den Krieg auch nur um eine Sekunde verkürzt? Ihre Gegenrede und Fürworte, wie Baseballschläger auf die anderen schlagend. Wenn jeder jedem, der anders tickt, Lüge oder intellektuellen Abstieg unterstellt, dient das nicht der Wahrheitsfindung. Nichts wird dadurch wahrer, nichts, kein Deut!
Wahr ist, dass in der Ukraine und in Gaza Menschen sterben, täglich, auch in der Minute, in der ich diesen Text schreibe. Wir lesen von „Game changer“, das klingt so harmlos wie die Auswechselung eines Feldspielers. Wir können das „Nachdenken“ über die Atombombe für Deutschland lesen, heute 3.1.24 in der „Süddeutschen“. Lesen im „Spiegel“, dass wohl in naher Zukunft auch deutsche Soldaten gegen Russland kämpfen könnten. Klartext: in den Krieg ziehen und getötet werden könnten. Eine Weihnachtsbotschaft anderer Art.“ Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, bei den Menschen seines Wohlgefallens“. Das war Heiligabend gegen 15 Uhr in der überfüllten Kirche, und das reicht?! Es reicht eben nicht!
Winter und Kohl, das passt hervorragend zusammen. Pünktlich haben Petrus und Frau Holle in Tateinheit für die passenden Rahmenbedingungen gesorgt. Von denen wir uns heute mit Spaziergängen durch Diemitz einschließlich einer Gedenkminute für das „Regolin“ und durch Peetsch überzeugt haben. Und so begann mein Kochjahr gemüsig, durchgefroren zurückgekehrt.
Was andere als Beilage auf den Teller bringen, ist in der Strelitzius-Küche der Hauptdarsteller. Während das Angebot in den Kaufhallen der Woblitzstadt zum Auftakt 2024 ansonsten eher lückenhaft war, hielt ein prächtiger Chinakohl erstaunlicherweise die Stellung. Bis er von mir in die heimischen vier Wände umgesetzt wurde. Eine wirklich gute Entscheidung, eigenhändiges Schulterklopfen!
Den auch Peking-, Japan- oder Selleriekohl Genannten habe ich halbiert, den Strunk sparsam herausgeschält und das Gemüse in Streifen geschnitten. Die wanderten in einen Topf von zwei Litern kochender Gemüsebrühe, wurden blanchiert und durften dann im Sieb abtropfen. Die Brühe zu zehn Prozent auffangen.
Das Glück beim Einkauf war mir übrigens gleich doppelt hold. Gut, dass Wesenberg zwei Lebensmitteltempel hat. So kam ich doch noch zu Knoblauch, den aus der preisintensiven Bio-Fraktion wollte wohl nicht jeder. Eine gute halbe Knolle habe ich für das Essen verwendet, die Zehen ebenfalls in Streifen geschnitten. Zwei mittlere Zwiebeln habe ich geschält und zerkleinert.
Jetzt wurden in einer großen Pfanne Flüssigpflanzenmargarine heiß gemacht und in dem Fett 150 Gramm Schinkenwürfel, Knobi und Zwiebelstückchen kurz angebraten. Den Kohl habe ich untergemischt, ihn zehn Minuten lang immer mal gewendet und zwischendurch mit Brühe mehrmals abgelöscht.
Vor den angekündigten Protesten von Bauern am morgigen Montag, 8. Januar, weist Bildungsministerin Simone Oldenburg erneut auf die geltenden Regelungen für den Schul- und Unterrichtsbetrieb hin (Strelitzius berichtete). Der Bauernverband hat deutschlandweit eine Aktionswoche angekündigt und will in Mecklenburg-Vorpommern auch Straßen blockieren. Während der Proteste gelten folgende Regelungen:
• Schulen sichern für alle Jahrgangsstufen den Unterricht ab oder bieten für Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen eine Betreuung an. Die Organisation übernehmen die Schulleitungen.
• Eltern, Erziehungs- bzw. Sorgeberechtigte entscheiden eigenverantwortlich, ob sich Kinder und Jugendliche auf den Schulweg machen und trotz möglicher Verkehrsbehinderungen am Unterricht in der Schule teilnehmen oder in der Schule betreut werden sollen.
• Wer während der Proteste nicht am Unterricht teilnimmt oder nicht in der Schule betreut wird, gilt als entschuldigt.
„Uns war wichtig, Schülerinnen, Schüler und Eltern so früh wie möglich zu informieren. Bei den Protesten von Bauern und Spediteuren handelt es sich um höhere Gewalt wie bei starkem Schneefall oder Glatteis. Anders als bei den Aktionen wie von ‚Fridays for Future‛ haben Schülerinnen und Schüler keine Entscheidungsfreiheit. Insofern hinkt dieser Vergleich gewaltig. Die Landesregierung misst auch nicht mit zweierlei Maß. Wir unterscheiden nicht nach den Gründen der Proteste. Es geht ausschließlich darum, die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu gewärleisten. Mit der Absicherung des Unterrichts oder der Betreuung für alle Jahrgangsstufen geben wir unsere Verantwortung nicht an der Bushaltestelle ab“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg.
Windhündin Ninota ist wieder zu Hause. Die Suche nach dem am Silvestertag in Wesenberg Touristen entlaufenen Vierbeiner, an der sich auch Strelitzius beteiligt hatte, hat doch noch ein glückliches Ende gefunden. Eben haben sich die Halter herzlich bei mir für die Unterstützung bedankt.
„Am 5. Januar wurde ich gegen Mittag von Herrn Kühn vom Forstamt in Mirow telefonisch informiert, dass unser Hund Ninota von einem Peetscher Einwohner am Waldrand östlich von Peetsch gefunden wurde und eingefangen werden konnte. Wir hatten die Hoffnung nach fünf Tagen Suche und der letzten Sichtung am 2. Januar in Mirow eigentlich schon verloren“, schreibt mir Dr. Michael Glas. „Ich bin dann sofort von zu Hause (südlich von Berlin) losgefahren und habe den Hund in Peetsch abgeholt, entkräftet, ca. acht Kilogramm leichter und mit wundgelaufenen Pfoten, aber lebendig. Nach einem Zwischenstopp beim Tierarzt wird der Hund jetzt daheim aufgepäppelt und hat sich dank Infusionen, vielen Omeletten und etlichen Zwischenmahlzeiten ganz gut erholt.“ Ich freue mich mit, es gibt doch noch gute Nachrichten.
Seit 2021 werden im Projekt „Inklusive Bildung M-V“ an der Hochschule Neubrandenburg Menschen mit Beeinträchtigungen zu Bildungsfachkräften qualifiziert. Ziel ist es, dass diese zukünftig Hochschulangehörigen sowie Mitarbeitenden in Wirtschaft und Verwaltung die speziellen Anforderungen von Menschen mit Behinderungen vermitteln. Über eine Weiterführung und -finanzierung des Projekts wurde nun entschieden.
Die Qualifizierung der fünf Bildungsfachkräfte wird planmäßig Ende Juli 2024 abgeschlossen sein. Zwischen dem Wissenschafts-, dem Sozialministerium und der Hochschule ist eine Einigung erzielt worden. Im Anschluss an die Qualifizierung soll die Beschäftigung der ausgebildeten Teilnehmer*innen an der Hochschule in den Jahren 2024 und 2025 abgesichert sein. Über die Fortführung des Projekts nach 2025 wird noch diskutiert. 30 Prozent der Kosten für die Bildungsfachkräfte sowie eine Betreuungsperson trägt das Wissenschaftsministerium in Kooperation mit den Hochschulen. Das Sozialministerium übernimmt weitere 30 Prozent, die restlichen 40 Prozent werden aus dem Landeshaushalt finanziert.
Wie heißt es so schön: neues Jahr, neues Glück? Für alle Opernfreunde scheint sich dieses Sprichwort schon sehr früh zu bewahrheiten. Denn am 27. Januar feiert Carl Maria von Webers romantische Oper DER FREISCHÜTZ Premiere im Landestheater Neustrelitz. Mit seiner weltberühmten Musik versetzt uns der „Freischütz“ an das Ende des Dreißigjährigen Krieges und damit unter Menschen, die traumatisiert sind und Frieden nicht kennen. Und doch bleibt da dieser lebensbejahende, glanzvolle Schluss, der Hoffnung auf eine gute Welt gibt. Ein Werk, das in jeder Hinsicht unter die Haut geht! Einen ersten Einblick gibt die Matinee am 14. Januar, natürlich mit freiem Eintritt.
Dann erwartet uns das 5. PHILHARMONISCHE KONZERT der Neubrandenburger Philharmonie. Rasmus Baumann dirigiert Mozarts Klavierkonzert KV 537 („Krönungskonzert“) sowie Schostakowitschs 10. Sinfonie, eine Abrechnung des Komponisten mit der Stalin-Ära. Wer seinen Konzertbesuch als Familienerlebnis planen möchte, dem sei hier die MUSIK ZUR KAFFEEZEIT am 28. Januar empfohlen. Das Bläserquintett unserer Philharmonie präsentiert zusammen mit Erzähler Alexander Mildner die Märchen „Hänsel und Gretel“ sowie „Die Bremer Stadtmusikanten“ in kammermusikalischem Gewand.
Dieses Jahr wird für die Kanuten des Motor Süd Neubrandenburg e.V. ein ganz besonderes: Denn im Juni feiert die Sektion ihren 70. Geburtstag. Damals war das Haus 6 in der Lindenstraße am Tollensesee, hinter dem sich noch heute das Vereinsgelände befindet, ein Wohnheim für Ingenieure des VEB Reparaturwerks Neubrandenburg. Diese gründeten 1954 die erste Kanuabteilung in Neubrandenburg, als Sektion der Betriebssportgemeinschaft Motor Süd Neubrandenburg. Motor deshalb, weil der Träger Fahrzeuge baute und Süd, weil er im Süden der Stadt angesiedelt war.
An Rente und Ruhestand denken die heute 140 Kanuten des Vereins auch nach 70 Jahren noch lange nicht. Allein der diesjährige Veranstaltungsplan lädt zu immerhin 28 Aktivitäten ein. Darunter Hallen-Kentertraining in Zinnowitz, Wildwassertouren, Bowlingabende, Arbeitseinsätze oder auch ein- und mehrtägiges Wasserwandern in Mecklenburger und Brandenburger Gewässern. Wer mag, kann auch jederzeit individuell mit dem Boot auf Tour gehen.
Die ersten Sportler haben sich schon einmal fit gemacht für den anspruchsvollen Veranstaltungs-Marathon und ließen ihren guten Vorsätzen beim traditionellen Neujahrspaddeln auf dem Tollensesee Taten folgen. www.msn-kanu.de