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„Entweder gibt man auf, oder es fängt irgendwann an Spaß zu machen.“ Und Frank Weidlich macht er nach eigener Aussage trotz aller Rückschläge immer noch Spaß, der denkmalgeschützte Feldberger Bahnhof, den er vor zehn Jahren mit „von nichts eine Ahnung“ von der Deutschen Bahn erworben hat und der „Liebe auf den ersten Blick“ war. Am vergangenen Sonnabend wurde das Jubiläum mit Freunden und Bekannten in der einstigen Bahnhofsgaststätte gefeiert, gestern beging der aus Rendsburg in Schleswig-Holstein stammende und zuletzt 26 Jahre an der Berliner Charité tätige ehemalige Krankenpfleger sein 66. Wiegenfest.
Er feiere „zehn Jahre Irrsinn“, hatte mir mein Leser in der Einladung zur Bahnhofsparty geschrieben. In der Tat ist sein Geschäftsmodell (noch) nicht aufgegangen. Ein ganzer Ordner voller Unterlagen belegt unter anderem die Bemühungen, für die Rettung des Bahnhofsgebäudes Fördermittel zu erhalten, Adressen von der Denkmalbehörde bis zum Bundespräsidenten. Sinnlos, letztlich ist nicht ein Euro geflossen. „Wenn es wenigstens ein Gutshaus wäre“, wurde ihm unter anderem beschieden. Oben drauf gab und gibt es bürokratischen Aufwand ohne Ende, den ein normaler Mensch wohl nicht aushalte. Immerhin konnte Frank Weidlich 23 Fenster und die Tür zum Bahnsteig aus eigener Tasche erneuern. Um allerdings größeren Vorhaben wie der Dach- oder der Fassadensanierung überhaupt eine Chance geben zu können, hat er sich aufs Lottospielen verlegt. „Vielleicht klappt es ja doch mal.“ Denn selbst bei Förderung brauche es eine Eigenkapitaldeckung, zu der momentan noch etliches an Geld fehle.
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