Ich habe gerade einen sehr verärgerten Falko Herschel getroffen. Der Geschäftsführer der Neustrelitzer Wohnungsgesellschaft (Neuwo) war ein paar Tage nicht in der Heimat und musste entgegen anderslautenden Informationen gegenüber Strelitzius erst einmal klarstellen, dass die Residenzstadt selbstverständlich auch in diesem Jahr im Advent einen „Hofzauber“ erleben wird.
Alle Partner seien im Boot und kämen morgen an seinem Tisch zusammen, so Herschel. Der kleine, aber feine Weihnachtsmarkt werde wieder auf dem Gelände hinter der Sparkasse am Markt und dem „Fürstenhof“ stattfinden. Herschel will mir morgen auch das Programm schicken.
Auch Lucas Albrecht (Mitte) blieb heute unter seinen Möglichkeiten.
Das haben wir uns ganz anders vorgestellt. Die TSG Neustrelitz trennt sich im Regionalliga-Heimspiel von Viktoria 1889 Berlin 0:0 und blamiert sich vor rund 1000 enttäuschten Zuschauern. Dabei ist es dem reaktionsschnellen Keeper Steven Braunsdorf, bester Mann heute bei den Residenzstädtern, noch zu danken, dass die Petersen-Elf weiter auf eigenem Platz ungeschlagen bleibt. Ein schwacher Trost. Braunsdorf entschärfte zwei Hundertprozentige der Viktorianer in der Manier eines Handball-Torstehers mit starken Fußparaden.
Will man den Mannen um Kapitän Steve Müller noch etwas zugute halten, so die Tatsache, dass sie einmal mehr vom Schiedsrichter benachteiligt wurden. Gleich drei elfmeterreife Szenen wurden von Lars Albert aus Muldenhammer nicht gesehen, darunter zwei Mal Handspiel der Berliner im eigenen Strafraum. Nach der torlosen ersten Halbzeit bekamen die Viktorianer Oberwasser, hatten jeden Respekt verloren und dominierten rund 20 Minuten lang sogar das Spiel. Es war offenkundig, dass die Gäste auch Fußball spielen können.
Mein Fußballexperte Matti, der wieder das Spielfoto für meinem Blog zugeliefert hat, sah alte Union-Schule durchblitzen. Der ehemalige Co-Trainer der TSG, Ersan Parlatan, hatte bei seiner Rückkehr als Chefcoach der Hauptstädter einen Einstand nach Maß im Parkstadion. Seine Jungs waren wirklich gut eingestellt, während man den Gastgebern mit zunehmender Spieldauer eine desolate Vorstellung bescheinigen muss.
Mein heutiger Interviewpartner Daniel Hirsch, Steuerberater und TSG-Sponsor, beklagte vor allem den faktischen Ausfall des Neustrelitzer Mittelfeldes. „Da war einfach kein System erkennbar, es wurden keine Akzente gesetzt. Dadurch kamen auch keine Spielzüge zustande, sondern es wurde nach vorn alles dem Zufall überlassen. Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert.“
Die TSG Neustrelitz bliebt auf Tabellenplatz 10 und hat am kommenden Sonntag in Meuselwitz erneut Gelegenheit, aus dem offenkundigen Tief herauszukommen. Allerdings berechtigt die eklatante Auswärtsschwäche der Residenzstädter zu keinen großen Hoffnungen, auch wenn es gegen den Dreizehnten geht. Die Gastgeber haben an diesem Spieltag einen Achtungserfolg errungen, indem sie dem bisherigen Spitzenreiter Nordhausen auf Gegners Platz beim 2:2 einen Punkt abgenommen haben. Neuer Tabellenführer ist der FC Carl Zeiss Jena.
Das Haus Markt 13 in Wesenberg soll binnen zwei Jahren in eine Patientenadresse verwandelt werden.
Wesenberg wird Ende 2017, Anfang 2018 ein kleines Ärztehaus bekommen. Das hat mir Jonathan Lustig bestätigt, der sich unlängst als anthroposophischer Allgemeinmediziner in der Woblitzstadt niedergelassen hat und momentan in Räumlichkeiten unter dem Stadtkultursaal praktiziert. „Hier gefällt es mir eigentlich auch ganz gut“, so Lustig über seine vorübergehende Adresse, „aber es gibt einfach zu wenig Platz.“
Der Hesse, der in Marburg studiert und zuletzt in Dresden praktiziert hat, braucht nur aus dem Fenster zu schauen, um die Zukunft zu sehen. Gegenüber, direkt neben der Apotheke, befindet sich das Haus Markt 13, das Lustig erworben hat und sanieren will. „Die entsprechenden Fördermittelanträge sind gestellt und wir hoffen, im kommenden Jahr mit dem Bauen beginnen zu können“, so der Arzt. „Dann werden wir etwa ein Jahr brauchen, um das Haus fertigzustellen.“ Das Gebäude an sich habe es ihm angetan, weswegen er es auch retten wolle.
Im neuen Objekt werde es dann für ihn und einen Kollegen hinreichend große Praxisräume geben. Außerdem will Lustigs Frau hier eine Hebammenstation einrichten. Schließlich ist auch noch ein multifunktional zu nutzender Raum, etwa für Kurse, vorgesehen.
Bei dieser Gelegenheit will Strelitzius gleich noch einen Topf aus der Gerüchteküche nehmen. Die Alte Post am Markt bzw. das Grundstück sind nicht von Hannelore Westfalen und Klaus Düe von der Villa Pusteblume gekauft worden. Die Immobilie befindet sich nach wie vor im Besitz des Alteigentümers. Da dieser inzwischen zum Pflegefall geworden ist, verhandelt dessen Tochter über den Verkauf. Interessiert ist seit Jahren ein Investor aus dem Raum Hamburg, mit dem ich morgen telefonisch verabredet bin. Klaus Düe, der den Abriss des maroden Gebäudes geleitet hat, kann eine Planung für die Neubebauung der Ecke aus der Schublade ziehen.
Wie dämlich muss man sein auf die Idee zu kommen, das Dach der Stadthalle in Neubrandenburg zu erklimmen? Drei Jugendliche haben es am Sonnabend gegen 22.15 Uhr versucht. Auf halbem Weg zur Spitze hat ein 17-Jähriger prompt den Halt verloren, ist über das Dach abgerutscht und von der Kante aus vier Metern Höhe auf den Betonboden gestürzt.
Seine Kumpels haben sofort erste Hilfe geleistert und den Rettungsdienst alarmiert, wie die Polizei berichtete. Der Schwerverletzte wurde im Klinikum Neubrandenburg notoperiert.
Passend zu Halloween, hat es am Samstagabend bei der Neubrandenburger Polizei Ufo-Alarm gegeben. Mehrere Bürger riefen gegen 19 Uhr bei der Einsatzleitstelle an und meldeten eine außergewöhnliche Lichterscheinung am Himmel. Danach wurde von verschiedenen Standorten aus östlich von Neubrandenburg, in Richtung Autobahn A 20, in großer Höhe ein gleißender, lang gezogener Lichtschein wahrgenommen.
Bestätigt wurde diese Sichtung von Mitarbeitern der Polizeihubschrauberstaffel. Sie gehen davon aus, dass es sich bei dem „Ufo“ um das Verglühen eines winzigen Meteoriten in der Atmosphäre gehandelt hat.