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Bildung, Freizeit, Mecklenburg-Strelitz, Natur, Neustrelitz, Umwelt

Im Tiergarten Neustrelitz werden künftig auch Bienenvölker in einer artgerechten, verantwortungsbewussten Haltung für die Besucher zu sehen sein. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte sich der damalige Wildmeister des Tiergartens als Imker betätigt, wie zeitgenössischen Quellen zu entnehmen ist. Insofern stehen die aktuellen Bienen-Planungen im Vorfeld des 300. Jubiläums des Neustrelitzer Tiergartens im kommenden Jahr auch ganz in dieser Tradition.
Jetzt hat Techniker Philipp Wunneburg dafür den Hut auf und stellt sich damit einer großen Herausforderung. Wer denkt, Bienenhaltung ist einfach, irrt gewaltig! Allein die Vorbereitung nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Zum Glück erhält der Tiergarten volle Unterstützung vom Neustrelitzer Imkerverein für dieses Projekt. Die erfahrenen Bienenzüchter geben ihr umfangreiches Fachwissen gern weiter. Unterdessen entstehen oberhalb des Ziegengeheges ein Bienen-Unterstand und eine Erlebnisstation mit vielen Informationen zu den fleißigen Nutzinsekten. Beide Vorhaben werden erfreulicherweise durch den Landesverband der Imker M-V gefördert.
Die natürliche Art der Vermehrung der Bienenvölker ist das Schwärmen. Üblicherweise zieht die alte Königin mit einem großen Teil der Immen von Mai bis Juli los, um eine neue Unterkunft zu finden. Dabei hängt sich der Schwarm gern an Äste und Mauervorsprünge. Genau das hat die Tiergarten-Bienenkönigin am letzten Wochenende an einem hohen Baum im Tiergarten getan, leider unerreichbar für die Tierpfleger.
Die zurückgebliebenen jungen Bienen gründen mit der gerade geschlüpften Königin ein neues Bienenvolk. Vom ersten Bienenvolk wurde rechtzeitig ein Ableger gebildet, der sich ebenfalls eine eigene junge Königin heranzieht. Für die alte Bienenkönigin wird es jedoch schwierig. Solche ausschwärmenden Bienen tragen zwar Proviant für drei Tage mit sich, werden aber oft durch schlechtes Wetter wie zuletzt von der Quartiersuche abgehalten.
Wenn jemand zufällig auf einen Schwarm stößt, kann er gern den Tiergarten unter Telefon 03981 204490 anrufen. Dort bekommt das Bienenvolk ein neues Zuhause. Der neue Unterstand hier kann bis zu zehn Bienenvölker aufnehmen. Übrigens ist die Gefahr von Schwarmbienen gestochen zu werden sehr gering, da sie weder Brut noch Vorräte verteidigen müssen.
Selbstverständlich wird die Biene auch als Patentier zu haben sein. Wer sich für diese ungewöhnliche Verbindung interessiert findet das Online-Formular für die Tierpaten auf www.tiergarten-neustrelitz.de.
Ich freue mich über den sehr schönen Artikel über die Bienen im Tiergarten. Bitte gestatten Sie mir eine kleine, aber wichtige Korrektur. Wir Imker betreiben eine Nutztierhaltung. Die allermeisten tun dies mit großer Empathie und Verantwortung für die Bienen. Eine artgerechte Haltung kann es aber nie sein. Mit diesen Lorbeeren dürfen wir uns nicht schmücken. Honigbienen sind Waldbewohner und ihr natürliches Habitat sind Baumhöhlen.
Vielen Dank für den Hinweis. Ich reiche ihn an den Tiergarten weiter.