Elsa Claveria ist als Solistin zu erleben. Foto: TOG
Mit Werken von Britten, Vaughan Williams und Elgar begibt sich die Neubrandenburger Philharmonie musikalisch nach England. Leiten wird das 8. Anrechtskonzert in Neubrandenburg und Neustrelitz Rasmus Baumann, derzeit Chefdirigent der Neuen Philharmonie Westfalen. Die Theater und Orchester GmbH hat dazu dankenswerterweise Hintergrundmaterial angeboten. Außerdem gibt es in Neubrandenburg die traditionelle Konzerteinführung.
In Benjamin Brittens vielseitigem Schaffen spielen Opern eine gewichtige Rolle. Ein erster großer Wurf gelang dem Komponisten mit „Peter Grimes“. Aus dieser 1945 uraufgeführten Oper koppelte er vier Zwischenmusiken aus, die seither als „Sea Interludes“ („See-Bilder“) auch im Konzertsaal aufgeführt werden. Um die Bühnenmusik zu verstehen, muss man die Oper nicht unbedingt kennen, schließlich hat Britten die vier expressiven Klangbilder mit Titeln, wie z. B. „Mondlicht“ oder „Sturm“, versehen. All das musikalische „Meeresrauschen“ kann aber auch als Psychogramm des rätselhaften Titelhelden Peter Grimes angesehen werden.
Es folgt Ralph Vaughan Williams‘ Violinromanze „Die aufsteigende Lerche“ („The Lark Ascending“), die 1914 von einem Gedicht von George Meredith inspiriert wurde. Pentatonische Tonfolgen verleihen dem Stück ein gewisses asiatisches Kolorit, das sich damals ja auch die Impressionisten zu eigen machten. Elsa Claveria, die Erste Konzertmeisterin der Neubrandenburger Philharmonie, wird den suggestiven Solopart interpretieren.
Edward Elgar wird mit Variationen weltberühmt
Edward Elgars „Enigma-Variationen“ krönen den Konzertabend. Entstanden sind sie eher zufällig. Als der Komponist einmal am Klavier improvisierte, wurde er von seiner Frau unterbrochen: „Das ist eine gute Melodie!“ Elgar versuchte, das Thema zu rekonstruieren und kam dabei auf die Idee, es Personen aus seinem Bekanntenkreis „anzupassen“. Die 14 Variationen beschreiben Menschen aus seinem Umfeld. Wer mit welcher Variation gemeint ist, sollte zunächst ein Rätsel (Enigma) bleiben. Elgar hatte lediglich Abkürzungen oder Spitznamen seiner Freunde verraten – erst später gab er deren Identität preis… Die 1899 in London uraufgeführten „Enigma-Variationen“ wurden bald auch über England hinaus bekannt. Edward Elgar gilt als erster englischer Komponist seit Henry Purcell (1659-1695), der es zu internationalem Ansehen brachte.
Konzerteinführung:
6. April 2017, 18.45 Uhr, Café im Reuterhaus Neubrandenburg
Konzerte
6. April 19.30 Uhr, Konzertkirche Neubrandenburg
9. April, 18 Uhr, Landestheater Neustrelitz