Ist die TSG Neustrelitz, links Alexander Schmitt im Spiel gegen Viktoria Berlin, schon am Boden zerstört?
Als ich am vergangenen Mittwoch das Parkstadion verlassen wollte, haben mich TSG-Anhänger als Sachverständigen angerufen. Sie waren sich uneins darüber, ob die Neustrelitzer Mannschaft noch absteigen kann oder nicht.
Ich habe mit meinem Blogpartner, Cotrainer Volker Piekarski, die Situation noch einmal ausgiebig analysiert. Ja, es ist theoretisch immer noch möglich, dass der Zug Richtung Oberliga mit der TSG darin abfährt. Entscheidend könnte unter anderem sein, ob eine Mannschaft aus dem Nordosten aus der 3. Liga absteigt. Da gibt es mit Rostock und Erfurt zumindest zwei Vereine, die noch nicht in trockenen Tüchern sind.
Volker Piekarski machte aber auch klar, dass ein Verbleib in der Regionalliga für die TSG als Verein zwar schön wäre, aber aus derzeitiger Sicht kein Ruhmesblatt. „Eher würden wir als Trainer uns schämen, weil wir es nicht vermocht haben, die Mannschaft an die Leistungsgrenze zu bringen.“ Und nach den letzten beiden Spielen in Berlin beim BAK und daheim gegen die Viktoria hätten Trainer Achim Hollerieth und Andreas Kavelmann, Sportlicher Leiter, gestern vor dem Team die Frage gestellt, ob noch alle voll dabei seien und ein Interesse daran haben, sich sportlich zumindest gut zu verkaufen.
Die TSG brachte zuletzt den Ball kaum einmal vor das gegnerische Tor.
„Die Spieler haben zuletzt wieder nicht ihre Möglichkeiten ausgeschöpft, die Truppe wirkte leblos“, schätzte Piekarski ein. Den Kickern sei noch mal eindeutig klar gemacht worden, dass sie sich mit einem solchen Auftreten auch nicht für andere Vereine empfehlen. „Wir haben an die Sportlerehre appelliert und können nur auf eine entsprechende Reaktion am Sonntag gegen Hertha II hoffen. Noch haben wir acht Spiele vor uns.“
Definitiv werde es Veränderungen im Aufgebot geben. Nun sollen auch Spieler eine Chance bekommen, die längere Zeit auf der Bank gesessen haben. „Letztlich ist es im Fall einer Niederlage egal, mit wem du verlierst“, brachte es der Cotrainer auf den Punkt. Natürlich hofft Strelitzius mit allen Neustrelitzer Fußballfreunden und Anhängern der TSG in der Region nach wie vor auf ein Erfolgserlebnis. Anstoß im Parkstadion gegen den Tabellenzehnten ist um 13.30 Uhr.
Symptomatisch: Kapitän René Pütt als einer der wenigen Leistungsträger allein auf weiter Flur.