
In meinem früheren Leben bin ich häufig mit Russen zusammengekommen, und in schöner Regelmäßigkeit kam an klirrend kalten Wintertagen Borschtsch auf den Tisch. Dieser Tage habe ich mich an den schmackhaften Eintopf von Mütterchen Russland erinnert und ihn zum Sonnabend leicht verwestlicht auf den Speiseplan gesetzt.
Noch zwei Vorbemerkungen: Nicht zu spät nach dem Frühstück anfangen, das Gericht braucht Zeit. Und idealerweise für das darauffolgende Wochenende noch einmal Gemüse einplanen. Denn hierzulande lassen sich die erforderlichen Mengen für vier Portionen nicht exakt einkaufen. Es bleibt also reichlich übrig, was es in Keller oder Kühlschrank aber über die Woche schafft.
Zunächst in einem Topf in zwei Esslöffeln Butterschmalz 400 Gramm Rindergulasch kräftig von allen Seiten anbraten. Einen halben Liter Gemüsebrühe und Viertelliter Rotwein, ich hatte “Primitivo” offen, dazugießen. Der macht das Fleisch schön mürbe. Eine Dreiviertelstunde im geschlossenen Topf köcheln lassen.
Jetzt 400 Gramm Schweinegulasch in zwei Esslöffeln Butterschmalz in der Pfanne schön anbraten, bis es Farbe bekommt. Drei mittlere Zwiebeln in dünne Scheiben schneiden und mitbraten. Je einen Esslöffel Kümmel, Majoran und geriebene Zitronenschale dazugeben sowie fünf Knoblauchzehen in die Pfanne pressen. Noch zwei bis drei Minuten braten lassen, dann Schwein zum Rind.
Gemüse in mundgerechte Stücke schneiden
Drei bis vier Kartoffeln, 400 Gramm Weißkohl, drei kleine Möhren, eine halbe Steckrübe, eine Stange Lauch und zwei Stangen Staudensellerie in mundgerechte Stücke schneiden, alles zum Fleisch in den Topf geben und noch einmal eine Dreiviertelstunde köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und Muskat würzen.
Kein Borschtsch ohne Rote Bete! Die gibt es im Kaufland geschält, abgepackt und blanchiert. Wer sich die Mühe machen will, sie ist momentan auch frisch zu haben. Mindestens zwei davon kleinschneiden und unterrühren. Jetzt braucht es noch eine Viertelstunde Hitze. Abschließend den Borschtsch mit Petersilie bestreuen und mit einem Klecks saurer Sahne auf den Teller bringen. Passt ganz wunderbar in die Jahreszeit, nicht nur in den Weiten Russlands. Priyatnogo appetita!