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Kunstliebhaber lenken am Wochenende vielleicht ihre Schritte auf die Mirower Schlossinsel. Hier im 3 Königinnen Palais ist Anfang Oktober, wie von Strelitzius seinerzeit angekündigt, eine neue Sonderausstellung mit Kleinplastiken und Arbeiten auf Papier von Uwe Maroske eröffnet worden. In Anwesenheit von Mara Maroske, Tochter des im November vergangenen Jahres verstorbenen Lichtenberger Bildhauers und Grafikers, hatte Otto Kummert, Freund des Künstlers, einst Professor an der Kunsthochschule Weißensee und einer der wichtigsten Grafiker der DDR, die Laudatio gehalten. Auszüge daraus haben mich heute erreicht:

„Uwe Maroske war einer der leider sehr wenigen, die nicht in destruktiven Träumen verharrten, sondern sich selbst in die Pflicht nahmen. Sein heute vorliegendes künstlerisches Werk sowie seine weitgreifenden gestalterischen Initiativen im öffentlichen Raum sind lebendige Zeugnisse dieses schöpferischen Strebens – nicht der in sich selbstverliebte Rückzug in die eigene, naturgegebene Genialität, sondern unentwegt begleitet von der ihm innewohnenden Verantwortlichkeit seines vielseitigen gestalterischen Tuns. […]

Maja Maroske und Prof. Otto Kummert

Der künstlerische Gestaltungsgegenstand im Gesamtwerk Uwe Maroskes ist das Menschsein mit seiner körperlichen wie geistigen Beziehungsfähigkeit. In ihm hat er sein Wirkungsfeld gefunden, in dem er mit empfindsamen Sinnen, geschultem Blick und suchend formender Hand gestaltet hat. Die Zeichnung im Werk Maroskes in ihrer spezifischen Art – in ihrer Unverwechselbarkeit, erschließt mir eine ganze Erlebniswelt. Die Spontanität und Unmittelbarkeit des gestalterischen Gedankens, einfach und ohne virtuose Mätzchen, mit spannungsvollem Duktus sinnlich sprechend, steht sie als selbstständiges, ganz eigenartiges Werk neben (!) der Skulptur – nicht ersatzweise für die Skulptur. Die im besten Sinne abstrakte Denkweise als reduzierte Form schafft eine hohe Ausdruckskraft und macht sie zu einer wertvollen Grafik. […]

Alles, was sich uns in seinen vom eigenen Befinden geprägten Skulpturen darbietet, macht sehr, sehr nachdenklich, berührt uns. Es bietet sich uns bereits heute ein geschlossenes Gesamtbild, das sich in seiner inhaltlichen wie formbildenden Meisterschaft eingliedert in eine humanistisch gewachsene deutsche Bildhauertradition.“

Seit dieser feierlichen Eröffnung ist die Sonderausstellung nun bis zum 31. März im Rahmen der interaktiven Erlebnisausstellung rund um drei mecklenburgische Prinzessinnen, die zu bedeutenden Königinnen wurden, im Palais auf der Mirower Schlossinsel zu besichtigen. Die Ausstellung zeigt in Kleinplastiken, farbige Gouachen und Zeichnungen von Uwe Maroske. Sowohl die Gouachen als auch die Zeichnungen tragen dabei deutlich die Handschrift des Bildhauers, als der Uwe Maroske hauptsächlich bekannt ist. Durch das Medium Skulptur ist der Künstler per se gezwungen, sich auf ein klares Sujet zu konzentrieren – das ist in dem Werk Uwe Maroskes der menschliche Körper.

Menschlicher Körper im Zentrum

In den Arbeiten auf Papier treffen Betrachter auf das selbe Thema – immer wieder steht der menschliche Körper im Zentrum. Den Bildhauer verrät hier das Fehlen jeglicher Umgebung, jeglichen erzählerischen Details. Aller Ausdruck läuft über die menschliche Figur. Ein weiteres großes Thema in Maroskes malerischem und zeichnerischem Schaffen ist die Landschaft. Aus Skizzen, die direkt vor Ort entstanden, wurden im Atelier großformatige farbige Arbeiten sowie großformatige Kohle- oder Tuschzeichnungen. In den Gouachen wurden dabei oft mit energischen Kohlestrichen Akzente gesetzt. Wie die Malerei und die Skulptur, trägt dabei auch die Zeichnung eine eindeutige Handschrift: Kraftvollen Linien beschwören die Essenz einer Landschaft herauf, die das Typische herausstellt und dabei klar und reduziert ist. Die beiden großen Themen – Figur und Landschaft – sind durchaus auch miteinander verbunden: oft finden sich in den Formen des einen Themas Spiegelungen des anderen.

Weitere Informationen rund um das 3 Königinnen Palais und zur bis Ende Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffneten Sonderausstellung auf

www.3koeniginnen.de