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Alexandra Maria Lara in der Hauptrolle.

Regisseur Bernd Böhlich stellt seinen neuen Film „Und der Zukunft zugewandt“ heute um 19.30 Uhr in Neustrelitz in der Alten Kachelofenfabrik vor. 1952 in der DDR. Die zu Unrecht verurteilte junge Kommunistin Antonia Berger erreicht nach vielen Jahren in der Sowjetunion das kleine Fürstenberg. Vor der sozialistischen Kreisleitung wird sie in allen Ehren empfangen, man kümmert sich um ihre schwer kranke Tochter, gibt ihr eine schöne Wohnung und eine würdevolle Arbeit. 

Antonia schöpft wieder Hoffnung. Die Solidarität, die sie in dem jungen Land erfährt, erneuert ihren Glauben an die Zukunft im Geiste der Gerechtigkeit. Sie gewinnt ein neues Leben, aber dafür soll sie einen Preis zahlen: Von ihrer Zeit in der Sowjetunion, wo sie im fernen Sibirien in einem Gulag jahrelang gefangen gehalten wurde,  muß sie schweigen. Die Wahrheit, so fürchtet die junge DDR, könnte die so fragile Nation ins Wanken bringen. Herausragend besetzt und gespielt ist der Film ein aufwühlendes Stück deutsches Kino.

Regisseur Bernd Böhlich findet Bilder für ein großes Drama der Sprachlosigkeit, das Vergangenheit und Zukunft zu unversöhnlichen Gegenspielern werden lässt. Im Filmgespräch fragt er: „Der Kommunismus ist tot. Schon das Wort ist verpönt. Trotzdem bleibt die Tatsache, dass Millionen Menschen der Idee einer gerechten Welt ihr Leben geopfert haben. Waren all diese Menschen Verführte, deren dramatisches Schicksal keiner Erinnerung wert ist?“ Das ist eine der Fragen, die die Gäste nach dem Film diskutieren können.