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Fotos: Horst Blümel

Der selten aufgeführte Film „Mord ohne Sühne“ (DDR 1962) von Carl Ballhaus mit Günther Simon in der Hauptrolle wird nur am 4. Mai um 20.15 Uhr im Kino in der Alten Kachelofenfabrik in Neustrelitz gezeigt. Er wird in Kooperation mit dem Hans-Fallada-Klub im Rahmen der Neustrelitzer Büchertage im Fabrik.Kino aufgeführt. Das Drehbuch schrieb Alexander Graf Stenbock-Fermor, der 1933 auch Opfer der Bücherverbrennungen wurde und nach dem 2. Weltkrieg einige Monate Bürgermeister in Neustrelitz war. Die Geschichte, die dem Film zugrunde liegt, spielt im Jahre 1925 in der Strelitzer Region. 

Der Oberlandjäger Heinz Lippert verhaftet den polnischen Landarbeiter Jakubowski unter dem Verdacht, ein Kind – seinen angenommenen Sohn – ermordet zu haben. Obwohl er nur unzureichende Indizien hat, bringt Staatsanwalt Becker den Fall vor Gericht. Jakubowski wird zum Tode verurteilt, der „polnische Mörder“ passt in die nationalistische Propaganda der Zeit. Lippert versucht, ermutigt durch den kommunistischen Redakteur Hartmann, die Vollstreckung des Urteils zu verhindern und ermittelt sogar den wahren Täter. Vergebens, das Todesurteil wurde vorzeitig vollstreckt. Nach der Machtergreifung der Nazis lässt der Staatsanwalt, inzwischen SS-Führer, die Männer, die den wahren Sachverhalt aufdeckten, verhaften. Lippert schließt sich im Untergrund dem Widerstand an. Ein gesellschaftskritischer Film vor historischem Hintergrund, der im Fabrik.Kino in der Filmreihe „Die Erinnerung darf nie enden“ im Programm ist.