Schlagwörter

Die Fußball-Oberligisten der TSG Neustrelitz waren auch heute beim Heimspiel gegen Tasmania Berlin vor rund 350 Zuschauern die bessere Mannschaft auf dem Platz. Und, sie wurden mit wenigstens einem Punkt beim 1:1 (0:0) belohnt. Trotzdem ist der Ball flach zu halten. Nach Chancen hätte da ein ganz anderes Ergebnis auf der Anzeigetafel stehen müssen. Zur Halbzeit wäre bereits eine klare Führung der Gastgeber drin gewesen. Allein, die Neustrelitzer sind in dieser Saison einfach nicht mit Fortuna im Bunde und bringen das Runde nicht ins Eckige. Erst in der 56. Minute konnte Justin Schultze unter Beweis stellen, dass seine neuen, leuchtend orangenen Töppen auch zum Toreschießen taugen. Aus einem Gewühl heraus nach Eckball kam der Ball zu ihm, und Schultze konnte zur Führung einnetzen.
In der 17. und in der 40. Minute waren auf der Tribüne zu Schultzes Schuhen schon Sprüche geklopft worden. Da scheiterte er jeweils allein vor Tasmanias Schlussmann Maxim Hertel. Bei einem platzierten Schuss von Marcus Niemitz in der 28. Minute hatte noch ein Tasmania-Spieler einen Fuß dazwischen. Mannschaftskapitän Kevin Riechert hatte weder per Freistoß (32.) noch durchgebrochen aus Nahdistanz (41.) Erfolg, und Nils Röth hätte aus der Drehung heraus in der 43. Minute für das Tor des Monats sorgen können. Hätte, hätte, Fahrradkette…
In der 65. Minute schließlich hatte Artur Bednarczyk die Chance, endgültig die Weichen auf Sieg zu stellen. Eine Hereingabe erreichte er am Boden liegend noch mit der Fußspitze, der Ball strich knapp am langen Pfosten vorbei. Der Traum vom Dreier war in der 78. Minute ausgeträumt. Tasmania bis dahin nach vorn harmlos. Ähnliche Situation wie beim 1:0: Unübersichtliche Situation, nach einem Freistoß wird im Strafraum der Neustrelitzer nicht konsequent geklärt, und Neil-Nigel Bier sorgt für den Ausgleich. Kurz vor Toresschluss der Ball wieder im Kasten von TSG-Keeper Nicolas Jesus Delpino, zum Glück Abseits. Das war es dann auch schon.
TSG-Coach Thomas Franke sprach trotz der Punkteteilung von einer guten Leistung seiner Mannschaft. Sie habe den neuen Matchplan konsequent umgesetzt und damit auch bewiesen, dass sie sich flexibel auf den jeweiligen Gegner einstellen kann, auch wenn es wieder an Toren gefehlt habe. “Das Thema ist und bleibt, dass wir uns trotz gut erarbeiteter Abschlussmöglichkeiten nicht belohnen. Auf der Gegenseite eine Standardsituation nicht ordentlich verteidigt, und dann guckst du dich halt an.”
Das letzte Wort geht an TSG-Präsident Nico Manke, der heute seinen 42. Geburtstag begeht. “Es ist wie in den letzten Wochen. Wir sind die Besseren, haben aber auf deutsch gesagt die Scheiße am Fuß. Vier Dinger hätten drin sein müssen. Wenn du die nicht machst, kannst du auch nicht auf Glück hoffen, zumal wir nach dem 1:0 aufgehört haben Fußball zu spielen und den Gegner damit stark gemacht haben. Wenigstens ein Punkt. Eine Niederlage wäre schlimmer gewesen, insofern ist mir meine Geburtstagsfeier nicht völlig vergangen.
Die TSG Neustrelitz bliebt auf Rang 12 der Tabelle und hat den Abstand zum Verfolger Optik Rathenow auf sieben Punkte erhöhen können. Die Optiker empfangen am kommenden Sonnabend die Residenzstadtkicker.
