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Es hat schon ein bisschen was von einer Oscar-Verleihung, wenn alljährlich der Große Preis des Mittelstandes in Deutschland vergeben wird (Strelitzius berichtete kurz). Und es fließen durchaus auch Tränen des Glücks bei den Preisträgern, die zwar wissen, dass sie nominiert sind, aber nicht, ob die begehrte Trophäe nun tatsächlich ihnen zugedacht wird. Das erfahren sie erst, wenn sie auf die Bühne gerufen werden, wie mir Daniela Preuß gestern erzählt hat. Auch sie hatte die Rührung bei der unverhofften Auszeichnung vor wenigen Tagen in Düsseldorf überwältigt, und in ihrem Neustrelitzer Möbelhaus gab es ebenfalls Freudentränen, als die Chefin per Telefon die Mitarbeiter über die Würdigung informierte. “Schließlich sind wir wie eine Familie, die Belegschaft fühlt sich mit unserem Unternehmen sehr verbunden”, so Daniela Preuß, die mit Vater Johannes die Firma führt.
Dabei wollten die Nominierten erst gar nicht zur Verleihungsveranstaltung fahren. Immerhin war der Kelch schon mehrmals an ihnen vorbeigegangen. Nun bedauert Daniela Preuß, dass ihre Eltern diesmal nicht dabei waren. Immerhin konnte sie das Hochgefühl des Augenblicks mit Ehemann Jens teilen. “Wir versuchen in unserem Möbelhaus immer alles möglichst gut zu machen, aber wenn das dann von außen so wertgeschätzt wird, und noch dazu in diesen schwierigen Zeiten, ist das schon etwas ganz Besonderes. Der Große Preis des Mittelstandes geht nach Neustrelitz, wir waren völlig von den Socken”, blickt die Unternehmerin zurück.
Zwei Hamburger Geschäftsleute, die Daniela Preuß nicht einmal kennt, haben das Möbelhaus nominiert. “Wir wissen nicht, wie das zustande gekommen ist, sie sind keine Kunden.” Nach der Nominierungsmitteilung sei erst einmal viel Zuarbeit für die Jury erforderlich gewesen. Rund 4700 Betriebe waren in diesem Jahr vorgeschlagen, nur eine Firma pro Bundesland bekommt am Ende die Auszeichnung der Oskar Patzelt Stiftung. Entwicklung des Unternehmens, Alleinstellungsmerkmale, Kooperationspartner, Personalpolitik, Mitarbeiterführung, Ausbildung, Innovation, Zertifizierung, Kundenumgang, Problemlösung, Außendarstellung und nicht zuletzt soziales Engagement und Ehrenamt, die Latte hängt sehr hoch. “Wir sind jedenfalls total stolz”, so Daniela Preuß abschließend, und hebt für Strelitzius noch einmal die Trophäe an, die auf dem Kundentresen in der Kranichstraße ihren Platz gefunden hat. Angestoßen worden ist mit den Mitarbeitern bereits, aber die außergewöhnliche Ehrung soll demnächst noch richtig gefeiert werden. Anhängend der Text zur Preisverleihung: