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Ein kleines Sammelgrab auf dem Starsower Friedhof hat nach 76 Jahren für erhebliche Aufregung gesorgt. Hier waren zum Kriegsende im Mai 1945 fünf deutsche Soldaten in ihren Uniformen beerdigt worden, deren Leichen ein Einwohner im Spargelfeld hinter seinem Haus gefunden hatte. Nicht alle Toten konnten identifiziert worden, ein einziger Name fand sich auf dem Grabstein.
Da die Stelle des Friedhofes nach Angaben des Ordnungsamtes der Kleinseenplatte umgenutzt werden sollte, wurde das Grab im April 2021 geöffnet. Eine solche Umbettung erfolge nach strengen gesetzlichen Auflagen, so die Behörde. Als Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft hätten die Toten ein dauerndes Ruherecht.
Die Aktion gestaltete sich komplizierter als gedacht und wurde sogar gefährlich. Auf den Gebeinen lagen drei funktionsfähige Panzerfäuste aus dem 2. Weltkrieg, mit den Wurzeln des darüberstehenden Baumes verbunden. So musste auch noch der Munitionsbergungsdienst anrücken und die Waffen entschärfen. Außerdem wurde eine vollständige deutsche Erkennungsmarke gefunden, deren Träger bis dato als vermisst galt. Sie wurde durch das Bundesarchiv Berlin entschlüsselt.