In Waren ist ein Betrug angezeigt worden, welcher in unserer Region bisher sehr selten aufgetreten ist. Auf zwei Konten einer Familie gingen Einzahlungen von einem Paypal-Konto von jeweils einem Cent ein. Betrüger überweisen an eine Vielzahl von zufällig generierten Kontonummern Kleinstbeträge, also meistens die Summe von 0,01 Euro. Sofern dieser Betrag nicht zurückgewiesen wird, wissen sie, dass dieses Konto tatsächlich existiert.
Dieses Wissen nutzen die Betrüger dann für ihre weiteren Handlungen, meistens den Lastschrift- oder Überweisungsbetrug. Für den Fall in der Müritzstadt ebenso. Nur wenige Tage nach der Überweisung wurden von beiden Konten der Familie einmal 53 EUR und einmal 63 EUR abgebucht. Offenbar nutzte der unbekannte Tatverdächtige die Kenntnis der korrekten IBAN unberechtigt zu Zahlungen über Paypal. Die Geschädigten konnten rechtzeitig eine Rückbuchung veranlassen.
Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte möchte sich dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) anschließen. Diese Vision von Landrat Heiko Kärger ist bekannt. Aber wäre so ein Anschluss sinnvoll? Wäre er bezahlbar? Würden die Menschen in der Region davon einen Nutzen haben? Und wenn ja, wie kann sich ein Landkreis in einen Verkehrsverbund benachbarter Bundesländer integrieren? Diese und viele weitere Fragen wurden Fachleuten gestellt und eine Machbarkeitsprüfung für den Landkreis in Auftrag gegeben. Das unabhängige Forschungs- und Beratungsinstitut für Infrastrukturfragen IGES in Berlin hat nun am gestrigen Mittwoch Ergebnisse seiner Untersuchungen vorgestellt:
Die beiden entscheidenden Empfehlungen lauten: Ein Anschluss an die Metropolregion sollte für den gesamten Landkreis erfolgen. Und: Eine Tarifkooperation sollte in einem ersten Schritt der vollen Mitgliedschaft im Verkehrsverbund vorgezogen werden. Denn mit einer Tarifkooperation zwischen dem Landkreis und dem VBB würde die Tarifgrenze aufgehoben. Das heißt, man könnte mit einem preisgünstigeren Ticket zwischen Berlin und Demmin und im gesamten Kreisgebiet mit Bus und Bahn fahren.
„Komm, wir ziehen in den Frieden.“ In der mehr als zwanzigjährigen Schultradition der Weihnachtskonzerte am Neustrelitzer Gymnasium Carolinum hat es einen neuen Höhepunkt gegeben. Die Schüler haben mit der gestrigen Gala so eindringlich wie nie zuvor die tiefe Sorge um unseren Planeten vermittelt. „Wir haben die Hoffnung, dass Musik Herzen verbindet und Kriege enden lässt“, sagten die Moderatorinnen Josephin Rickmann und Anna-Lena Zerbel bei der Verabschiedung. Es waren der eingangs zitierte Song von Udo Lindenberg, der „Earth Song“ von Michael Jackson, John Lennons „War is over“ und „Nach dieser Erde“ von Don McLean mit dem deutschen Text von Gerd Kern, mit dem das Ensemble Carolinum die Friedenssehnsucht der Menschen zum Ausdruck brachte.
Henry Tesch (links) dankt Reinhard Gust.
Zur Botschaft der jungen Künstler gehörte auch, den Artikel 3 aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zu verlesen, in dem es heißt: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Das Konzertpublikum in der wie immer bis auf den letzten Platz besetzten Aula der Schule dankte den Ensemblemitgliedern unter der Leitung von Maestro Reinhard Gust mit stehenden Ovationen.
Frohe Weihnachten auch für Gastschüler Diego Walter Roca Medina aus Bolivien.
Die künstlerische Qualität des Auftritts der Caroliner stand der hochpolitischen Aussage in nichts nach. Für 33 der weit über 100 Ensemblemitglieder war es das erste Mal, dass sie auf großer Bühne standen und den verdienten Jubel des Publikums für den faszinierenden Vortrag des Klangkörpers entgegennehmen durften. Der gewohnte Reigen von traditionellen deutschen und internationalen Weihnachtsliedern bis hin zu Spiritual und Pop hat auch in diesem Jahr mitgerissen. Ein zahlenmäßig starker Männerflügel hat dem Chor noch mehr Klangfarbe beschert. Auch der Kammerchor der herausragenden Stimmen hatte wohl noch nie so viele Akteure. Und die Instrumentalisten bewiesen mit der Titelmelodie der Fantasy-TV-Serie von „Game of Thrones“, dass sie ohnehin eine Klasse für sich sind. Was unbedingt auch für die Aufführung von Robert Schumanns „Knecht Ruprecht“ durch Julia Vierziger am neuen Flügel des Carolinums gilt.
Es fällt schwer, angesichts der hohen Leistungsdichte unter den vielen Solisten jemanden besonders zu würdigen. Regelrecht ausgeflippt sind die Konzertbesucher bei Clara Schades „Gold von den Sternen“ aus dem Mozart-Musical. Mir hatte es außerdem Lea Hammermeister angetan, die zwischen Veronika Fischers „Dass ich eine Schneeflocke wär“ und Melanie Thorntons „Wonderful Dream“ eine beachtliche stimmliche Reichweite offenbarte. Die Moderatorinnen Anna-Lena und Josephin glänzten auch als Solo-Sängerinnen, ebenso Lisa Günther, Leonore Klein, Lene Lexow, Maya Elgaß, Lea Gries, Muriel Rappold, Kira Schley und Antonia Krappe sowie die Sänger Paul Pankow, Nils Smetan, Richard Hünemörder und Florian Kollhoff. Danke für diesen bezaubernden Abend!