Fast war es, als sei der sehnlichste Wunsch vieler Residenzstädter bereits in Erfüllung gegangen und das Neustrelitzer Schloss wieder aufgebaut worden. Zumindest im bis auf den letzten Platz gefüllten Gelben Gewölbe des Neustrelitzer Hotels Schlossgarten ist der so schmerzlich vermisste Bau am Mittwochabend auferstanden. Torsten Foelsch, Autor des Bandes „Das Residenzschloss zu Neustrelitz – Ein verschwundenes Schloss in Mecklenburg“ tat bei der Buchpräsentation alles, um die Vergangenheit in die Gegenwart zu holen.
Viele Besucher erwarben im Anschluss auch den Band, der „ein einzigartiges Panorama zur Geschichte des 1945 untergegangenen Residenzschlosses der Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg-Strelitz“ bietet, wie es im Begleittext heißt (Strelitzius berichtete). Nur wenige Exemplare der Edition mussten zurück in die ortsansässige Buchhandlung Wilke getragen werden. Foelsch signierte selbstverständlich auf Wunsch sein Werk.
Ein Vertreter des Großherzoglichen Hauses konnte nicht an der Veranstaltung teilnehmen, Es wurde aber ein Grußwort von Georg Borwin Herzog zu Mecklenburg verlesen, in dem er das von der Kunstgeschichte fast vergessene Schloss als einen „Sehnsuchtsort“ bezeichnete. Das Buch rufe in Erinnerung, wie groß der Verlust für die Stadt und Mecklenburg-Strelitz sei. Es sei zugleich ein Aufruf, „die Anstrengungen für die Kompensation zu verstärken“. Grußworte sprach Rajko Lippert, Vorsitzender des Kulturgut Mecklenburg-Strelitz e.V. Auch Bürgermeister Andreas Grund fand den Weg zu der Veranstaltung.
Das Schloss zu Neustrelitz war Zentrum des Großherzogtums Mecklenburg-Strelitz und Residenz der 1701 bis 1918 regierenden Strelitzer Linie des mecklenburgischen Fürstenhauses. Es wurde im Laufe von 200 Jahren von Architekten wie Christoph Juius Löwe, Friedrich Wilhelm Buttel, Friedrich August Stüler und Albert Geyer geformt. „Das Residenzschloss zu Neustrelitz – Ein verschwundenes Schloss in Mecklenburg“ ist im Foelsch & Fanselow Verlag Groß Gottschow erschienen, ISBN-13: 978-3981637717.