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Bettina Strauß (Zweite von links) mit Bürgermeister Henry Tesch (links) Claudia Lamm und Kämmerer Andreas Franz im Innenhof vorm Flügelgebäude. Foto: Stadt Mirow

„Das ist ein großes Geschenk für Mirow.“ Mit diesem Satz würdigte Bürgermeister Henry Tesch die Leistung von Bettina Strauß aus Mirow. Die diplomierte Restauratorin hat ehrenamtlich und eigenständig im zum Schlossensemble Mirow gehörenden Flügelgebäude in der Rotdornstraße in Mirow die restauratorische Farbuntersuchung an den Fassaden durchgeführt und dokumentiert sowie Befunde vom Innenraums angefertigt. „Eine solche umfangreiche Arbeit erfordert nicht nur sehr viel Fleiß, Beharrlichkeit und Wissen, sondern zeugt auch von viel Liebe für ein solches Objekt und Projekt“, hob Tesch bei der Auszeichnung mit der Mirow-Münze im April hervor.

„Im Umfang der nunmehr vorgelegten Arbeit sind neben der Baugeschichte und dem zeitgeschichtlicher Kontext Empfehlungen zu den Farbschichtenfolgen enthalten sowie eine Fotodokumentation“, erläuterte Bettina Strauß dem Bürgermeister m Beisein von Stadtplanerin Claudia Lamm und Kämmerer Andreas Franz. „Die Untersuchung von Farbfassungen erfolgte im Vorfeld des ersten Bauabschnittes. Dabei geht es um die Dach- und Fassadensanierung im Rahmen eines Notsicherungsprogramms“, fügte Stadtplanerin Claudia Lamm hinzu.

Bettina Strauß konnte nicht den direkten Weg zu ihrem heutigen Beruf gehen. Der Weg zum Abitur wurde ihr verwehrt, so dass sie zunächst Porzellanmalerin wurde. Später holte sie das Reifezeugnis an der Abendschule nach, studierte in Potsdam und Frankfurt/Oder. An der Europa-Universität VIADRINA in Frankfurt/Oder machte sie auch ihren Masterabschluss.
„Für mich“, sagt Bettina Strauß, „ist es nicht nur ein Beruf, sondern auch meine Berufung. Ich liebe diese Arbeit.“

Zum Stand der Arbeiten am Rotdornhaus sagte das Stadtoberhaupt: „Zur Zeit werden die schadhaften Holzbauteile erneuert. Insbesondere die Nordseite ist stark betroffen und hat nur noch wenig Standfestigkeit. Die Fachwerkaußenwände sind in diesem Bereich fast komplett erneuert worden. Die alten Steine aus den Gefachen wurden gesichert und sollen auch wieder verwendet werden.  Deckenbalken sind ausgetauscht oder „gesundgeschnitten“, nächste Woche kann mit der Dacheindeckung begonnen werden. Auch die Fledermausgauben werden wieder hergestellt. Die Arbeiten erfolgen abschnittsweise und immer mit Blick auf die historische Vorlage.“

Man könne einschätzen, dass die Zusammenarbeit mit dem Land Mecklenburg-Vorprogramm, insbesondere mit den Vertretern des Bauministeriums sowie den Vertretern vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege (LAKD), gut vorangeht. Inzwischen sei der zweite Bauabschnitt beantragt.