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Was für eine geile Mannschaft haben wir da heute im Parkstadion erlebt! Unsere TSG Neustrelitz schlägt vor leider nur mit enttäuschend 300 Zuschauern besetzten heimischen Rängen den Ludwigsfelder FC mit 2:0 (0:0). Und das mehr als 40 Minuten in Unterzahl! Die blitzsauber herausgespielten Tore schossen Artur Dawid Bednarczyk auf Vorlage von Geburtagskind Tino Schmunck in der 56. und Justin Schultze in der 90. Minute, exzellent bedient von Elia Miro Friebe.
Die Residenzstadtkicker haben vom Anpfiff an stark gespielt und sich Chancen erarbeitet. Zunächst waren Schultze und Bednarczyk noch nicht mit Fortuna im Bunde. Konsequent nach vorn, endlich auch lange Bälle, während die Gäste kaum Torgefahr ausstrahlten. In der 38. Minute dann eine dramatische Situation. Die Abseitsfahne, auf die wohl auch TSG-Keeper Nicolas Jesus Delpino gesetzt hatte, blieb unten. Unser Schlussmann startet spät und springt mit dem Knie voran den Ludwigsfelder Fabio Engelhardt an. Der bleibt liegen, muss ausgewechselt werden, Delpino sieht die Rote Karte. Eine sehr harte Entscheidung von Schiri Leander Dietz. Zlatan Kostal wechselt ins TSG-Gehäuse, Markus Niemitz verlässt ersatzweise das Feld.
Mit einem Mann weniger auf dem Rasen zeigt unser Team jetzt so richtig Klasse. Tino Schmuncks direkter Freistoß knapp vorbei, aber die richtige Antwort: Wir lassen uns nicht unterkriegen, hier regiert die TSG Neustrelitz!
In Hälfte 2 bleiben die Platzherren die klar dominierende Mannschaft. Torben Gäbel und Elia Miro Friebe kommen für Oskar Fijalkowski und Justus Guth. Angriff auf Angriff, dem Druck sind die Ludwigsfelder nicht gewachsen. Schaffen sie es wirklich in den gegnerischen Strafraum, stehen da eine beinharte TSG-Abwehr und ein hellwacher Torwart. Wieder ein Schmunck-Freistoß, diesmal ans Lattenkreuz. Später bricht der 31-Jährige auch noch selbst aussichtsreich durch. Ein Tor zum Wiegenfest sollte es nicht sein, aber das Ergebnis ist wohl Geburtstagsgeschenk genug, an dem der Sympathikus fetten Anteil hatte.
Artur Dawid Bednarczyk, was für ein Geniestreich, den gelernten Stürmer aus dem Mittelfeld in die Offensive zu schicken, was für ein Typ! Er verdiente sich heute Bestnoten, rackerte unermüdlich vorn wie hinten. Dass ihm der Führungstreffer glückte, hat er mehr als verdient. Zehn Minuten vor Schluss Rote Karte gegen den Ludwigsfelder Linus Fuerstenow, der hatte schon Gelb. Schultze macht den Sack zu, Abpfiff, Jubel.
“Ihr habt Eier gezeigt, toll gekämpft, beide Tore super herausgespielt”, so Coach Maximilan Dentz nach der Partie zu seiner Mannschaft, die anschließend ein “Happy Birthday” für Tino Schmunck intonierte. “Es macht wirklich Spaß, Trainer dieses Teams zu sein”, so Dentz gegenüber Strelitzius. “Überhaupt nicht war zu sehen, dass wir einen Spieler weniger auf dem Platz hatten. Wir haben jetzt Konstanz im Team, und einige Spieler haben wir bereits zur Leistungsspitze geführt”, freute sich mein Blogpartner über den Erfolg. “Ich ziehe den Hut vor meinen Spielern.”
Das letzte Wort hat heute Stadionsprecher Arko Mühlenberg bekommen. “Eine kämpferische Leistung unserer Mannschaft, die man nur mit super beschreiben kann. Mir hat Artur Dawid Bednarczyk am besten gefallen, was für ein Wühler! Mit solchen Leuten meisterst du auch ein Spiel in Unterzahl.”
Und dann gab es noch einen herzlich begrüßten Zuschauer im Parkstadion. Djibril N’Diaye alias Dieter, früherer Mittelstürmer in Diensten der TSG und jetzt beim Rostocker FC, kehrte für einen Nachmittag an seine einstige Wirkungsstätte zurück.
Die Oberligisten der TSG Neustrelitz machen einen großen Sprung in der Tabelle nach vorn auf Platz 7. Sie treten am kommenden Sonntag bei Victoria Seelow an, ein Team am Rand des Tabellenkellers. Die Erfolgsserie sollte nicht beendet sein. Vielleicht dann schon dabei Neuzugang Sebastian Jarosz (Strelitzius berichtete), der noch auf seine Spielfreigabe wartet. Spätestens zum Pokal am 14. November gegen Hanse Neubrandenburg rechnet Coach Dentz aber mit dem Polen.

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