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Jugend, Mecklenburg-Strelitz, Neustrelitz, Raumfahrt, Schulen, Wissenschaft

In der heimischen Aula hat das Projektteam sein Werk noch einmal in einer Show präsentiert, bevor die tolle Truppe in Berlin auf der ganz großen Bühne stehen wird. Foto: Carolinum
Nun ist es offiziell: Junge Satellitenmodellbauer des Carolinums werden das Ergebnis von einem Jahr Arbeit unter dem Dach ihrer Schule und im Kontakt mit Projektpartnern auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) Anfang Juni in Berlin präsentieren können. Sie haben inzwischen ihr Werk (Strelitzius berichtete) noch einmal in der Aula vorgestellt und sind mit vielen guten Wünschen und einem Ständchen des Chores feierlich in die Hauptstadt verabschiedet worden.
Dem vorausgegangen war in dieser Woche eine Videokonferenz Neustrelitz-Berlin-Stuttgart-Bonn, in der die Mannschaft aus rund einem Dutzend Acht- bis Zwölftklässlern noch einmal nachweisen musste, dass sie die geplante Satellitenmission auch entsprechend den Vorgaben im Modell umgesetzt hat. Das Fazit: In den Bereichen Modellbau, Mechanik, Elektrik, Elektronik, Bildverarbeitung, Softwaredesign und Programmierung wurden Erfahrungen gesammelt und Fähigkeiten gezeigt, die weit über die Anforderungen eines Schülerprojektes hinaus gingen. An vielen Teilprojekten musste gleichzeitig gearbeitet werden. Bei der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema wurden alle Möglichkeiten moderner Kommunikationstechnik genutzt.
Raumfahrt-Experten zeigen sich von Schülern begeistert
Abteilungsleiter Holger Maass vom DLR Neustrelitz: “Es ist außerordentlich, was das Gymnasium Carolinum hier wieder möglich gemacht hat.Der Nutzen für die Region ist enorm. Die Schülerinnen und Schüler sind wunderbare Botschafter. Respekt dem Team. Die Betreuer sowie die gesamte Schulleitung des Carolinums unterstützten die Gruppe, wenn es notwendig war. Ich bin mir sicher, dass die Schülerinnen und Schüler sehr viel inhaltlich gelernt haben und sie erste Erfahrungen für zukünftige größere Projekte sammeln konnten. Mit diesen Erfahrungen aus dem Modellbau sind beste Voraussetzungen geschaffen worden, um bei dem richtigen S-Net-Projekt zusammen mit dem DLR dabei zu sein.” Der Start der 4 S-Net-Satelliten ist für 2017 geplant. Das DLR Neustrelitz ist als Gutachter aktiv in die Vorbereitung der Mission eingebunden.
Dr. Siegfried Voigt, Projektleiter S-Net, DLR-Raumfahrtmanagement Bonn: “Große Anerkennung auch vom DLR-Raumfahrtmanagement in Bonn, das sowohl das richtige S-Net-Projekt als auch das Modellbauprojekt finanziert. Die große Begeisterung und Ausdauer der Schülerinnen und Schüler neben den schulischen Verpflichtungen war wirklich bemerkenswert.”
Neustrelitzer Marktplatz ins Modell eingebunden
Schulleiter Henry Tesch: “Es ist echt Werbung für die Region!! Zum einen die Leistung der Schüler in diesem von den Altersklassen heterogenen Team, zum anderen sind das DLR Neustrelitz, der Neustrelitzer Marktplatz und das Carolinum neben der eigentlichen Mission auch im Modell zu sehen.” Neben anderen, bereits gewürdigten Förderern, stellte Tesch im Gespräch mit mir auch die Hilfe der auf Metallbau spezialisierten Firma Meban aus Neubrandenburg hervor.
Die TU Berlin bereitet derzeit mit Unterstützung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine Satellitenmission vor mit dem Ziel, vier Kleinstsatelliten mit einer Kantenlänge von nur 24 Zentimetern in eine Umlaufbahn um die Erde zu bringen. Sie kommunizieren mit der Bodenstation und auch untereinander. Neben der Technischen Universität gibt es eine zweite Datenempfangsstation beim Deutschen Zentrum für Satellitenkommunikation (DeSK) in Backnang (Baden-Württemberg). Mit der Beauftragung des DeSK hat die TU auch zwei Schülerprojekte ausgeschrieben, die die Satellitenmission darstellen sollen. Sie gingen an eine Berufliche Schule in Berlin und eben an das Carolinum.