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Unsere Fußball-Oberligisten der TSG Neustrelitz haben das Nachholspiel gegen den Rostocker FC heute Abend vor heimischer Kulisse mit 2:3 (1:2) verloren. Die Tore für die Gastgeber schossen Artur Bednarczyk in der 9. Minute und Kapitän Kevin Riechert unmittelbar vor dem Abpfiff in der 93. Minute.
Die Begegnung gegen die starken Gäste von der Ostsee begann so ganz nach dem Geschmack der rund 250 Zuschauer im Neustrelitzer Parkstadion. Bednarczyk nahm einen Querpass auf, sah die vor sich ihm auftuende Lücke, zog Richtung Tor davon und schloss allein vor dem Rostocker Schlussmann eiskalt ab. Ein tolles Solo. Auch in der Folge schienen lange Bälle in die Spitze das Patentrezept zu sein, leider konnte der schlaksige Pole seine Bilderbuchvorstellung nicht wiederholen. In der 15. Minute kam dafür ein weiter Abschlag zu Marcus Niemitz. Dem gelang es nach einem tollen Dribbling trotz Bedrängnis, den Ball auf den Kasten der Ostseestädter zu zirkeln. Leider strich der Ball wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Da hätte der Rostocker Keeper keine Chance gehabt. In der 20. Minute hatte Pjotr Delner nach einer Ecke den Ausbau der Führung auf dem Kopf, konnte Dmitri Stajila zwischen den Pfosten der Hanseaten aber nicht überwinden.
Dann kamen die Gäste zum Zug und zeigten, warum sie als Tabellendritter angereist sind. Einen unnötigen Ballverlust der Neustrelitzer im Mittelfeld nutzen sie für eine sehenswerte Kombination, die Obina Johnson Iloka in der 22. Minute mit dem Ausgleichtreffer abschließt. In der 29. Minute wieder ein individueller Fehler im Mittelfeld, blitzschnelle Reaktion der Gäste und keine Chance für TSG-Torhüter Nicolas Jesus Delpino vor dem freistehenden Nino Stojanovic.
In der zweiten Hälfte die TSG Neustrelitz über weite Strecken die bessere Mannschaft, aber die Rostocker machen durch Leander Fritzsche in der 66. Minute auch noch das 3:1, während es den unermüdlich anrennenden Platzherren nicht gelingt, ernsthafte Chancen zu kreieren. In der Nachspielzeit zimmert Kevin Riechert einen Freistoß von der rechten Seite aus gut 20 Metern in die rechte untere Ecke des Gästetores und sorgt wenigstens noch für Kosmetik.
“Wir hätten 2:0, 3:0 führen müssen, machen aber nicht die Tore, sondern sind nach 15 Minuten bequem geworden und haben nicht mehr genug Druck auf den Ball bekommen. Stattdessen kommen die Rostocker sämtlich durch einfache Fehler von uns zu Toren und drehen wie eine echte Spitzenmannschaft die Partie”, so TSG-Coach Thomas Franke im Gespräch mit Strelitzius. “Wir betreiben viel Aufwand, bewegen uns viel, treffen dann aber die falschen Entscheidungen. Am Ende guckt man sich an und weiß, dass mehr drin gewesen wäre. Zumal die Rostocker nicht in Topbesetzung, wenn auch mit einer guten Truppe hier waren.”
Das letzte Wort hatte heute der frühere Präsident der TSG, Vorstandsmitglied Hauke Runge: “Wir haben unsere Mannschaft mit zwei Gesichtern erlebt. Ein Topspiel in den ersten 15 Minuten, danach haben wir das Spiel des Gegners mitgemacht. Mehr ist dazu nicht zu sagen.”
“Immer weiter arbeiten”, das hat Trainer Thomas Franke seinen Jungs nach Abpfiff nicht unzufrieden gesagt. Schon am Ostermontag gibt es die nächste Möglichkeit, in der Tabelle Plätze gut zu machen. Da trifft die TSG Neustrelitz auswärts auf den Tabellenvorletzten FC Mecklenburg Schwerin. Strelitzius wird wie gewohnt vom Spiel berichten.